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Mittwoch, 16. Januar 2013, 23:30 MEZ


Ergiebige Schneefälle

Kroatien

13.01. - 15.01.2013


Starkschneefall in der Region Zagreb
14.01.2013
© Crometeo Forum


Ein relativ unscheinbares Genuatief namens "Eckhard" brachte in der zweiten Januardekade 2013 ergiebige Schneefälle auf dem nördlichen Balkan und vor allem in Kroatien. In der kroatischen Hauptstadt Zagreb schneite es so viel wie seit über 80 Jahren nicht mehr. Das öffentliche Leben kam völlig zum Stillstand.



Wetterlage und Entwicklung

Auf der Vorderseite eines von Westen hereinschwenkenden Höhentroges und mit Einfließen subpolarer Kaltluft über dem Löwengolf und über dem Ligurischen Meer bildete sich ab dem 13.01. eine umfangreiche Zone tiefen Luftdrucks aus, die das zentrale Mittelmeer, den Alpenraum, Norditalien und die Adria verreinnahmte. Der Kern des Tiefdruckgebietes mit dem Namen "Eckhard" verlagerte sich nur langsam ostwärts und erreichte zum 15.01. mit seinem teilweise okkludierten Frontensystem die Kroatische Küste und die Dinariden. In tieferen Luftschichten herrschte von Südfrankreich über die Poebene, die nördliche Adria und Kroatien bis nach Osttschechien Kaltluft vor. In der mittleren und oberen Troposphäre kam auf der Vorderseite von "Eckhard" und auf der Vorderseite des Höhentroges starke Warmluftadvektion in Gang. Eingelagerte Kurzwellentröge lieferten mit differentieller positiver Vorticityadvektion zusätzlichen Hebungsantrieb, der für großräumige Niederschläge von Ostitalien über die Adria bis nach Kroatien verantwortlich war. Besonders in Kroatien musste die aus Südwesten und aus den Subtropen kommende, feuchtmilde Adrialuft am Gebirgszug der Dinariden aufsteigen, was ergiebige Stauniederschläge zur Folge hatte. Im gebirgigen Hinterland Kroatiens verblieben die Temperaturen in der bodennah anwesenden Kaltluft bei Werten um oder unter dem Gefrierpunkt, so dass die anhaltenden Niederschläge vollständig als Schnee niedergingen.

Höhenwetterkarte und Bodendruck, Satellitenbilder MSG VIS vom 13.01. bis 15.01.2013
Quellen: wetter3.de, Geogr. Institut Universität Bern
13.01.2013, 12 UTC 14.01.2013, 12 UTC 15.01.2013, 12 UTC



Starkschneefälle in Kroatien, in Zagreb höchste Schneedecke seit über 80 Jahren

Ergiebige Schneefälle konnte in vielen Regionen Kroatiens beobachtet werden. Die größten Schneezuwächse gab es am Velebit, im Kapela-Gebirge und in der Region Zagreb. Dort hielten die Niederschläge über 3 Tage ununterbrochen an, allein im 24-stündigen Zeitraum bis 15.01., 6 UTC kamen in Zagreb-Maksimir 30 cm Neuschnee zusammen. Am Morgen des 15.01. lagen dort 67 cm - der höchste Wert seit über 80 Jahren. Das letzte mal so viel Schnee gab es im Jahr 1929, damals betrug die maximale Schneehöhe 80 cm. Zum Mittag des 14.01. meldete Zagreb sogar Schwergewitter mit Starkschneefall, eine Folge des niedertroposphärischen Einschubs warmer, subtropischer Luftmassen. Dies kann im Hochwinter als ein extrem seltenes Ereignis bezeichnet werden. Die Schneemassen beeinträchtigten massiv den Straßen- und Bahnverkehr, in und rund um Zagreb kam das öffentliche Leben vollständig zum Stillstand. Den Prognosen nach folgen in der Region bis zum Wochenende weitere, mitunter kräftige Schneefälle. Auch der Osten Österreichs wird davon betroffen sein.

Maximum 24-h-Niederschlag
13.01., 6 UTC bis 14.01., 6 UTC

Quelle: DWD
Ort RR
Rab/HR
Zavizan/HR
Senj/HR
Gospic/HR
Karlovac/HR
92 mm
90 mm
87 mm
54 mm
38 mm
Maximum 24-h-Niederschlag
14.01., 6 UTC bis 15.01., 6 UTC

Quelle: DWD
Ort RR
Cruanelj/SLO
Senj/HR
Sisak/HR
Bilogora/HR
Zagreb-Pleso/HR
79 mm
38 mm
36 mm
34 mm
33 mm
Schnee Kroatien, 15.01., 6 UTC
Quelle: crometeo.hr

Ort Schnee
Zavizan
Begovo Razdolje
Slunj
Sljeme
Zagreb-Maksimir
135 cm
92 cm
73 cm
69 cm
67 cm


Text: DK
16. Januar 2013


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