Anfang Juli 2017 kam es auf Kyushu in Japan zu den heftigsten Regenfällen seit Aufzeichnungsbeginn.
Überflutungen und Erdrutsche sorgten für Zerstörungen und forderten 25 Todesopfer.
Schon mehrfach seit 2012 wurden in Japan lokale Regenrekorde aufgestellt.
Wetterlage und Entwicklung
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Niederschlagsmengen 02.-08.07.2017
Quelle: NOAA CPC
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Am 4. Juli zog der tropische Sturm "Nanmadol" über den Süden Japans hinweg und wandelte
sich bis zum Folgetag rasch in ein außertropisches Tiefdruckgebiet um.
Instabilität und feuchte Luft vom Ostchinesischen Meer sowie Hebung entlang einer quasistationären Front
ließ am 5. Juli Gewitter- und Starkregenkomplexe entstehen.
Diese stationäre Front ist häufig im Juni und Juli aktiv, trennt trockenkühle Luft aus Norden von feuchtwarmer Pazifikluft im Süden.
Sie wird je nach Lage mit dem chinesischen Begriff "Mei Yu" ("Pflaumenregen") oder japanischen Begriff "Bai-u" bezeichnet
und ist für den Großteil der sommerlichen Regenfälle in Ostasien verantwortlich.
In ihrem Bereich bilden sich Starkregen und Gewitter variierender Stärke, die auch Schäden anrichten können.
In der Präfektur Fukuoka waren am 5. Juli bis zu 398 mm Regen in vier Stunden zu verzeichnen - ein gesamter Monatsniederschlag
(Quelle: watchers.news) mit Maxima bis 130 mm/1 h und 545 mm in 24 h (Quelle: Asahi).
Bis zum Folgetag wurden rund 500.000 Menschen evakuiert. Die Regenfluten rissen ganze Straßen und Häuser mit sich.
Die Stadt Asakura verzeichnete über 600 mm Regen in 72 Stunden bis zum 7. Juli (Quelle: Xinhua).
500 hPa-Geopotential und Bodendruck, 850 hPa-pseudopotentielle Temperatur, stündliche Nds.mengen |
Quelle: Wetter3 , JMA |
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05.07., 06 UTC |
05.07., 18 UTC |
06.07., 06 UTC |
06.07., 18 UTC |
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05.07., 21 JST |
05.07., 23 JST |
06.07., 00 JST |
06.07., 02 JST |
Text: FB 11. Juli 2017
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