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Mittwoch, 28. März 2018, 18:30 MEZ



Ungewöhnliche Kälte/ Schneefall
Mittel- und Westeuropa

16.03.-19.03.2018


Satellitenbild 17.03.2018
Quelle: NASA Worldview

Zum zweiten Mal seit der Plötzlichen Stratosphärenerwärmung Anfang Februar (Major Warming) kam es zu einem markanten Kaltlufteinbruch in Mitteleuropa, nun kurz vor dem astronomischen Frühlingsanfang am 20. März. Gebietsweise stellten sich von Deutschland bis Großbritannien Schneefälle und Schneeverwehungen ein, zum Teil nochmals Dauerfrost in Mitteleuropa. Deutschneudorf-Brüderwiese (SN) verzeichnete nachts bis zu -17,1 °C am 19. März. Am 17. März wurden vielfach neue Dekadenrekorde für die niedrigste Höchsttemperatur sowie in den Folgenächten für die niedrigste Tiefsttemperatur verzeichnet.


Wetterlage und Entwicklung

Zu Beginn der zweiten Märzdekade verlagerte sich ein Hochdruckgebiet vom Raum Spitzbergen nach Skandinavien und verstärkte sich dort auf über 1035 hPa am 16. März. Im Zusammenspiel mit Tiefdruck über Nordwestrussland gelangte die noch dort lagernde Kaltluft seit dem Kälteeinbruch Ende Februar wieder nach Skandinavien und breitete sich über den gesamten Ostseeraum etwa bis zur Elbe aus. Dort lagen die Temperaturen in 850 hPa um -15 °C, im Kerngebiet über Nordwestrussland bei bis zu -28 °C. Langsamer und weniger stark kam dann die Kaltluft Richtung Alpenraum (-5 bis -10 °C) voran, der Hauptvorstoß erfasste erneut Großbritannien (um -10 °C) und später Nordspanien (um -5 °C) Auf dem Weg über das Meer und durch die kräftige Märzsonne erwärmten sich die Luftmassen generell. Das steuernde Hochdruckgebiet "Irenäus" verlagerte sich an den Folgetagen nach Westen Richtung Island und anschließend über die Britischen Inseln zur Biskaya. In der Höhe löste sich von der Trogstruktur über Nordosteuropa am 17. März ein Höhentief ab, welches über die Britischen Inseln in den westlichen Mittelmeerraum zog. Der Trog wurde anschließend aus Nordwesten regeneriert.

An der Luftmassengrenze von Tief "Zsusza" fielen am 16. und 17. März bis zu 20 cm in Osterfeld (ST). Durch einen markanten Nord-Süd-Druckgradienten kam es häufig zu Sturmböen, am Leuchtturm Kiel wurden Orkanböen registriert. Es kam zu Schneeverwehungen und niedrigen Windchill-Temperaturen. An der Ostsee setzte Lake Effect ein, wenn auch schwächer als Ende Februar. Wolken des Tiefs "Annegret" brachten am 17. und 18. März auch dem Süden Deutschlands Schneefälle. Vor allem in Verbindung mit dem genannten Höhentief und kräftigen Ostwinden stellten sich bis zum 19. März auch starke Schneeschauer in Großbritannien ein. Weitere Tiefausläufer brachten Schnee vom Alpenraum über den Balkan bis zum Schwarzen Meer bis 24. März. Zwei Frontensysteme aus Nordwesten brachten am 20. und 22. März weitere leichte Schneefälle, die später aus Nordwesten und in tiefen Lagen in Regen übergingen.

500 hPa Geopotential und Bodendruck, Bodendruckkarte, 850 hPa (pseudopot.) Temperatur | Quelle: Wetter3
16.03.2018, 06 UTC 17.03.2018, 06 UTC 18.03.2018, 06 UTC 19.03.2018, 06 UTC


Ausgewählte Dekadenrekorde der Tiefsttemperatur für die 2. Märzdekade
Datenquelle: DWD
Ort/Höhe Datum Temperatur
Oberharz am Brocken-Stiege (504 m)
Zinnwald-Georgenfeld (877 m)
Markt Erlbach-Mosbach (362 m)
Quedlinburg (142 m)
Schmücke (937 m)
Neuhaus am Rennweg (845 m)
Tann/Rhön (395 m)
Schlüchtern-Herolz (230 m)
Sontra (265 m)
Ostheim v.d.Rhön (312 m)
Zwiesel (615 m)
Michelstadt (240 m)
Perl-Nennig (152 m)
Darmstadt (162 m)
Simbach/Inn (360 m)
21.03.18
19.03.18
20.03.18
19.03.18
19.03.18
19.03.18
21.03.18
21.03.18
21.03.18
21.03.18
22.03.18
21.03.18
21.03.18
21.03.18
22.03.18
-14,9 °C
-14,7 °C
-14,6 °C
-14,2 °C
-13,7 °C
-13,0 °C
-12,0 °C
-10,9 °C
-10,8 °C
-9,8 °C
-9,7 °C
-8,8 °C
-7,9 °C
-7,4 °C
-6,2 °C



Text: FB
23. März 2018



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