Sonntag, 29. Oktober 2017, 08:45 MEZ

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Satellitenbild, 29.10., 06:00 UTC
Quelle: Sat24
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Radarbild, 29.10., 06:55 UTC
Quelle: DWD
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500 hPa-Geopot. & SLP, 29.10., 12 UTC
Quelle: Wetter3
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Prognose Windböen, 29.10., 12 UTC
Quelle: Wettergefahren-Frühwarnung
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Herbststürme "Grischa" und "Herwart" - Warnung
Mitteleuropa
Ausgegeben am: Sonntag, 29.10.2017, 08:45 MEZ
Gefahr durch Sturm- bzw. schwere Sturmböen, an der See und auf den Bergen auch durch Orkanböen in weiten Teilen
Mitteleuropas, insbesondere in Dänemark, Deutschland, Tschechien, der Slowakei, Österreich, Ungarn und Westpolen.
- 28.10.-29.10.2017
Orkantief "Herwart" hat sich seit Mitternacht von Südschweden bis in den Norden von Polen verlagert. Westlich des Tiefzentrums
stellte sich ein Druckgradient von ca. 45 hPa bis in den Südwesten von Deutschland ein. Die Kaltfront von "Harwart" kam in den
vergangen sechs Stunden schnell von der Nordsee bis in den Süden Deutschlands voran.
Im Norden und Osten von Deutschland registrierten die Messstationen im Flachland verbreitet Sturmböen und schwere Sturmböen.
In Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Sachsen konnten gebietsweise orkanartige Böen (Bft 11) gemessen werden.
Orkanböen gab es entlang der Nord- und Ostseeküste (St. Peter-Ording: 135 km/h), sowie örtlich im Osten des Landes (Berlin-Schönefeld und Wittenberg: 126 km/h).
Auf dem Fichtelberg im Erzgebirge (1215 m) konnte eine Spitzenböe von 176 km/h verzeichnet werden.
"Herwart" zieht im Tagesverlauf weiter von Polen nach Weißrussland und füllt sich dabei allmählich auf. Das Windfeld des Orkans
kommt im Laufe des Vormittags weiter nach Südosten voran und liegt um die Mittagszeit im Osten und Südosten Deutschlands, in Tschechien, Österreich,
der Slowakei und erreicht am Nachmittag auch Ungarn. Dabei können im Flachland Böen zwischen 70 km/h und 110 km/h auftreten (Bft 9 bis 11), in höher
gelegenen Gebieten gibt es auch Orkanböen. Es besteht die Gefahr durch umstürzende Bäume. Schäden können an Gebäuden und der Infrastruktur auftreten.
Samstag, 28. Oktober 2017, 11:00 MESZ
Herbststürme "Grischa" und "Herwart" - Warnung
Mitteleuropa
Ausgegeben am: Samstag, 28.10.2017, 11:00 MESZ
Gefahr durch Sturm- bzw. schwere Sturmböen, an der See und auf den Bergen auch durch Orkanböen in weiten Teilen
Mitteleuropas, insbesondere in Dänemark, Deutschland, Tschechien, der Slowakei, Österreich, Ungarn und Westpolen.
- 28.10.-29.10.2017
Während sich von Nordwestafrika über Spanien und Island bis nach Grönland ein
imposanter Höhenrücken aufwölbt, kommt es östlich davon zu einer Reihe von Zyklogenesen,
die in Gestalt der Tiefdruckgebiete "Grischa" und "Herwart"
in weiten Teilen Mitteleuropas für einen stürmischen letzten Oktobersonntag 2017 sorgen.
Das Zentraltief liegt aktuell bei Spitzbergen, davon ausgehend erstreckt sich ein Höhentrog
südwärts Richtung Skandinavien - zu ihm gehört das Bodentief "Grischa".
Um 06 UTC lag ein weiterer Höhentrog vor der Küste Ostgrönlands, der sich bis morgen rasch weiter südostwärts
über das Nordmeer hinweg verlagert und morgen früh bereits über der westlichen Ostsee angelangt sein wird.
An ihm entwickelt und verstärkt sich ein weiteres Bodentief, das den Namen "Herwart" erhalten hat;
als ein riesiger Tiefdruckkomplex überdecken beide Tiefs morgen den gesamten Ostseeraum, das Baltikum, ihr
Einfluss reicht bis zum Schwarzen Meer, der Kerndruck beträgt unter 975 hPa.
Zwischen dem Hochdruckgebiet und dem Tiefdruckkomplex entsteht ein riesiges Gebiet mit
einem starken Luftdruckgradienten, das sich vom Eismeer bis nach Deutschland erstreckt und in dem
bis Montag ein Schwall hochreichend kalter Meeresluft weit nach Süden und Osten vorstößt.
Die großen Luftdruckunterschiede manifestieren sich zusätzlich in einem Sturmfeld, das
besonders morgen Vormittag große Teile Mitteleuropas überdeckt. Insbesondere bei Passage der Kaltfront,
die morgen Mittag über dem Norden Baden-Württembergs und Bayerns liegt, sowie am Nachmittag
muss im Bereich der labil geschichteten Meereskaltluft bei Schauern mit weiterhin
windigem Wetter und Sturm- oder schweren Sturmböen gerechnet werden.
Ab der zweiten Nachthälfte treten von Nordwest nach Südost fortschreitend
zunächst über der Nordsee und der Deutschen Bucht Orkanböen auf; später sind auch über dem
Osten, der Mitte und dem Südosten Deutschlands im Flachland vereinzelt schwere Sturmböen
oder orkanartige Böen zu erwarten. Morgen Vormittag und auch am Nachmittag
kommt es zudem in Österreich, in Tschechien, der Slowakei, in Ungarn und
in Westpolen zu Sturm- oder schweren Sturmböen. In exponierten Lagen, auf den Gipfeln der
Mittelgebirge und der Alpen treten Orkanböen bis über 140 km/h auf.
Entsprechende Sturmschäden an Gebäuden, in Wäldern und Infrastruktureinrichtungen sind wahrscheinlich.
eingerichtet am: 28. Oktober 2017, 11:00 MESZ BM
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