Freitag, 14. Oktober 2016, 10:35 MESZ
Starkregen/Gewitter/Sturm - Warnung
Südfrankreich/Norditalien
Ausgegeben am: Freitag, 14.10.2016, 10:35 MESZ
Von Südostfrankreich bis Norditalien Gefahr von extremen Starkregenfällen mit Überschwemmungen und einzelnen Erdrutschen - 13.-15.10.2016
Östlich der Britischen Inseln befindet sich derzeit das abgetropfte Höhentief mit zugehörigem Bodentief.
Vorderseitig seiner ostwärts vorankommenden Horizontalachse gerät der Südosten Frankreichs und im Tagesverlauf auch der Nordwesten
und schließlich der gesamten Norden Italiens in ein Gebiet großräumiger Hebung. Zusammen mit der aus Süden vorderseitig des
Tiefdruckgebiets "Brigitte" mit Zentrum über Südfrankreich nordwärts gelenkten feucht-warmen Mittelmeerluft kommt es zur
Auslösung von zum Teil unwetterartigen Starkregenfällen.
Die Niederschlagsaktivität der höchsten Intensitäten konzentriert sich dabei zunächst auf den Südosten Frankreichs. Im Tagesverlauf
und in der Nacht ist dann auch der Nordwesten und Norden Italiens betroffen. Im Südstau der Alpen können binnen 3 Stunden lokal
über 60 mm fallen. Vom Piemont bis nach Trentino und Venetien fallen bis morgen früh stellenweise über 100 mm, lokal
bis 200 mm.
Von heftigen Starkregenfällen wurden seit vorgestern Abend Teile Südfrankreichs heimgesucht. Binnen 48 Stunden
fielen in Saint-Gervais (Département Hérault) bis 14.10., 00 Uhr MESZ 295 mm Niederschlag.
In Le Dramont (Département Var) traten heute Morgen Spitzenwindböen von 144 km/h auf.
Durch Starkniederschläge besteht in den betroffenen Gebieten die Gefahr von Überschwemmungen, Ausuferungen von Bächen und kleineren Flüssen,
und einzelnen Erdrutschen.
Donnerstag, 13. Oktober 2016, 10:05 MESZ

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500-hPa-Geopot. & SLP, 14.10., 00 UTC
Quelle: Wetter3
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850-hPa äq.-pot. Temp. & SLP, 14.10., 00 UTC
Quelle: Wetterzentrale
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Gesamtniederschlag bis 14.10., 18 UTC
Quelle: Meteociel
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1-h-Spitzenböen bis 13.10., 21 UTC
Quelle: Meteociel
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Starkregen/Gewitter/Sturm - Warnung
Südfrankreich
Ausgegeben am: Donnerstag, 13.10.2016, 10:05 MESZ
Insbesondere in Südfrankreich Gefahr von extremen Starkregenfällen und Sturmböen mit Überschwemmungen, Ausuferungen,
hohem Wellengang und einzelnen Erdrutschen - 13.-15.10.2016
Ein Höhentrog über dem östlichen Nordatlantik vergrößert seine Amplitude und fängt ein eigenständige Höhentief, das derzeit
über dem Süden Großbritanniens liegt, im Verlauf des Tages ein. Die Trogachse kommt dabei ostwärts voran und erstreckt sich
bis in den Nordwesten Afrikas. Auf der Vorderseite eines umfangreichen Bodentiefs über der Iberischen Halbinsel gelangen
feucht-warme Luftmassen über das Mittelmeer nordwärts. In der Nacht zum Freitag und am Freitagmorgen vollzieht sich ein Cut-Off-Vorgang.
Ein Höhentief mit korrespondierendem Bodentief befindet sich dann südwestlich der Britischen Inseln. Vorderseitig des Troges bzw. des
Höhentiefs lassen großräumige Hebungsantriebe die Entwicklung konvektiver Niederschläge erneut aufleben.
In der Nacht hat es bereits erste heftige Regenfälle im Département Hérault gegeben. Die Wetterstation in dessen Hauptort Montpellier
registrierte bis heute um 08 Uhr MESZ binnen 24 Stunden eine Niederschlagsmenge von 73,5 mm. Einige
Straßen wurden überflutet und geschlossen, der Schulbusverkehr fällt heute aus, in Montpellier entfallen an Schulen und der Universität
die Unterrichtsstunden bzw. Vorlesungen.
Ab heute Nachmittag verstärkt sich die Niederschlagsaktivität in Süd- und Südostfrankreich wieder, sodass bis morgen
Abend mit heftigen Starkregenfällen zu rechnen ist. Stellenweise kommen zu den schon gefallenen Niederschlägen
über 100 mm hinzu. Lokal sind sogar über 200 mm möglich. Auch von Korsika bis in den Nordwesten und Norden Italiens
können 50-100 mm fallen, in Staulagen örtlich bis 150 mm.
Am heftigsten trifft es aber voraussichtlich den Osten der Region Languedoc-Roussillon-Midi-Pyrénées, vor allem das
Département Hérault. Die konvektiven Niederschläge fallen zum Teil gewittrig aus und gehen mit kräftigen Windböen einher.
Im unmittelbaren Küstenumfeld und im Bergland (z.B. Massif Central) ist mit orkanartigen Böen und Orkanböen (Bft. 11-12) zu rechnen.
Im Flachland sind im Süden und Südosten Frankreichs Sturmböen und schwere Sturmböen (Bft. 9-10) zu erwarten.
Durch die Unwetter besteht die Gefahr von Überschwemmungen, Ausuferungen von Bächen und kleineren Flüssen, hohem Wellengang, einzelnen
Erdrutschen und Sturmschäden.
Mittwoch, 12. Oktober 2016, 13:20 MESZ
Starkregen/Gewitter/Sturm - Warnung
Südfrankreich
Ausgegeben am: Mittwoch, 12.10.2016, 13:20 MESZ
Insbesondere in Südfrankreich Gefahr von extremen Starkregenfällen und Sturmböen mit Überschwemmungen, Ausuferungen,
hohem Wellengang und einzelnen Erdrutschen - 13.-15.10.2016
Derzeit befindet sich unmittelbar westlich der Iberischen Halbinsel ein Höhentief mit korrespondierendem Bodentief.
Das Bodentief verlagert sich unter Abschwächung nach Spanien, das Tiefdruckgebiet bewegt sich langsam ostwärts und zieht
morgen über der Biskaya seine Kreise. Über das Mittelmeer gelangen vorderseitig von Süden deutlich wärmere und feuchtere
Luftmassen nach Südfrankreich. Ein nach Süden vorstoßender Höhentrog fängt das Gebiet tiefen Geopotentials im Verlauf des
Donnerstags ein und vollzieht seinerseits einen Abschnürungsvorgang. Vorderseitig des Höhentrogs bzw. des abgetropften
Höhentiefs werden die großskaligen Hebungsantriebe am Freitag nochmals verstärkt. Die Voraussetzungen zur Bildung von
konvektiven Niederschlägen ist dadurch erfüllt.
Nach der Auslösung von heftigen Regenfällen in der Nacht zum und am Donnerstag selbst, entwickeln sich am Freitag
erneut unwetterartige Starkregenfälle, die teilweise in den gleichen Regionen wie am Vortag auftreten werden.
In einigen Regionen Süd- und Südostfrankreichs sowie stellenweise auch im Nordwesten Italiens fällt bis Freitagabend
über 100 mm Regen. Betroffen wird voraussichtlich vor allem der Osten der Region Languedoc-Roussillon-Midi-Pyrénées sein.
Am heftigsten trifft es dort aktuellen Modellprognosen zufolge das Département Hérault sowie Teile der angrenzenden
Départements. Lokal sind bis Freitagabend je nach Modell bis 300 mm (WRF-NMM 0.05°, 06-UTC-Lauf und GFS 0.25°, 06-UTC-Lauf) bis 400 mm
(ARPEGE 0.1°, 06-UTC-Lauf und ICON, 00-UTC-Lauf) möglich. Bezüglich der höchsten Niederschlagssummen bleiben
einzelne Modelle allerdings verhaltener (NEMS NMMB 0.05° nur lokal bis 100 mm).
Die Regenfälle sind zum Teil gewittrig durchsetzt und gehen mit kräftigen Windböen einher. In exponierten Lagen an
der Küste sowie im Bergland ist mit orkanartigen Böen und Orkanböen (Bft. 11-12) zu rechnen. Auch im Flachland sind im
Süden und Südosten Frankreichs Sturmböen und schwere Sturmböen (Bft. 9-10) zu erwarten.
Gefahr geht dabei von Überschwemmungen, Ausuferungen von Bächen und kleineren Flüssen, hohem Wellengang, einzelnen
Erdrutschen und Sturmschäden aus. Im Département Hérault fallen am Donnerstag vorsorglich die Schulbusse aus, die Schulen
bleiben aber zunächst geöffnet.
eingerichtet am: 12. Oktober 2016, 13:20 MESZ SB
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