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Mittwoch, 11. Juli 2018, 23:00 MESZ



Starkregen/Überflutungen
Japan

03.-08.07.2018


Satellitenbild am 07.07.2018
Quelle: NASA

Anfang Juli 2018 ereigneten sich in einigen Teilen Japans nach Angaben des Wetterdienstes JMA so schwere Regenfälle wie nie zuvor mit lokalen Rekordregenraten über 90 mm pro Stunde und Rekordsummen über drei Tage (z.B. Mount Ontake: 655,5 mm). Die höchsten Regensummen erreichten in Yanasa, auf der südwestjapanischen Insel Shikoku, bis zu 1118 mm in drei Tagen - der doppelte normale Juliniederschlag. Zum Teil standen Häuser bis zu den Dächern im Wasser bei Wasserständen über 5 Metern. 180 Menschen kamen ums Leben, Dutzende wurden verletzt oder sind noch vermisst. Bis zu 8 Millionen Menschen in 23 Präfekturen bekamen die Anordnung oder Empfehlung evakuiert zu werden, Zehntausende waren als Helfer und Retter im Einsatz.


Entwicklung

72-Stunden-Nds. bis 08.07.18, 06 UTC
© JAXA
Der Regen begann mit Durchzug des Kategorie-1-Taifuns "Prapiroon" durch die Koreastraße um den 3. Juli. Der abgeschwächte Taifun traf auf die quasistationäre saisonale Regenfront, welche in Japan als "baiyu" und in China als "Mei-Yu" bezeichnet wird.

Über 2-3 K zu warmes Meerwasser nordwärts mitgeführte tropische Feuchtigkeit von "Prapiroon" und durch ein Hochdruckgebiet östlich Japans verstärkte die Front, welche trockene Kaltluft im Norden von feuchtwarmer Monsunluft im Süden trennt.

Mehrere Wellenstörungen und dadurch ausgelöste Hebungsgebiete und Gewitterkomplexe (MCS) zogen über das südwest- und zentraljapanische Festland hinweg. Die schon in den letzten Jahren immer wieder vorgekommenen Rekordregenfälle fielen in diesem Jahr in Japan noch stärker aus.
Dieses Ereignis ist konsistent mit der Verstärkung der Evapotranspiration und Erhöhung des Sättigungsdampfdrucks bei steigenden Globaltemperaturen, welche eine notwendige Bedingung für die Entstehung von Rekordregenfällen darstellen.

An einem Tag fielen in Motoyami (Shikoku) 584 mm Regen in 24 Stunden zwischen dem 6. und 7. Juli (Quelle: BBC). In zwei Stunden gingen auf Kochi 263 mm Regen nieder. Während der Rettungsarbeiten lagen die Temperaturen schon wieder bei 30 bis fast 35 °C.

Auswirkungen

Besonders betroffen waren die Präfekturen Okayama, Ehime, Hiroshima, Kochi, Fukuoka, Nagasaki und Kyoto. Es kam verbreitet zu Überflutungen, reißenden Strömen und Erdrutschen, die Autos und Häuser einschlossen, schwer beschädigten und unter sich begruben. Zusätzlich wurden Bäume, Hochspannungsmasten und andere Trümmer mitgerissen. Ganze Städte standen meterhoch unter Wasser. 1850 Menschen wurden in Okayama von Hausdächern gerettet. Die Strom- und Wasserversorgung tausender Häuser brach zusammen. Auch der Shinkansen-Zugverkehr und Industrieproduktion kam zeitweise zum Stillstand. In einer Aluminiumfabrik ereignete sich eine Explosion am 6. Juli.

Text: FB
10. Juli 2018



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