Mitte Februar sorgte ein kleines Randtief, das über Alpenraum hinweg, zog für eine Luftmassengrenze zwischen
Süddeutschland und dem Alpenraum. Nördlich der Luftmassengrenze fiel bis in die Tieflagen Schnee, südlich davon
regnete es bis zu einer Höhe von 2000 m. Nur in den höchsten Gipfeln der Alpen fiel ebenfalls Schnee.
Entstehung und Entwicklung
In der Nacht auf Samstag bildete sich bei einer westlichen Höhenströmung ein kleiner Kurzwellentrog aus, welcher
am Samstag bis Sonntagmorgen über West-/und Mitteleuropa hinweggezogen ist. Auf der Trogvorderseite bildete
sich am Frontensystem von Tiefdruckgebiet "Renate" das wellende Tief "Sabine" aus. An dessen Vorderseite dominierten
die Hebungsprozesse der mit der Höhe zunehmenden positiven Vorticityadvektion und der positiven Warmluftadvektion.
Diese Prozesse sind maßgeblich für die Starkniederschläge in diesem Bereich verantwortlich.
SLP, 500 hPa Geopot., SDA, 500&300 hPa Vorticityadv.,850 hPa pseudo. Temp. | Quelle: Wetter 3, FU Berlin |
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17.02.2018, 00 UTC |
17.02.2018, 06 UTC |
17.02.2018, 12 UTC |
17.02.2018, 18 UTC |
Satellitenbilder | Quelle: Woksat |
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17.02.2018, 00 UTC |
17.02.2018, 03 UTC |
17.02.2018, 06 UTC |
17.02.2018, 09 UTC |
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17.02.2018, 12 UTC |
17.02.2018, 15 UTC |
17.02.2018, 18 UTC |
17.02.2018, 21 UTC |
Südlich des Tiefs sorgten ab einer Höhe von 3 km kräftige Südwestwinde für warme Luft, die herangeführt wurde,
nördlich des Tiefdruckkerns sorgten Ostwinde für kühlere Luft. Mit dem Durchzug des Tiefs drehte der Wind auf
nordöstliche Richtung. Im Bereich des Tiefs bildete sich eine Luftmassengrenze aus, nördlich des Tiefs
schwappte polare Kaltluft nach Mitteleuropa (in 850 hPa lag die Temperatur bei -6 °C), auf der Südseite
stiegen die Temperaturen bis auf +6 °C, sodass dort die Schneefallgrenze auf fast 2000m anstieg.
Im Verlauf des Samstages kam die kältere Luft weiter in Richtung Alpenvorland voran, sodass sich das
Schneefallgebiet mit der Zeit immer weiter nach Süden ausgebreitet hat. Auf der Nordseite sank die Temperatur schon im Verlauf des Vormittags auf Werte um den Gefrierpunkt,
sodass dort der Niederschlag als Schnee fiel. Auf einer Linie vom Schwarzwald bis zum bayrischen Wald und
weiter südlich davon fielen die Niederschläge als Regen, erst später schneite es dort ebenfalls. Wie auch
beispielsweise in der nebenstehenden Grafik für Freiburg zu sehen ist, sank die Temperatur nach dem
Durchzug von Sabine um 2°C.
Die höchsten Neuschneemengen wurden im Bereich um Ulm gemessen, stellenweise sind innerhalb von
24 Stunden bis zu 30 cm Neuschnee gefallen. Am Alpenraum wurden dagegen lediglich unter
10 cm Neuschnee registriert, da dort der Niederschlag am Vormittag zuerst als Regen heruntergekommen ist.
Am Alpenraum wurden daher ebenfalls binnen 24 Stunden bis zu 30 mm Niederschlag gemessen. Auf den Radarbildern kann die
Entwickung des Niederschlagsgebiets gut betrachtet werden.
Radarbilder | Quelle: IMK Radar |
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17.02.2018, 05 Uhr |
17.02.2018, 06 Uhr |
17.02.2018, 07 Uhr |
17.02.2018, 08 Uhr |
17.02.2018, 09 Uhr |
17.02.2018, 10 Uhr |
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17.02.2018, 11 Uhr |
17.02.2018, 12 Uhr |
17.02.2018, 13 Uhr |
17.02.2018, 14 Uhr |
17.02.2018, 15 Uhr |
17.02.2018, 16 Uhr |
Webcambilder vorher/nachher aus Fridingen (BW) | Quelle: Bergfex |
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16.02.2018 |
17.02.2018 |
18.02.2018 |
Neuschneemenge und 24-stündige Niederschlagsmenge, 17.02.18
Datenquelle: DWD |
Ort |
Neuschneemenge |
Weißenhorn-Oberreichenbach
Gammertingen
Langenenslingen-Ittenhausen
Burladingen-Hausen
Biberach an der Riß-Berghausen
Rottweil
Villingen-Schwenningen
Eppishausen-Haselbach
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30 cm
23 cm
22 cm
22 cm
22 cm
21 cm
20 cm
19 cm
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Ort |
Niederschlagsmenge |
Sigmaringen-Laiz
Klippeneck
Wolfach
Pfullendorf
Altenheim
Wutöschingen-Ofteringen
Rottweil
Feldberg/Schwarzwald
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27 mm
25 mm
24 mm
22 mm
22 mm
22 mm
21 mm
21 mm
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Text: CL 22. Februar 2018
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