Samstag, 27. Februar 2015, 22:50 MEZ
Gewitter, Starkregen, Schneefall Südost-/Ost-USA 22.-24.02.2016 7-tägiger Niederschlag bis 25.02., 12 UTC Quelle: water.weather.gov |
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Ende Februar entwickelten sich insbesondere in der Südosthälfte der USA extreme Wetterereignisse. Starkregen von über 50 mm, Gewitter mit Orkanböen, Tornados bis zur Stärke EF3 und Hagel bis 8 cm sorgten für einige Schäden. Von den Großen Seen bis Neuengland kamen stellenweise über 40 cm Neuschnee zusammen. Im Übergangsbereich zwischen unterschiedlich temperierten Luftmassen fiel zum Teil gefrierender Regen. Die Wetterkapriolen erforderten mindestens 7 Todesopfer.
Wetterlage und Entwicklung Vorderseitig eines Troges über dem Südwesten der USA herrschte am 22.02. schwacher Tiefdruckeinfluss am Boden (Bodendruck um 1010 hPa). Bis zum 23.02. amplifizierte sich der Höhentrog und erstreckte sich um 18 UTC von Alaska bis nach Mittelamerika. Dabei schnürte sich ein eigenständiges Höhentief ab, auf dessen Vorderseite sich unterhalb der obertroposphärischen Divergenz (auseinanderströmende Luft in der Höhe) das Tiefdruckgebiet am Boden intensivierte. Der Höhentrog mit zugehörigem Bodentief schwenke am Folgetag ost- bis nordostwärts, wobei das Tief mittlerweile minimale Kerndrücke von unter 990 hPa aufwies und am 24.02., 18 UTC über dem Osten der USA lag. Auf der Vorderseite wurden feucht-warme Luftmassen an der Ostküste (am 24.02., 18 UTC 10-15 °C in 850 hPa, ca. 1400 m) nach Norden gelenkt. Rückseitig stieß kontinentale Kaltluft von Norden weit nach Süden vor (-5 bis 0 °C in 850 hPa am 24.02., 18 UTC). Die energiereiche Luft bildete zusammen mit den großräumigen Hebungsvorgängen trogvorderseitig eine gute Grundlage für die Entstehung von Gewittern. Erhöhte Werte der Windscherung in Richtung und Geschwindigkeit im Bereich eines stark ausgeprägten Starkwindbandes (Jetstream) ermöglichten die Ausbildung von zahlreichen Tornados und Hagel. Im Übergangsbereich der Luftmassen entstanden ergiebige Niederschläge mit zum Teil gefrierendem Regen und auf der kalten Seite gingen Schneefälle nieder.
Gewitter, Starkregen, Sturm, Tornados Die atmosphärischen Bedingungen ließen etliche Superzellengewitter mit heftigen Windböen, großem Hagelschlag und etlichen Tornados entstehen. Mancherorts gingen über 50 mm Regen nieder (z.B. 67,1 mm in 24 Stunden in Allentown, PA). Einige Flüsse und Bäche schwollen stark an, beispielsweise der Pegel des Green River bei Paradise stieg um über 7 ft (2,1 m) an und es kam zu leichten Überflutungen.
Auf der kühlen Seite des Tiefs gingen die Niederschläge als Schnee zu Boden. Gebietsweise fielen über 30 cm Neuschnee, besonders in Indiana und Michigan (43 cm in La Porte, IN). In einigen Bundesstaaten fiel gefrierender Regen, beispielsweise 15,4 mm in Massena Airport (NY). Schneefälle und Wind führten zum Teil zu Schneeglätte und Schneeverwehungen, außerdem trat Glatteis durch gefrierenden Regen auf. Die schneebedeckte Fläche in den USA vergrößerte sich von 16,1 % am 21.02. auf 25,2 % am 25.02.2016.
Text: SB 27. Februar 2016 |