In der letzten Woche der südpazifischen Wirbelsturmsaison 2015/16 bildete sich Zyklon "Amos" Ende April und erreichte
die Kategorie 2 auf der Saffir Simpson Skala. Auf seiner Zugbahn streifte er Samoa und Amerikanisch-Samoa und
sorgte für Schäden hauptsächlich durch umgestürzte Bäume und Überschwemmungen. Anders als zunächst erwartet zog "Amos" nicht
direkt über die Inseln hinweg, sondern streifte diese lediglich. Dadurch waren die Schäden geringer als zunächst befürchtet.
Tropisches Tief über den Fidschi Inseln und Entwicklung zum Wirbelsturm der Kategorie 2
Am 14.04. formierte sich nordwestlich der Fidschi-Inseln ein Sytem mit hochreichender Konvektion. Am nächsten Tag war
im Bodendruckfeld bereits ein Gebiet mit tieferem Druck erkennbar. Das System verlagerte sich in der Folge in südöstlicher
Richtung und erreichte am 16.04. mit kräftigen Regenfällen die Fidschi-Inseln. An diesem Tag wurde es auch offiziell
als tropisches Störung eingestuft. Nach dem Durchzug über die Inseln der Fidschi verlagerte sich die Störung zunächst weiter nach
Südosten, um dann vom 18.04. bis zum 20.04. in einer nordwestlichen Zugbahn in deutlich wärmere Gewässer mit Temperaturen von ca. 30°C
zu gelangen. Zusammen mit einer geringen vertikalen Windscherung lieferten die warmen Meerestemperaturen die Voraussetzungen
für die Intensivierung des Systems. Dies führte dazu, dass sich aus der tropischen Störung am 20.04. ein tropischer Sturm
bildete. Der Sturm bekam den Namen Amos und verweilte zunächst ortsfest ca. 600 km östlich von Samoa. Als Folge eines
weit aus der Westwindzone nach Norden reichenden Höhenrückens, gelangte "Amos" in den Bereich westlicher Höhenwinde und bewegte
sich in den Folgetagen nach Osten in Richtung Samoa. Dabei verstärkte sich der Wirbelsturm zu einem Zyklon der Kategorie 2
auf der Saffir Simpson Skala mit mittleren Winden von ca. 165 km/h am 22.04.
Zu diesem Zeitpunkt änderte sich die Prognose der Zugbahn und Intensität von "Amos" mit jedem neuen Vorhersagelauf. Zunächst wurde eine Zugbahn
knapp südlich von Samoa als Kategorie 4 Zyklon erwartet. 6 Stunden später sollte der Sturm direkt über die Hauptinsel als Zyklon der Kategorie
3 ziehen. Im Endeffekt spielten die Westwinde in der Höhe die entscheidende Rolle dabei, dass der Zyklon die Inseln nur streifte und somit weniger
Schäden anrichtete, als zunächst befürchtet wurde. Die Zuggeschwindigkeit lag ebenfalls deutlich über dem prognostizierten Wert. "Amos" verlagerte
sich als Kategorie 2 Zyklon nördlich von Samoa nach Osten und streifte auch Amerikanisch-Samoa nur leicht. Bereits am 24.04. schwächte
sich der Sturm entscheidend ab.
Satellitenbilder | Quelle: CIMSS |
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22.04.2016, 17.52 UTC |
23.04.2016, 07.52 UTC |
23.04.2016, 15.52 UTC |
23.04.2016, 05.52 UTC |
Auswirkungen des Wirbelsturms auf Samoa und Amerikanisch-Samoa
Samoa blieb vom Hauptwindfeld und den stärksten Regenfällen von "Amos" verschont. Windgeschwindigkeiten von 70 - 80 km/h
wurden in den größeren Städten auf Samoa und Amerikanisch-Samoa registriert. Dies führte zu umgestürzten Bäumen und
einzelnen Schäden an der Infrastruktur. Durch den kräftigen Regen kam es lokal zu Überschwemmungen, Straßenabschnitte wurden
weggespühlt. Auf Samoa fielen innerhalb von 24 Stunden zwischen 150 - 200 mm an Niederschlag. Berichte über Todesopfer im Zusammenhang
mit dem Sturm gab es keine.
SST und SST-Anomalien, Regenmengen am 22.04 und 72 h Regenmenge Samoa
| Quellen: Tropical Tidbits,
TRMM
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SST am 24.04., 06 UTC |
SST Anomalien am 25.05. 06 UTC |
RR in mm/h am 21.04. 15.51 UTC |
RR 72 h bis 24.04. 09 UTC |
Text: JW 25. April 2016
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