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Donnerstag, 16. Mai 2013, 18:00 MESZ


Trockenheit, Dürre

Neuseeland

Sommer 2012/2013



Abweichungen der Monatsniederschlagssummen
vom langjährigen Mittel an ausgewählten Orten
Quelle: NIWA


Im Südsommer 2012/2013 beschäftigte eine ausgeprägte Trockenperiode große Teile Neuseelands. Beständige Hochdruckgebiete führten zu Regenarmut und vielerorts zur größten Dürre seit mindestens 30 Jahren. Der Schaden durch Wassermangel und Ernteausfälle wird auf rund 1.3 Milliarden Euro geschätzt.



Neuseeland hatte es im Südsommer 2012/2013 häufig mit langanhaltenden Trockenphasen und nur recht spärlichen Niederschlägen zu tun. Mehrfach traten umfangreiche und beständige Hochdruckgebiete in Erscheinung - eine Folge großräumiger Absinkprozesse, welche wiederholt vorderseitig von Höhenrücken der weiter südlich verlaufenden Frontalzone stattfanden. Meist nur leichte Bewölkung und viel Sonnenschein war der prägende Wettercharakter über weite Teile des Sommers. Frontensysteme hatten es schwer und kamen nur zwischendurch gegen die mächtigen und blockierenden Hochdruckgebiete an. Um den 17. März sorgte der tropische Wirbelsturm "Sandra" zwar landesweit für markante Regenfälle, allerdings lagen zu diesem Zeitpunkt die letzten nennenswerte Niederschläge vielerorts wieder über einen Monat lang zurück.

500-hPa-Geopotential/Bodendruck und Bodendruckanalysen zu ausgewählten Terminen | Quellen: wetter3.de, BOM
25.12.2012, 00 UTC 25.01.2013, 00 UTC 24.02.2013, 00 UTC 21.03.2013, 00 UTC

Der anhaltende Hochdruckeinfluss führte verbreitet zu einem leicht zu warmen und vor allem zu sonnigen Sommerhalbjahr. Am 25.12.2013 registrierten zahlreiche Wetterstationen die wärmsten Weihnachtstage seit Aufzeichnungsbeginn. In New Plymouth schien die Sonne von Januar bis März 928 Stunden lang, im Durchschnitt üblich wären für denselben Zeitraum nur 686 Stunden. Vor allem der Februar stellte sich als sehr freundlicher Monat heraus, der vielerorts neue Rekorde der Sonnenscheindauer hervorbrachte.

Niederschläge: links Wellington, rechts landesweit gegen Südsommerende während einer Regenperiode | Quelle: NIWA
Wellington Januar bis März 2013 Regenverteilung vom 16. bis 18. März 2013

Niederschlagssummen im Februar 2013 an ausgewählten Wetterstationen in Neuseeland
Datenquelle: NIWA

Ort/Wetterstation Feb. 2013 Defizit % des Solls
Kaitaia Aero
Whakatane Aero
Hokitika
Milford Sound
Arthurs Pass
7 mm
11 mm
28 mm
76 mm
53 mm
-114 mm
-72 mm
-176 mm
-379 mm
-214 mm
6 %
13 %
14 %
17 %
20 %

Mit den ausbleibenden Regenfällen wurde im Sommerverlauf besonders die Trockenheit zu einem Problem. Ab dem 27. Februar galt offiziell eine Dürre, die sich nachfolgend vor allem in den nördlichen Landesteilen zur größten Dürre seit mindestens 30 Jahren verschärfte. Örtlich sprach man sogar von der schlimmsten Dürre seit 70 Jahren. Zum 1. März wurde das gemittelte Bodenfeuchtedefizit im Norden Neuseelands auf 130 mm beziffert. Voran gingen deutlich zu trockene Sommermonate. So regnete es beispielsweise in Auckland im Januar statt den üblichen 71 mm nur 9 mm. Leigh in der Auckland Region erlebte den trockensten Februar und gleichzeitig trockensten Monat seit Messbeginn im Jahr 1966. Die Folgen waren vertrocknete Wiesen und Weideflächen und eine zunehmende Wasserknappheit. In Wellington gab es laut der 170 Jahre zurückreichenden Stadtchronik zum ersten Mal eine Wasserrationierung. Die landesweite Milchproduktion sank um 16 Prozent, der Gesamtschaden aufgrund der Trockenperiode wird vorläufig auf rund 1.3 Milliarden Euro geschätzt.

Trockenheit im Satellitenbildervergleich: links im April 2009 und rechts mit vertrockneten Landflächen im April 2013
Quelle: NASA Earth Observatory
April 2009 April 2013

Text: DK
16. Mai 2013


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