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Donnerstag, 15. September 2011, 16:00 MESZ


Überschwemmungen

Pakistan
September 2011


Satellitenbild: 04.09.2011, 18 UTC, MET 7
Quelle: F. Valk

Ungewöhnlich späte und intensive Monsunregenfälle haben im Süden und Südosten Pakistans für großflächige Überschwemmungen gesorgt und zahlreiche Todesopfer gefordert. Fällt dort sonst in einem September normalerweise nur wenig Regen, ließen in diesem Jahr Regenmengen bis 362 mm innerhalb von 3 Tagen etliche Flüsse über ihre Ufer treten. Die Rekordflut am Indus im Vorjahr (siehe Artikel) hatte allerdings noch wesentlich größere Ausmaße.


Wetterlage und Entwicklung

Der Südwestmonsun ist ein jährlich sich mit dem Nordostmonsun abwechselndes Wetterphänomen, das im Sommerhalbjahr für einen Großteil des Jahresniederschlags in fast ganz Südostasien verantwortlich ist. Die Niederschläge fallen dabei meist heftig und in Form von Gewittern, bei denen mühelos Regenmengen von 100 mm oder mehr innerhalb von 24 Stunden niedergehen. Dass solche Starkniederschlagsereignisse - erst Recht, wenn sie wiederholt am selben Ort auftreten - Überschwemmungen auslösen können, verwundert daher nicht; sie gehören in den Monsungebieten Asiens zur Routine. Gelegentlich nehmen die Überschwemmungen allerdings katastrophale Ausmaße an, wie z.B. im Vorjahr in Pakistan. Und auch dieses Jahr suchen wieder großflächige Überschwemmungen einige Landstriche Pakistans heim.
Vor allem die Provinz Sindh im Südosten des Landes und an Indien angrenzend, meldete auf einer Fläche von mehr als 16.000 km² Land unter. 200.000 Menschen wurden obdachlos, 270 fanden den Tod.

Klimadiagramme für Karachi und Hyderabad, Mittel: 1961-1990 | Quelle: www.klimadiagramme.de

In den südlichen Landesteilen Pakistans bringt der zu Ende gehende Sommermonsun im September normalerweise nur noch wenig Regen. Im langjährigen Mittel fallen dort nur Mengen zwischen 10 mm in Karachi, 20 mm in Hyderabad; an der Grenze zu Indien sind die Werte noch etwas höher.

Bodendruckanalysen am 12. und 13.09.2011 | Quelle: Thai Meteorological Department
12.09.2011, 18 UTC 13.09.2011, 00 UTC 13.09.2011, 06 UTC 13.09.2011, 12 UTC

Der Südwestmonsun bringt üblicherweise im Süden Pakistans nur für kurze Zeit, nämlich im Juli und August, größere Niederschlagsmengen. Während dieser beiden Monate fallen im Mittel 80 bis 90% des Jahresniederschlags. So abrupt der Monsun im Juli einsetzt, so plötzlich endet er Ende August auch meist wieder. Im September 2011 allerdings erreichten von Indien ausgehend noch wiederholt monsunale Tiefausläufer den Süden Pakistans. Immer wieder bildeten sich dort riesige Gewittercluster, die viel Regen abluden. Nicht selten verzeichneten die Wetterstationen vor allem in der Provinz Sindh Tageswerte des Niederschlags von mehr als 100 mm. Hyderabad meldete am 13. beispielsweise eine Niederschlagsmenge von 153 mm, fast soviel wie sonst in einem ganzen Jahr! In Mithi, knapp 200 km südöstlich von Hyderabad, summierte sich der Regen in der ersten Monatshälfte gar auf 750 mm!

Tages-Niederschlag 1.-15. September 2011 in der pakistanischen Provinz Sindh | Quelle: Pakistan Meteorological Department

Satellitenbilder (TERRA, MODIS) während und vor den Überschwemmungen | Quelle: NASA Earth Observatory
11. September 2011 11. September 2009

Die Bilder des Terra-Satelliten (oben) zeigen die Überschwemmungsgebiete in blau im rechten unteren Bildbereich (linkes Bild). In einem durchschnittlichen Jahr wie 2009 (rechtes Bild) treten lediglich die nach dem Ende der Regenzeit gut bestellten Ackerbauflächen grün hervor.
Unten treten auf den Meteosat7 - Satellitenbilder an vielen Tagen des Monats die riesigen Gewittercluster im Süden Pakistans als markante weiße Flecken eindrucksvoll in Erscheinung. Darunter verbergen sich die heftigen Gewitter, die zu den intensiven Regenfällen im Grenzgebiet zu Indien führten.

Satellitenbilder (IR), Meteosat 7 | Quelle: F. Valk
06.09.2011, MET 7 IR 07.09.2011,MET 7 IR 08.09.2011,MET 7 IR
11.09.2011, MET 7 IR 12.09.2011, MET 7 IR

Die aktuellen Modellprognosen (15. September 2011, 00 UTC) lassen in den hochwassergeschädigten Gebieten Süd- und Südostpakistans keinen nennenswerten Niederschlag in den kommenden 8 Tagen (192 Stunden) erwarten. In der besonders betroffenen Provinz Sindh sollte sich die Hochwasserlage entspannen.

GFS-Niederschlagsprognose 192 Stunden
15. bis 23. September 2011, 00 UTC
Quelle: Wettergefahren-Frühwarnung







Text: BM



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