Sonntag, 12. November 2017, 08:40 MEZ

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Radarbild, 11.11., 07:35 UTC
Quelle: DWD
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500 hPa-Geopot. & SLP, 12.11., 12 UTC
Quelle: Wetter3
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300 hPa Vorticityadvektion, 12.11., 12 UTC
Quelle: Wetter3
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24-h Regenmengen bis 13.11, 00 UTC
Quelle: Wetterzentrale
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Starkniederschlag, Starkschneefall mit Schneeverwehungen, Orkanböen;
Tiefdruckgebiete "Michael" und "ex-Rina" - Warnung
Mitteleuropa
Ausgegeben am: Sonntag, 12.11.2017, 08:40 MEZ
Gefahr durch Starkniederschlag mit Ausuferungen und Überflutungen an kleineren Bächen und Flüssen insbesondere
in Vogesen, Schwarzwald und westlichem Allgäu. Am Samstag und Sonntag
in Süddeutschland Gefahr von Sturmböen, in freien Hochlagen Orkanböen.
Ab Sonntag Mittag in Hochlagen der süddeutschen Mittelgebirge und der Alpen Starkschneefall und Schneeverwehungen.
- 11.11.-12.11.2017
In den vergangenen 24 Stunden sind im Schwarzwld und im Allgäu gebietsweise bereits Niederschlagsmengen zwischen 50 mm und 80 mm
zusammengekommen. Im Südschwarzwald haben einige Bäche und kleine Flüsse bereits die zwei jährliche Hochwassermarke erreicht (Elz, Dreisam, Brugga, Neumagen,
Wiese).
24-h Regenmengen bis 12.11.2017, 06 UTC (Quelle: DWD Java Map):
78,6 mm Baiersbronn-Mitteltal (596 m)
75,1 mm Simonswald-Obersimonswald (419 m)
74,8 mm Feldberg/Schwarzwald (1493 m)
73,3 mm Todtmoos (781 m)
Ein kräftiger Kurzwellentrog stößt heute mit kalter Luft von den Britischen Inseln nach Süden vor und sorgt an der Vorderseite
durch Überlagerung von Divergenz in der Höhe im Ausströmbereich des Jetstreams und mit der Höhe zunehmender positiver
Vorticityadvektion für Hebung über dem Osten Frankreichs und dem Süden Deutschlands. Gleichzeitig wird der Trog von starker Kaltluftadvektion
überlaufen, wodurch die Temperatur in 850 hPa heute beispielsweise auf dem Feldberg innerhalb von 12 Stunden von +3 °C auf ca. -5 °C fallen wird.
Im Bodendruckfeld kommt es aufgrund der kräftigen Hebung zu Druckfall, aktuell liegt der tiefste Bodendruck bei 1002 hPa über dem Norden
Frankreichs. Bis zum Mittag wird mit einem Bodendruck von unter 998 hPa über dem nördlichen Baden-Württemberg gerechnet. Das Tief verlagert sich
anschließend weiter nach Südosten. Südlich des Bodentiefs muss in Baden-Württemberg und Bayern mit Sturmböen im Flachland gerechnet werden,
in den Mittelgebirgen und am Alpenrand sind auch orkanartige Böen und Orkanböen möglich.
Im Schwarzwald und im Allgäu können zu den bereits gefallenen Regenmengen nochmals ca. 50 - 60 mm bis heute Abend dazukommen. Dadurch
kommt es an Bächen und Flüssen zu Ausuferungen, im Schwarzwald könnten im Tagesverlauf örtlich auch zehnjährige oder zwanzigjährige Hochwassermarken
erreicht werden. Am Nachmittag und Abend geht der Regen mehr und mehr in Schnee über, die Schneefallgrenze sinkt dann auf 400 m bis 600 m.
Bis Montag Mittag können Neuschneemengen zwischen 10 und 30 cm im Schwarzwld, auf der Schwäbischen Alb und am Alpenrand verzeichnet werden.
Samstag, 11. November 2017, 11:00 MEZ

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Satellitenbild, 11.11., 08:30 UTC
Quelle: Sat24
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Radarbild, 11.11., 08:45 UTC
Quelle: DWD
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500 hPa-Geopot. & SLP, 11.11., 12 UTC
Quelle: Wetter3
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Schichtdickenadvektion, 11.11., 12 UTC
Quelle: Wetter3
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Starkniederschlag, Starkschneefall mit Schneeverwehungen, Orkanböen;
Tiefdruckgebiete "Michael" und "ex-Rina" - Warnung
Mitteleuropa
Ausgegeben am: Samstag, 11.11.2017, 11:00 MEZ
Gefahr durch Starkniederschlag mit Ausuferungen und Überflutungen an kleineren Bächen und Flüssen insbesondere
in Vogesen, Schwarzwald und westlichem Allgäu. Am Samstag und Sonntag
in Süddeutschland Gefahr von Sturmböen, in freien Hochlagen Orkanböen.
Ab Sonntag Mittag in Hochlagen der süddeutschen Mittelgebirge und der Alpen Starkschneefall und Schneeverwehungen.
- 11.11.-12.11.2017
Rückseitig von Tief "Michael" südlich von Finnland, hat sich mittlerweile über Mitteleuropa und dem nördlichen
Westeuropa, eine kräftige nordwestliche Strömung am Boden und
in der Höhe eingestellt. Von Island über Schottland bis nach Deutschland reicht aktuell der Jetstream mit Windgeschwindigkeiten
von ca. 120 kn (222 km/h) in 300 hPa. Im Bodendruckfeld zieht heute eine Welle von den Britischen Inseln bis nach Süddeutschland.
Vorderseitig der Welle werden warme Luftmassen (0 °C bis 5 °C in 850 hPa)
von Frankreich in den Westen und Süden Deutschlands transportiert und über die rückseitig von Tief "Michael" eingeflossene kalte Meeresluft (heute Morgen noch ca. -1 °C bis -3 °C in 850 hPa)
gehoben. Durch die kräftige Warmluftadvektion kommt es zu länger anhaltenden Regenfällen vom Osten Frankreich über die deutschen Bundesländer
Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern bis in den Norden der Schweiz und Österreich. Die eingeflossene Warmluft sorgt dafür, dass die Niederschläge
bis in Höhen von über 1600 m als Regen fallen. Während des Durchzugs der Welle frischt der Wind im Flachland in Böen stark bis stürmisch auf, in den südlichen
Mittelgebirgen sind Sturmböen und auf den Gipfeln auch schwere Sturmböen und orkanartige Böen wahrscheinlich.
In der Nacht zum Sonntag bleibt die Luftmassengrenze zwischen kälterer Luft in Norddeutschland und feuchter und milder Luft im Süden bestehen.
Dadurch kommt es vor allem im südlichen Teil von Baden-Württemberg und Bayern weiterhin zu kräftigen Regenfällen.
Am Sonntag zieht dann ein zweites Tiefdruckgebiet (ex-Tropensturm "Rina") von Großbritannien nach Süddeutschland. In der Höhe verlagert sich ein kräftiger
Kurzwellentrog von der Nordsee bis zur Schweiz. Dadurch kann ab Morgen Nachmittag ein neuer Schwall Kaltluft (-4 °C bis -5 °C in 850 hPa) weit nach Süden bis
zu den Alpen vorstoßen. Gleichzeitig verstärkten die Hebungsvorgänge an der Trogvorderseite die Niederschläge im süddeutschen Raum und in den Alpen.
Am Nachmittag und Abend gehen die Regenfälle mehr und mehr in den südlichen Mittelgebirgen und am Alpenrand in Schnee über. In der Nacht zu Montag sinkt die
Schneefallgrenze auf 400 m bis 600 m.
Bis zum Montag Vormittag können in den Vogesen, im Schwarzwald und im westlichen Teil des Allgäus zwischen 80 mm und 120 mm an Niederschlag fallen.
Es kann örtlich zu Ausuferungen von kleinen Bächen und Flüssen kommen. Am Sonntag Abend und in der Nacht zum Montag können in den südlichen Mittelgebirgen und am Alpenrand
Neuschneemengen
zwischen 10 und 20 cm auftreten.
Freitag, 10. November 2017, 14:10 MEZ
Starkniederschlag, Starkschneefall mit Schneeverwehungen, Orkanböen;
Tiefdruckgebiete "Michael" und "ex-Rina" - Warnung
Mitteleuropa
Ausgegeben am: Freitag, 10.11.2017, 14:10 MEZ
Gefahr durch Starkniederschlag mit Ausuferungen und Überflutungen an kleineren Bächen und Flüssen insbesondere
in Vogesen, Schwarzwald und westlichem Allgäu. Am Samstag und Sonntag
in Süddeutschland Gefahr von Sturmböen, in freien Hochlagen Orkanböen.
Ab Sonntag Mittag in Hochlagen der süddeutschen Mittelgebirge und der Alpen Starkschneefall und Schneeverwehungen.
- 11.11.-12.11.2017
Bis morgen, Samstag, herrscht im größten Teil Europas und selbst im zentralen Mittelmeerraum Tiefdruckeinfluss.
Nur der Westen der Iberischen Halbinsel profitiert von der Nähe zum Azorenhoch, im Osten
liegt das nächste Hochdruckgebiet erst wieder über Russland und Kasachstan.
An der Südwestflanke des Zentraltiefs über Skandinavien kommen in der bestens ausgeprägten
Frontalzone zwei Randtiefs rasch Richtung Mitteleuropa voran. Das erste - eine Welle, die sich
an der Kaltfront des Tiefs "Michael" bildet - erreicht am Samstag Vormittag den Westen und später den
Südwesten Deutschlands. Ihr folgt zum Sonntag hin rasch das Frontensystem des ehemaligen Tropensturms "Rina"
nach. ex-Rina liegt den Prognosen zufolge mit einem eigenständigen Kern
und einem Kerndruck von unter 994 hPa am Sonntag Nachmittag über Bayern.
Der Süden und Südwesten Deutschland befindet sich bis Sonntag Mittag im Zustrom milder Luft, die Temperaturen in der Nacht zu
Sonntag und am Sonntag selber bleiben vielfach im zweistelligen Bereich.
Hinter dem ostwärts sich verlagernden Kern von ex-Rina setzt sich dann allerdings hochreichend kalte Meeresluft
aus Norden und Nordwesten bis zu den Alpen durch.
Vor allem die süddeutschen Mittelgebirgsregionen sind bei einer solchen Wetterlagenkonstellation
prädestiniert für große Niederschlagsmengen. Die Niederschläge fallen überwiegend auf der warmen Seite
der Frontalzone, angesichts einer
besten ausgeprägten westlichen und südwestlichen Strömung ist zudem für reichlich Feuchtenachschub gesorgt.
Die prognostozierten Niederschlagssummen liegen gebietsweise im Bereich von 100 bis über 150 mm innerhalb
von 48 Stunden. Bis in höchste Mittelgebirgslagen (1500 m) sollten die Niederschläge als Regen niedergehen.
Erst im Laufe des Sonntags geht der Regen von Westen und Nordwesten in den Mittelgebirgen in Schnee über
und kann dann bis Montag früh zu erheblichen Neuschneemengen in den mittleren und höheren Lagen vor allem der süddeutschen
Mittelgebirge
und der Alpen führen.
Angesichts von Niederschlagsmengen, die gebietsweise mehr als 150 mm in Vogesen, Schwarzwald und westlichem Allgäu
erreichen können, sind zumindest an kleineren Bächen und Flüssen Ausuferungen und Überflutungen wahrscheinlich.
Die aktuellen Pegelstände der Flüsse liegen aber aktuell alle im Bereich eines
Mittelwassers oder leicht darunter, so dass größere Überschwemmungen voraussichtlich ausbleiben.
Am Samstag und noch mehr am Sonntag muss vom Saarland über die Mitte und den Süden Baden-Württembergs
bis zu den Bayerischen Alpen mit Sturmböen, in freien Hochlagen auch mit Orkanböen gerechnet werden.
Vor allem dort kommt es zudem ab Sonntag Mittag von West nach Ost fortschreitend zu erheblichen
Neuschneezuwächsen und Schneeverwehungen.
eingerichtet am: 10. November 2017, 14:10 MESZ BM
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