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Sonntag, 1. August 2010, 18:15 MESZ


Monsun

Nordpakistan, Nordafghanistan
26.-30.07.2010


Interpolierte Niederschlagsabweichung in
Pakistan, 01.-30.07.2010.
Quelle: Pakistan Meteorological Dep.

Heftige Monsunregenfälle lösten Ende Juli 2010 im Norden Pakistans die schwersten Überschwemmungen seit mehr als 80 Jahren aus. Über 800 Menschen kamen ums Leben, Hunderttausende wurden obdachlos. Innerhalb von drei Tagen fielen verbreitet um 200, örtlich sogar über 350 mm Regen.


Wetterlage und Entwicklung

Die starke Aufheizung des Indischen Subkontinents während der Sommermonate zieht im asiatischen Raum in den Monaten Juni bis September oftmals intensive Regenfälle nach sich, den "Sommermonsun". Nach langer Trockenheit im Winter und Frühjahr sehnen insbesondere Landwirte den Beginn der Regenzeit herbei, wird das Wasser doch zum Anbau von Reis und anderem Getreide dringend benötigt. Infolge der Regenfälle kommt es jedoch auch immer wieder zu teilweise verheerenden Überschwemmungen, in den Bergen auch zu Erdrutschen, die alljährlich Menschenleben kosten.
Die nördlichen Teile Pakistans hatte der Sommermonsun 2010 Mitte Juli erreicht. Gegen Ende des Monats schob sich, ausgehend vom Golf von Bengalen, eine ausgeprägte Tiefdruckrinne nordwestwärts bis in den Süden, zum 27. und 28. auch in den Norden des Landes vor. Speziell in den gebirgigen Regionen im Norden kam es dabei zu heftigem Regen, die größten Niederschlagsmengen wurden am 28. und 29. registriert. In Murree, einer auf 2.300 Metern Höhe gelegenen Kleinstadt in der Region Galyat, fielen am 29. innerhalb von 24 Stunden 237 mm. Im Zeitraum vom 27. bis zum 30. wurden gar 366 mm registriert - mehr als die nach dem klimatologischen Mittel des Zeitraumes 1961 bis 1990 zu erwartende Menge. In der Hauptstadt Islamabad konnten innerhalb derselben Zeitspanne 218 mm verzeichnet werden, was 80% des Julimittels entspricht.

Bodendruckanalysen vom 26. bis 28.07.2010 | Quelle: Thai Meteorological Department
26.07.2010, 12 UTC 27.07.2010, 12 UTC 28.07.2010, 12 UTC

Die durch die Regenfälle ausgelösten Überschwemmungen waren in dem Land die schlimmsten seit dem Jahre 1929. Mehr als 800 Menschen starben, befürchtet wurden jedoch mehr als 3.000 Tote. Rund 400.000 Menschen verloren ihr Zuhause, große Teile der Infrastruktur wir Straßen, Brücken und Mobilfunkmasten wurden zerstört.
Auch im benachbarten Afghanistan standen ganze Landstriche unter Wasser. Dort forderten die Überschwemmungen im Norden des Landes mindestens 65 Todesopfer.

Satellitenbilder vom 27.-30.07.2010 | Quelle: Dundee Sat. Rec. Station
27.07., 06 UTC, Meteosat-7 VIS 28.07., 06 UTC, Meteosat-7 VIS 29.07., 06 UTC, Meteosat-7 VIS 30.07., 06 UTC, Meteosat-7 VIS



Niederschlag

Interpolierte Niederschlagsabweichung in
Pakistan, 01.-30.07.2010.
Quelle: Pakistan Meteorological Dep.
Klimadiagramm von Islamabad (Pakistan),
Mittelwerte 1961 bis 1990.
Quelle: klimadiagramme.de


Nachstehend eine Auswahl zwölfstündiger Niederschlagsmengen im Norden Pakistans vom 27. bis zum 30.07.2010, jeweils bis zum angegebenen Termin. Quelle: DWD

Ort 27., 12 UTC 28., 00 UTC 28., 12 UTC 29., 00 UTC 29., 12 UTC 30., 00 UTC Summe
Murree
Islamabad
Saidu Sharif
Kakul
Balakot
24 mm
65 mm
k. M.
4 mm
3 mm
44 mm
2 mm
27 mm
12 mm
33 mm
61 mm
14 mm
84 mm
34 mm
43 mm
k. M.
2 mm
99 mm
-
5 mm
108 mm
88 mm
k. M.
68 mm
51 mm
129 mm
47 mm
2 mm
65 mm
41 mm
366 mm
218 mm
212 mm
183 mm
176 mm


Text: CE



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