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Donnerstag, 5. Januar 2006, 11:30 MEZ


Schneefälle


Nordostdeutschland
28./29.12.2005


Satellitenbild: 29.12.2006, 12:20 UTC, NOAA 18 VIS
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern


Wetterlage und Entwicklung
Kräftige und anhaltende Schneefälle können zu erheblichen Behinderungen führen, besonders dann, wenn zusätzlich stürmischer Wind den Schnee zu hohen Verwehungen auftürmt. Ein solches Szenario wurde am 29. und 30.12.2006 für den Norden und Osten Deutschlands befürchtet; die Reaktion in einigen Medien und einiger Wetterdienstleister im Vorfeld war allerdings unangemessen.
Das Tiefdruckgebiet "Holger" lag am 28.12.2006, 00 UTC, mit seinem Zentrum noch über Italien und gestaltete zunächst im zentralen Mittelmeerraum das Wetter unbeständig. Sein Einfluss reichte aber schon über die Alpen nordwärts hinweg und brachte in der Südhälfte Deutschlands Schnee. "Holger" verlagerte sich am 28. und 29.12. in einem Bogen erst nordost-, dann nordwestwärts über Polen hinweg, am 30.12.2006, 00 UTC, lag das Tiefzentrum über dem Skagerrak. Das Hebungsgebiet mit Wolken und Schneefällen erfasste am 29. und 30.12.2005 den Nordosten Deutschlands. Die auf der Vorderseite des Tiefs aus dem östlichen Mittelmeerraum angesaugte Warmluft strömte über Osteuropa nach Norden und fand sogar den Weg über die Ostsee nach Skandinavien; in Warschau regnete es am 29.12. um 06 UTC, selbst Stockholm meldete am 30.12., 00 UTC, positive Temperaturen. Deutschland blieb auf der kalten Seite, die Niederschläge fielen als Schnee.
Die größte Schneehöhe meldete am 30.12.2006 zum Morgentermin die Station Gersdorf in Mecklenburg-Vorpommern mit 32 cm, gefolgt von Grevesmühlen mit 31 cm und Rostock-Laage mit 30 cm. Allerdings lag in Nordostdeutschland die Tage zuvor schon eine Schneedecke. Die 24 stündigen Neuschneehöhen betrugen im Harz 18 cm (Brocken) bzw. 17 cm (Schierke), sonst bis zu 16 cm. Die Niederschlagsmenge erreichte selten mehr als 15 mm, zB Gersdorf 16 mm, meist lag sie zwischen 10 und 15 mm. Nur auf Hiddensee und Rügen traten um die 20 mm auf (Putbus 21 mm, Hiddensee 19 mm). Ein Sturmböe verzeichnete lediglich Kap Arkona (80 km/h am 29.12., 03 UTC), in Boltenhagen gab es um 06 UTC eine stürmische Bö. Verbreitet wehte der Wind in Böen um 50 km/h.
Das befürchtete Schneechaos blieb aus, lediglich auf Fehmarn waren einige Straßen zeitweise unpassierbar. Im Bahn- und Zugverkehr kam es zu Behinderungen, Pisten und Weichen mussten vom Schnee befreit werden. Auch weiter im Norden in Schweden und Dänemark sorgte das Tief "Holger" für Schneefälle. In der südschwedischen Provinz Smaland fiel in mehreren tausend Haushalten der Strom aus.

Bodendruck vom 28. bis zum 30.12.2005, jeweils 00 UTC:
Quelle: metoffice.com

Schneehöhen und Niederschlagsmengen

Nachstehend eine Auswahl an gemessenen Schneehöhen vom 28. bis zum 30.12.2005 sowie die insgesamt an diesen Stationen gefallene Niederschlagsmenge:

Ort 30.12. 29.12. 28.12. Niederschlagssumme
Gersdorf
Grevesmühlen
Rostock/Laage
Groß Lüsewitz
Hiddensee-Vidde
Tribsees
Parum
Greifswald
Berlin-Tegel
Schwerin
32 cm
31 cm
30 cm
26 cm
25 cm
24 cm
23 cm
23 cm
22 cm
21 cm
16 cm
19 cm
10 cm
14 cm
15 cm
11 cm
9 cm
15 cm
12 cm
11 cm
8 cm
3 cm
1 cm
4 cm
3 cm
3 cm
5 cm
11 cm
5 cm
3 cm
16 mm
16 mm
15 mm
10 mm
19 mm
13 mm
12 mm
15 mm
4 mm
9 mm

28.12.05, 12:30 UTC, N18 VIS
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
30.12.05, 12:10 UTC, N18 VIS
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
29.12.05, 10:00 UTC, Radar
Quelle: Wetterspiegel



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