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Samstag, 27. Februar 2005, 20:00 MEZ


Sturm & Schnee


Norddeutschland, Dänemark
23.2.2005


Satellitenbild: 23.2.2005, 10:51 UTC, NOAA 17 VIS
Quelle: H. Schaksmeier


Wetterlage und Entwicklung
Ein umfangreicher Tiefdruckkomplex mit mehreren Zentren lag am 22.2.2005 über weiten Teilen Europas; in der Höhe korrespondierte dazu ein Trog, der sich nach Süden bis in den Mittelmeerraum hinein erstreckte. Eines der Tiefs, "Yannick", zog von Oberitalien nach Norden zunächst Richtung Polen, anschließend nach Westen weiter zur Bretagne.
Seine ausgedehnten Wolken- und Niederschlagsfelder beeinflussten in Deutschland vor allem den Nordosten, wo im Laufe des 23.2.2005 zum Teil länger anhaltender Schneefall aufkam. Die Gebiete nordöstlich der Elbe erhielten einige Zentimeter Neuschnee. Besonders kräftig schneite es in Ostseenähe und in Schleswig-Holstein, in Greifswald beispielsweise fielen 26 mm Niederschlag binnen 24 Stunden.
Die um das Tief herumgeführte Luft war allerdings relativ warm, so dass der Niederschlag im Ostseeumfeld zeitweise als Schneeregen oder Regen niederging. Die Tageshöchstwerte der Temperatur lagen hier etwas über Null Grad. Nach Westen und Norden blieb es kälter, selbst Helgoland oder List auf Sylt verzeichneten Eistage. Entsprechend kamen die größten Schneemengen in Schleswig-Holstein und in Dänemark zustande. Eggebek im äußersten Norden Schleswig-Holsteins konnte zum Morgentermin am 24.2.2005 mit einer Geamtschneehöhe von 20 cm aufwarten.
Neben dem Niederschlag spielte auch der Wind eine wichtige Rolle im Wettergeschehen. Zwischen dem von Polen westwärts ziehenden Tief und einem kräftigen Hoch, das über der Mitte Skandinaviens einen Druck von über 1045 hPa aufwies, etablierte sich ein scharfer Druckgradient. Kap Arkona meldete orkanartige Böen bis 111 km/h (23.2.2005, 12 UTC), schwere Sturmböen gab es auf Helgoland und am Leuchtturm Kiel. Vielerorts gab es Schneeverwehungen, die sich im südlichen Dänemark meterhoch auftürmten.
Überraschungen im Wetterablauf gab es am 23.2.2005 in anderen Teilen Deutschlands: Im Bereich der höhenkältesten Luft entwickelten sich am Nachmittag binnen kürzester Zeit vom Saarland bis ins Rhein-Main-Gebiet zahlreiche Schneeschauer, die mancherorts etliche Zentimeter Schnee brachten und für erhebliche Behinderungen auf den Straßen sorgten (zB in Frankfurt/Main).

Bodenanalysekarten vom 22. bia 24.2.2005, jeweils 00 UTC
Quelle: DWD / FU Berlin
22.2.2005 23.2.2005 24.2.2005
Radarbild und Niederschlag
Quelle: DWD / www.wetter.com
23.2.2005, 18 MEZ 24.2.2005, 00 MEZ 24.2.2005, 06 MEZ

Niederschlag und Schneehöhe
Nachstehend eine Auswahl gemessener 24-stündiger Niederschlagsmengen von 22. bis 23.2.2005, 06-06 UTC, sowie die gemessenen Schneehöhen am 23.2.2005, 06 UTC:


Ort Niederschlag Schneehöhe
Greifswald
Steinhagen
Teterow
Meierwik
Rostock-Warnemünde
Schwerin
Schleswig
26 mm
20 mm
16 mm
15 mm
15 mm
14 mm
13 mm
16 cm
12 cm
15 cm
15 cm
4 cm
16 cm
15 cm

23.2.05, 10:52 UTC, N17 VIS
Quelle: DLR
23.2.05, 14:12 UTC, N16 VIS
Quelle: M. Wienzek
23.2.05, 16:58 UTC, N15 IR
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
23.2.05, 12:16 UTC, N16 VIS
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
23.2.05, 10:52 UTC, N17 VIS
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
23.2.05, 14:05 UTC, N16 VIS
Quelle: B. J. Burton



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