Ende Juli 2016 entwickelte sich über dem Nordwestpazifik ein tropischer Wirbelsturm der Kategorie 1, der
bekannt als "Nida" am 2. August nahe Hongkong an Land ging. Der Taifun brachte
den nördlichen Teilen der Philippinen über, in Südostchina örtlich nahe 200 mm Niederschlag.
Sturm, hoher Wellengang und Starkregen richteten einige Schäden an.
Satellitenbilder | Quelle: CIMSS, Digital Typhoon |
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01.08.2016, 04:30 UTC |
01.08.2016, 17:30 UTC |
01.08.2016, 18:00 UTC |
Entstehung und Entwicklung
Am 29. Juli entwickelte sich östlich der Philippinen ein Tropensturm, der am 30. Juli nach einem kurzzeitigen Rechtsschwenk in
Richtung Nordwesten zog und sich dabei langsam intensivierte. Am 31. Juli bewegte sich der Tropensturm namens "Nida" nur knapp
nördlich entlang der Nordküste der Philippinen. Die nördlichen Teile der Philippinen wurden von starkem Regen und heftigen Windböen
heimgesucht. Am 01. August nahm "Nida" als Taifun der Kategorie 1 mit mittleren Windgeschwindigkeiten von 65 kt (120 km/h, 10-min-Mittel)
bzw. 80 kt (148 km/h, 1-min-Mittel) und einem minimalen Kerndruck von 970 hPa über dem südchinesischen Meer Kurs auf die chinesische Südostküste.
Meeresoberflächentemperaturen um 30 °C und nur geringe vertikale Windscherung stellten günstige Entwicklungsbedingungen dar. Auf seinem
Höhepunkt ging der Taifun am 01. August um 19:35 UTC auf der Dapeng Halbinsel (Shenzhen City) in der Provinz Guangdong als vierter
Taifun in der Pazifischen Wirbelsturmsaison an Land. Reibungsbedingt schwächte sich "Nida" über Land deutlich ab und zog am 02. August
als Tropensturm in nordwestlicher bis westlicher Richtung weiter, bevor er sich am 03. August auflöste.
Verlauf des Kerndrucks, Zugbahn und Windfeld | Quelle: Digital Typhoon, NOAA SSD |
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Druckverlauf, 29.07.-02.08. |
Track |
Windfeld, 01.08., 18 UTC |
Auswirkungen
Bereits zwei Tage vor dem Landgang in China gingen im Norden der Philippinen sintflutartige Regenfälle nieder.
In Tuguegarao beispielsweise fielen über 275 mm binnen 24 Stunden und sorgte für Überschwemmungen und einzelne Erdrutsche.
Insbesondere in der Provinz Guangdong sorgten starke Regenfälle, heftige Windböen und hoher Wellengang für einige Schäden. Die höchste
Niederschlagsmenge wurde in Fenghuang Town mit 190,1 mm gemessen. Üblicherweise fallen dort in einem durchschnittlichen Juli oder August
jeweils 100-150 mm im gesamten Monat.
Von dem Taifun wurden die fünf südchinesischen Provinzen Guangdong, Guangxi, Guizhou, Hunan und Yunnan beeinflusst. Insgesamt waren
fast 500.000 Menschen betroffen, wovon 37.000 evakuiert werden mussten. Rund 300 Häuser wurden zerstört, über 2.000 weitere beschädigt.
Fast 20.000 Hektar Ernte wurden zerstört oder beschädigt. Zahlreiche Bäume kippten um. Der Gesamtschaden beläuft sich ersten Schätzungen
zufolge auf mindestens rund 70 Mio. Euro.
In Hongkong wurden am internationalen Flughafen über 180 Flüge gestrichen. Das Hong Kong Observatory registrierte am 2. August
121 mm Regen. Im Norden Vietnams führten Ausläufer des Ex-Taifuns zu heftigen Starkregenfällen und Überflutungen. Mindestens vier
Menschen kamen dort ums Leben, weitere werden vermisst.
Radarbilder | Quelle: HongKong Observatory |
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01.08.2016, 10:00 UTC |
01.08.2016, 13:00 UTC |
01.08.2016, 18:12 UTC |
Radarbilder | Quelle: weather.com.cn/radar |
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02.08.2016, 01:00 UTC |
02.08.2016, 04:00 UTC |
02.08.2016, 07:00 UTC |
Text: SB 05. August 2016
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