Der bisher stärkste tropische Wirbelsturm in dieser Saison und einer der kräftigsten Taifune der letzten Jahrzehnte
bildete sich Mitte Juli 2017 mit dem Namen "Noru" über dem Nordpazifik.
Zum Entwicklungshöhepunkt erreichte "Usagi" mittlere Windgeschwindigkeiten von bis zu 259 km/h und gehörte der
höchsten Wirbelsturmkategorie 5 an.
Nach dem Landgang schwächte sich der Wirbelsturm ab und gehörte zur Kategorie 1 ( mittleren Windgeschwindigkeiten von
65 kt (120 km/h) und Böen bis 80 kt (148 km/h) an. Einige Menschen kamen ums Leben.
Wetterlage und Entwicklung
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Zugbahn Noru
Mitteleuropa 19.05. 12 UTC
© Wikipedia
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Ein Tief formierte sich ungefähr 700 km nordwestlich von Wake Island am 18. Juli 2017. Dieses Tief intensivierte
sich in den kommenden Tagen weiter und wurde zu einem tropischen Wirbelsturm. Für die Entwicklung war die geringe
Meeresoberflächentemperatur von 29 °C und die schwache vertikale Windscherung förderlich. Nach der Intensivierung
hatte der Wirbelsturm ein großes Wirbelzentrum mit einem Durchmesser von ungefähr 110 Kilometern. Nachdem der
Wirbelsturm sich in Richtung Westen verlagert hatte, verlangsamte Noru wieder und wandte sich am 4. August
nordwestlich an der südlichen Peripherie über der koreanischen Halbinsel. Danach blieb Noru fast stationär
und verlagerte sich kaum. Kurz bevor Noru auf die Küste von Kyushu traf, beschleunigte sich das Wirbelzentrum
nochmal und schlängelte sich um Yakushima herum. Nachdem Landgang wurde Noru zu einem tropischen Sturm herabgestuft,
bevor am 8.August keine Warnung mehr ausgegeben wurde, da keine eindeutige Organisation mehr zu erkennen war.
500-hPa-Geopotential mit Bodendruck und 6 stündige Niederschlagsmenge |
Quellen: Wetter3,
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04.08.2017, 12 UTC |
05.08.2017, 12 UTC |
06.08.2017, 12 UTC |
07.08.2017, 12 UTC |
Fujiwhara Effekt
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Satelittenbild beider Wirbelstürme
Mitteleuropa 19.05. 12 UTC
© NASA
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In der Nähe von Noru befand sich zur selben Zeit auch der tropische Wirbelsturm namens Kulap, der weiter
nördlich auftrat. Die Interaktion zwischen zwei Wirbelstürmen, wie sie hier aufgetreten sind, nennt man den Fujiwhara-Effekt.
Wenn sich beide tropischen Wirbelstürme sich nähern, dann beginnen sich beide Sturmzentren sich um einen
Punkt zwischen den Stürmen zu drehen. Dabei ziehen sich beide Stürme an und drehen sich auf einer Spiralbahn.
In seltenen Fällen kann es auch zu einer Verschmelzung kommen, jedoch kommt dies nicht so häufig vor.
Niederschlagsmenge | Quelle: Noaa,
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05.08.2017, 00-06 UTC |
05.08.2017, 06-12 UTC |
05.08.2017, 12-18 UTC |
05.08.2017, 18-24 UTC |
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