Seit Jahresbeginn 2015 sorgten ergiebige Regenfälle in den afrikanischen Staaten Mosambik und Malawi verbreitet für
Überschwemmungen. Ganze Dörfer wurden überflutet und etwa 280.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Am 16. Januar
traf Torpensturm "Chedza" auf die Westküste Madagaskars. Heftige Windböen und starke Regenfälle hatten auch dort große Schäden zur Folge.
In Malawi, Mosambik und Madagaskar starben bislang 260 Menschen in den Fluten.
Sintflutartige Regenfälle in Teilen Mosambiks und Malawis
Alljährlich verlagert sich die ITC (Innertropische Konvergenzzone) mit dem Zenitstand der Sonne in den Wintermonaten der
Nordhalbkugel in Richtung des südlichen Wendekreises. Dann herrscht im Süden Afrikas, sowie auf Madagaskar Regenzeit. Im
Bereich konvektiver Systeme, die sich täglich entlang der ITC bilden, treten zum Teil intensive Regenfälle auf. Ungewöhnlich
heftig fielen diese Regenfälle in der ersten Januarhälte in Teilen Mosambiks und Malawis aus. Im Bereich eines innertropischen
Tiefs, das sich über dem Norden Mosambiks befand, bildeten sich langlebige Gewittersysteme, die über mehrere Tage hinweg
zum Teil sintflutartige Regenfälle mit sich brachten. Am 13.- und 14.01. erreichten die Niederschläge in Malawi und Mosambik
ihren Höhepunkt. Bis 13.01., 06 UTC fielen in Chileka (Malawi) 167 mm in nur 24 Stunden. In weiten Teilen Mosambiks und
Malawis kam es zu Überschwemmungen. Ganze Dörfer wurden überflutet oder waren von der Außenwelt abgeschlossen.
Am schlimmsten waren die südlichen Provinzen Nsanje, Chikwawa und Phalombe von Malawi betroffen. In Mosambik und Malawi
starben bislang 247 Menschen in den Fluten, etwa 280.000 mussten ihre Häuser verlassen (Stand 19.01., Quelle: Blomberg News ). Die Überschwemmungen werden bereits als die verheerendsten in Malawis Geschichte bezeichnet.
Satellitenbilder MET7 IR |
Quelle: F. Valk
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10.01.2015, 18 UTC |
12.01.2015, 18 UTC |
14.01.2015, 18 UTC |
16.01.2015, 18 UTC |
18.01.2015, 18 UTC |
Satellitenbilder Landsat 8 (vis): Licungo River (Mosambik) |
Quelle:
Nasa Earth Observatory
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01.02.2014 |
17.01.2015 |
Tropensturm "Chedza" über Madagaskar
Bis zum 15. Januar verlagerte sich das Tiefdrucksystem ostwärts auf die Straße von Mosambik. Über dem warmen
Ozianwasser reifte das System schließlich zum Tropensturm "Chedza" heran und traf am 16.01. auf die Westküste Madagaskars. Mit
etwa 27 Grad lagen die Wassertemperaturen in der Straße von Mosambik 0,6 Kelvin über dem langjährigen Mittel.
Heftige Windböen und ergiebige Regenfälle sorgten auch auf der Insel Madagaskar vielerorts für Schäden. Die folgenden
Satellitenbilder zeigen die Ausmaße der Überflutungen am Tsiribihina River auf Madagaskar.
Satellitenbilder Landsat 8 (vis): Tsiribihina River (Madagaskar) |
Quelle:
Nasa Earth Observatory
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03.12.2014 |
20.01.2015 |
In Mananjary fielen bis zum 17.01.2015 beispielsweise 188 mm in nur 24 Stunden. Monatssummen des langjährig gemittelten
Januarniederschlags von mehreren 100 mm sind in der Nordhälfte Madagaskars üblich. Im Südwesten des Inselstaats ist es
dagegen mit einem druchschnittlichen Januarniederschlag von etwa 80 mm deutlich trockener. Auch in Madagaskar mussten in
der Folge von Überschwemmungen etwa 80.000 Menschen ihre Häuser verlassen. Dort starben bislang 13 Menschen in den Fluten
(Stand 19.01., Quelle: Blomberg News).
Zugbahn "Chedza" und TRMM Niederschlagsandalyse |
Quellen:
TRMM, Unisys Weather
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72-stündiger Niederschlag bis 17.01., 09 UTC |
Zugbahn "Chedzs" |
Zugbahn "Chedzs" |
24-h-Niederschlagssummen in Madagaskar > 50 mm bis 17.01.2015, 06 UTC
Datenquelle: ogimet.com
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Ort |
Niederschlagssumme |
Mananjary
Fianarantsoa
Fort-Dauphin
Farafangana
Antananarivo
Antananarivo / Ivato
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188.0 mm
113.0 mm
92.0 mm
73.0 mm
62.0 mm
51.0 mm
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