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Donnerstag, 13. August 2015, 20:05 MESZ
zuletzt aktualisiert: 20. Aug. 2015, 20:00 MESZ

Hitze/heftige Gewitter

Mitteleuropa

03.08.-16.08.2015





Blitz über Stuttgart am Abend des 09.08.
© Sven Baumstark


Nach den Rekordtemperaturen Anfang Juli wartete der August 2015 in der ersten Monatshälfte mit erneuter Rekordhitze auf. Die Station Kitzingen stellte am 07.08., den erst am 05.07.2015 erzielten Deutschlandrekord von 40,3 °C ein. Mit der Hitze entwickelten sich lokal auch wieder kräftige Gewitter. Dabei kam es lokal zu Schäden durch Überlutungen, Hagel und Blitzschlag. Andernorts verschärfte die Hitzeperiode die bereits seit Monaten anhaltende Trockenheit. Wald- und Flurbrände, Ernteausfälle, sowie Einschränkungen im Schiffsverkehr waren die Folgen.



Extreme Hitze mit Rekordtemperaturen

Nachdem sich in weiten Teilen Mitteleuropas in der letzten Juliwoche mit einer kräftigen Westströmung an der Südflanke von Sturmtief "Anderes" vorübergehend leicht wechselhaftes und mit Höchstwerten meist unter 25 °C vergleichsweise kühles Wetter eingestellt hatte, setzte sich in den ersten Augusttagen wieder zunehmend hochsommerliches Wetter durch.

Ab dem 01. August baute sich über Mittel- und Osteuropa wieder zunehmend höheres Geopotential auf. Unterstützt wurde der Anstieg des Geopotentials durch einen kräftigen Warmlufttransport nach Norden, der sich Vorderseitig eines ausgeprägten Tiefdruckwirbels Namens "Bonimir" über dem Nordatlantik vollzog. Gleichzeitig baute sich über Osteuropa zunehmend hoher Luftdruck auf, sodass zwischen den Druckgebilden auch Mitteleuropa wieder in den Zustrom subtropischer Warmluftmassen aus südlicher Richtung gelangte. Bereits am 03 August lagen die Temperaturen im 850 hPa-Nievwau (etwa 1500-1600 m) verbreitet zwischen 15 °C und 20 °C. Bei verbreitet meist ungestörtem Sonnenschein entsprach dies in tiefen Lagen Höchstwerten von über 30 °C. An der Station Duisburg-Baerl (35,3 °C) und Bad Kreuznach (35,1 °C) wurde sogar bereits die 35 °C-Marke geknackt.

Abweichungen der Temperatur
zwischen dem 01.08. und 08.08.
© NOAA CPC
Am 04. August wurde die Hitzeperiode von Westen vorübergehend unterbrochen. Vom Atlantik näherte sich ein Höhentrog an und die Kaltfront von Tief "Bonimir" griff von Westen auf Deutschland über. Während die Temperaturen im Osten gebietsweise über die 35-Grad-Marke kletterten (36,0 °C in Regensburg, 35,8 °C in Bernburg an der Saale) wurden in Geilenkirchen im äußersten Westen gerade maximal 20,0 °C registriert. Die Kaltfront verlagerte sich in der Nacht zu Mittwoch nach Nordosten in Richtung Polen und Skandinavien.

Zum 05. August regenerierte sich die Großwetterlage "Trog bzw. Tiefdruck Ostatlantik" und "Rücken bzw. Hochdruck Osteuropa" rasch wieder. Aus Süden gewann zunehmend wieder sehr heiße Luft an Raum und bis zum 07. August erreichte die Hitze in Mitteleuropa vorübergehend ihren Höhepunkt. Im 850 hPa-Niveau lagen die Temperaturen südöstlich einer Linie Niederrhein - Rügen verbreitet über 20 °C, im Südwesten Deutschlands sogar bei etwa 24 °C. Bereits am 06. August wurden in Süddeutschland mit Spitzenwerten bis über 38 °C einzelne Dekadenrekorde gebrochen. Diese Werte wurden jedoch am 07. August vielerorts nochmal übertroffen. An mehreren Stationen im Süden Deutschlands war es seit Aufzeichnungsbeginn noch nie so heiß, wie an diesem Tag. Sogar der deutsche Allzeitrekord von 40,3 °C, den erst ein Monat zuvor am 05. Juli die Station Kitzingen aufstellte, wurde an der gleichen Station erneut eingestellt. Etwas kühler blieb es dagegen mit Temperaturen meist zwischen 24 °C und 30 °C vom Nordwesten Nordrhein-Westfahlens bis nach Schleswig-Holstein.

500-hPa-Geopotential mit Bodendruck, 850-hPa-Geopotential u. Temperatur und Frontenanalyse | Quellen: Wetter3
03.08.2015, 12 UTC 05.08.2015, 12 UTC 07.08.2015, 12 UTC 09.08.2015, 12 UTC

Für die Rekordtemperaturen trugen nicht allein die sehr hohen Temperaturwerte im 850 hPa-Niveau bei, die man häufig verwendet, um die Temperatur einer Luftmasse zu charakterisieren, da in dieser Höhe die Einflüsse des Erdbodens verschwinden. Die Bodenfeuchte, die Einstrahlung und die vertikale Durchmischung spielen ebenso eine Rolle. Noch höhere Werte im 850-hPa Niveau über Deutschland gab es beispielsweise am 19. August 2012 mit bis zu 26 °C entlang des Oberreheins. Die 40 Grad-Marke wurde damals in Deutschland jedoch nicht geknackt. Durch einen hohen Staubgehalt in der Atmosphäre wurde damals die Einstrahlung gehemmt. Zudem führten kräftige Regenfälle zuvor zu einer größeren Bodenfeuchte. Die zusätzliche Verdunstung entzog der Luft in der bodennahen Grenzschicht Wärme und es hielt sich tagsüber eine schwache Inversion, was Temperaturrekorde im Flachland verhinderte.

Tropisch warm (Tiefstwerte über 20 Grad) war die Nacht zum 08.08. vielerorts in Süddeutschland. Keine Nacht seit Aufzeichnungsbeginn 1958 war in Stuttgart-Schnarrenberg wärmer als diese auf den 08.08.2015 mit einem Tiefstwert von 22,9 °C (voriger Monatsrekord: 22,2 °C, 05.08.2003, voriger Allzeitrekord: 22,6 °C, 03.07.2015). In Konstanz wurde der Augustrekord deutlich übertroffen: Tmin 22,0 °C Augustrekord (zuvor 20,6 °C, 06.08.2003, Messbeginn 1972).
Am 08. August verlagerte sich der Schwerpunkt der Hitze weiter nach Osten und von Westen sickerte langsam etwas kühlere Luft ein. Südöstliche einer Linie etwa vom Saarland bis in den Norden Brandenburgs lagen die Temperaturen jedoch erneut verbreitet über 30 °C. Werte bis nahe 38 °C wurden jedoch nur noch im Osten Bayerns sowie in Teilen Sachsens registriert. Mit 36,4 °C verzeichnete die Station Straubing in Niederbayern nochmals einen neuen Dekadenrekord. Ähnlich hohe Werte wurden an diesem Tag von Polen bis zum Balkan gemessen.

500-hPa-Geopotential mit Bodendruck, 850-hPa-Geopotential u. Temperatur und Frontenanalyse | Quellen: Wetter3
11.08.2015, 12 UTC 13.08.2015, 12 UTC 15.08.2015, 12 UTC 17.08.2015, 12 UTC

Extreme Temperaturen nahe der 40-Grad-Marke traten an den Folgetagen nicht mehr auf. Dennoch blieb besonders über dem östlichen Mitteleuropa sehr warme Luft präsent. Temperaturen über 35 °C traten an einzelnen Stationen bevorzugt im Süden und Osten Deutschlands auf.

Bis zum 13. August baute sich über Skandinavien ein kräftiges Hochdruckgebiet auf. Gleichzeitig nistete sich mit Annäherung eines Höhentroges von Westen über Frankreich tiefer Luftdruck ein. In der daraus resultierenden südöstlichen Strömung über Mitteleuropa gelangte besonders zum 13. August nochmals ein Schwall sehr warmer Luft nach Deutschland. Die Temperaturen stiegen im 850-hPa-Niveau im Süden Deutschlands nochmals über 20 °C, im Südosten Bayerns sogar bis auf 23 °C. Dementsprechend stiegen die Temperaturen und weiten Teilen Deutschlands nochmals über 35 °C, örtlich sogar über 37 °C (siehe Tabelle). Über Frankreich floss dagegen rückseitig des Tiefs bereits kühle Meeresluft aus Nordwesten ein und es bildete sich eine Luftmassengrenze aus, die sich bis zum 16. August langsam nordostwärts vorarbeitete und die heiße Luftmasse schrittweise aus Mitteleuropa verdrängte. Am 14. August stieg die Temperatur in Dresden-Strehlen nochmals auf 36,5 °C, in Berus im Saarland wurden dagegen nur noch 23,7 °C erreicht. Am 15. August meldete Saarbrücken-Ensheim nur noch maximal 19,2 °C, während im sächsischen Bad Muskau nochmals 32.8 °C erreicht wurde. Wie so oft bildeten sich entlang der Luftmassengrenze am zum Ende der Hitzeperiode wieder zum Teil heftige Gewitter.

Höchsttemperaturen vom 06.08. - 08.08.2015 | Quellen: DWD Javamap
06.08.2015 07.08.2015 08.08.2015 13.08.2015

Tägliche Tmax Deutschland 06.08.-08.08. (alle Werte am 07.08. sind Allzeitrekorde) und 13.08., sowie weitere Allzeitrekorde am 07.08.
Datenquelle: DWD
Ort 06.08. Tmax
Kitzingen (BY)
Bad Mergentheim (BW)
Würzburg (BY)
Rothenburg ob der Tauber (BY)
Öhringen (BW)
Möhrendorf-Kleinseebach (BY)
Obersulm-Willsbach (BW)
Freudenberg/Main-Boxtal (BW)
Sachsenheim (BW)
Buchen (BW)
38,7 °C
38,3 °C
37,8 °C
37,8 °C
37,6 °C
37,6 °C
37,2 °C
37,2 °C
37,1 °C
37,1 °C
Ort 07.08. Tmax
Kitzingen (BY)
Bad Mergentheim (BW)
Mannheim (BW)
Frankfurt/Main-Westend (HE)
Lahr (BW)
Waghäusel-Kirrlach (BW)
Freudenberg/Main-Boxtal (BW)
Darmstadt (HE)
Bad Kreuznach (RP)
Offenbach-Wetterpark (HE)
40,3 °C
40,2 °C
39,8 °C
39,6 °C
39,5 °C
39,5 °C
39,5 °C
39,5 °C
39,5 °C
39,5 °C
Ort 08.08. Tmax
Regensburg (BY)
Schwandorf (BY)
Bad Muskau (SN)
Görlitz (SN)
Bertsdorf-Hörnitz (SN)
Kubschütz (SN)
Bad Mergentheim (BW)
Metten (BY)
Aldersbach-Kriestorf (BY)
Kösching (BY)
37,8 °C
37,7 °C
37,7 °C
37,5 °C
37,2 °C
37,1 °C
36,8 °C
36,8 °C
36,8 °C
36,7 °C

Weitere Stationsrekorde am 07.08. Tmax Stationsbeginn
Würzburg (BY)
Öhringen (BW)
Rheinstetten (BW)
Cottbus (SN)
Plauen (SN)
Nürnberg/Flughafen (BY)
Vielbrunn/Odenwald (HE)
Meiningen (TH)
Wasserkuppe (925 m) (HE)
Neuhaus am Rennsteig (851 m) (TH)
39,4 °C
38,9 °C
38,7 °C
38,5 °C
38,1 °C
37,8 °C
36,5 °C
36,1 °C
32,7 °C
32,4 °C
1947
1947
2008
1951
1951
1936
1987
1979
1936
1991
Ort 13.08. Tmin
Obersulm-Willsbach (BW)
Wielenbach (Demollstr.)
Bad Mergentheim-Neunkirchen (BW)
Öhringen (BW)
Saarbrücken-Burbach (SL)
Darmstadt (HE)
Mannheim (BW)
Nürnberg-Netzstall (BY)
Waghäusel-Kirrlach (BW)
Ingelfingen-Stachenhausen (BW)
37,2 °C
37,2 °C
37,1 °C
37,0 °C
36,9 °C
36,8 °C
36,6 °C
36,5 °C
36,4 °C
36,4 °C



Mit der hochsommerlichen Hitze waren auch wieder heftige Gewitter mit von der Partie (04.08.-10.08.)

Lifted Index, CAPE und 850-hPa-pseudopotentielle Temperatur | Quellen: Wetter3
04.08.2015, 18 UTC 07.08.2015, 18 UTC 08.08.2015, 18 UTC 09.08.2015, 18 UTC 10.08.2015, 18 UTC

Die ersten Gewitter traten über Deutschland bereits mit der ersten Unterbrechung der Hitzeperiode am 04 August auf. Die Kaltfront von Tief "Bonimir" erreichte bereits in den Morgenstunden mit Regen den Westen Deutschlands. Vorderseitig der Kaltfront wurde nochmals zunehmend feuchte Warmluft nach Deutschland geführt, in der sich ab den Nachmittagsstunden besonders in der Nordosthälfte Deutschlands entlang einer Konvergenzlinie vereinzelt Gewitter ausbildeten. Diese fielen jedoch nur sehr lokal heftig aus. Schwere Sturmböen bis 94 km/h und 25,6 mm Niederschlag etwa wurden innerhalb einer Stunde bis 18 Uhr MESZ an der Station Travemünde (SH) registriert. Am nahegelegenen Timmendorfer Strand kam es zu Überflutungen.

Großräumiges Absinken sowie die Erwärmung höherer Luftschichten führten an den beiden Folgetagen zunächst zu einer Stabilisierung der Atmosphäre und es schien verbreitet die Sonne. Lediglich am Abend des 06. August bildete sich östlich von Stuttgart ein Gewitter. Dabei waren starke Windböen in Schorndorf für Schäden an Gebäuden und umgestürzte Bäume verantwortlich.

Zum 07. August lebte die Gewittertätigkeit in einem Streifen vom Nordosten Frankreichs bis zur Ostsee entlang der Luftmassengrenze zwischen der sehr heißen Luft über dem Südosten Deutschlands und etwas kühlerer Luft über dem Nordwesten Deutschlands auf. Vorderseitig eines sich über Westeuropa nähernden Höhentroges bildete sich ein flaches Bodentief aus, in dessen Bereich die Luft durch eine bodennahe Konvergenzlinie zusätzlichen Auftrieb erfuhr, was die Auslöse von Gewittern begünstigte. An der Station Berus im Saarland traten am späten Abend kurz vor Mitternacht Sturmböen bis 79 km/h auf. Im Kreis Etwa aus dem Kreis Gütersloh wurde von umgestürzten Bäumen berichtet. Bei Plettenberg in Nordrhein-Westfahlen setzte ein Blitz in der Nacht zum 08. August einen Dachstuhl in Brand.
Feuchtwarme und damit energiereiche Luft lagerte auch am 08. August weiterhin über dem Süden und Osten Deutschlands. Mangelnde Hebungsantriebe verhinderten jedoch die verbreitete auslöse von Gewittern. Lediglich im Bereich des nach Osten abziehenden Bodentiefs entstanden über dem Osten Bayerns, sowie Richtung Rügens einzelne Gewitterzellen. Einzelne kurzlebige Zellen entstanden auch über dem Südwesten Deutschlands.

Deutlich bessere Voraussetzungen für Gewitter waren am 09. August über dem Südwesten Deutschlands gegeben. Der Trog über Westeuropa schnürte sich über Frankreich ab und das daraus resultierende Höhentief verlagerte sich bis zum 10. August in den westlichen Mittelmeerraum. Großräumige Hebungsantriebe vorderseitig des Höhentiefs, sowie eine zunehmende Labilisierung der Atmosphäre zur Auslöse hochreichender Konvektion. Somit entstanden im Verlauf des Nachmittags über der Schwäbischen Alb vermehrt Gewitterzellen, die zunehmend zu einem mesoskaligen konvektiven System (MCS) verclusterten, das sich im Laufe des Abends und der Nacht langsam nordwestwärts verlagerte. Da sich die Zellen wegen einer nur schwachen Höhenströmung nur sehr langsam verlagerten, kamen lokal große Regenmengen zusammen. Dabei liefen, wie etwa in Ravensburg, zahlreiche Keller voll. Andernorts kam es zu Schäden durch Blitzschlag. In Aspach setzte ein Blitz ein ganzes Haus in Flammen. Auch in Stuttgart sowie im Kreis Heilbronn geriet ein Dachstuhl durch einen Blitz in Brand.

Die Gewitterträchtige Luftmasse blieb Teilen Deutschlands auch am 10.08. erhalten. Im Bereich einer Konvergenzlie verursacht durch ein flaches Bodentief bildeten sich von Franken bis nach Hessen einzelne heftige Gewitter. Über dem Vogelsberg in Hessen entstand eine Superzelle die lokal für Starkregen und Hagel bis zu 3 cm Korngröße sorgte. Auch im Westen Deutschlands kamen entlang einer Luftmassengrenze durch von Gewittern durchsetzten Regen lokal große Regenmengen zusammen (siehe Tabelle). In der Nacht auf den 11.08. erfassten die Gewitter auch Teile Schleswig-Holsteins, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommerns und zogen zum Morgen über die Ostsee ab.

Satelliten- und Niederschlagsradarbilder | Quellen: DWD, sat24, Eumetsat
07.08.2015, 21:00 UTC 08.08.2015, 14:00 UTC 09.08.2015, 18:00 UTC 10.08.2015, 17:00 UTC
04.08.2015, 14:55 UTC 07.08.2015, 06:00 UTC 07.08.2015, 22:50 UTC 08.08.2015, 15:05 UTC
09.08.2015, 16:00 UTC 09.08.2015, 21:00 UTC 10.08.2015, 16:05 UTC 10.08.2015, 21:50 UTC


24-stündige Niederschlagsmenge am 10.08., 11.08., 15.08. und 16.08, sowie stündliche Niederschlagsmengen zwischen 13.08. und 15.08.
Datenquelle: DWD
Ort 10.08. RR
Ettal-Linderhof (BY)
Baden-Baden-Geroldsau (BW)
Allmersbach im Tal (BW)
Aulendorf-Haslach (BW)
Garmisch-Partenkirchen (BY)
Halblech-Trauchgau (BY)
Hohenstein-Bernloch (BW)
Friedrichshafen-Unterraderach (BW)
Burladingen-Hausen (BW)
Salgau, Bad-Bolstern (BW)
80,9 mm
73,4 mm
72,5 mm
49,9 mm
45,6 mm
45,2 mm
44,4 mm
44,3 mm
42,9 mm
41,8 mm
Ort 11.08. RR
Harsewinkel (NW)
Versmold (NW)
Bad Rothenfelde (NS)
Bad Neuenahr-Ahrweiler (RP)
Ennigerloh-Ostenfelde (NW)
Melle (NS)
Carlow (MV)
Bassum (NI)
Sonthofen (Flussmeisterstelle) (BY)
Altenstadt (HE)
67,7 mm
63,9 mm
50,7 mm
50,6 mm
45,6 mm
45,2 mm
44,9 mm
44,4 mm
43,1 mm
42,9 mm


Heftige Gewitter und starke Regenfälle beendeten die Hitzeperiode

In der Nacht auf den 14.08. lebte die Gewittertätigkeit im Westen und Südwesten auf, es bildeten sich Gewittercluster, wovon eines das Emsland erreichte. Ab dem Nachmittag des 14.08. zogen Gewitter über Baden-Württemberg nordwärts, sowie von Bayern über Sachsen-Anhalt nach Schleswig-Holstein. Am 15.08. mittags konzentrierte sich die Gewitteraktivität hauptsächlich auf Niedersachsen und Sachsen-Anhalt mit den umliegenden Bundesländern, die sich noch in schwülwarmer Luftmasse befanden. In Weyhe bei Bremen wurde ein Tornado (Stärke F0,T1) gesichtet. In Steckelsdorf (BB), unweit von Rathenow (Ausrichter der BuGa 2015), dessen Gelände bereits Mitte Juni von einem schweren Gewitter getroffen wurde (wir berichteten), besteht ebenso ein starker Tornadoverdacht aufgrund entgegengesetzter Fallrichtung der Bäume (siehe Bild), was ein lineares Starkwindereignis (Downburst) ausschließt.

In der Nacht auf den 16.08. breitete sich mit dem Frontensystem von Tief "Florian" schauerartig verstärkter Starkregen von Baden-Württemberg und Bayern nach Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen aus, am Südrand des blockierenden Hochs über Skandinavien entstand so eine Luftmassengrenze, die sich nur langsam verlagerte. Im Osten Deutschlands entstanden zudem weitere Gewitter, die westwärts zogen. Die Landkreise Osnabrück und Göttingen waren besonders vom starken, konvektiven Dauerregen betroffen (Regensummen um 100 mm/24 h). Es kam zu schweren Überflutungen. Am 17.08. folgten mit einem Randtief weitere starke Regenfälle von Bayern her, die rasch auf die nördlichen Mittelgebirge bis zum Emsland übergriffen. Am 18.08. konzentrierte sich der Starkregen auf die Gebiete vom Erzgebirge bis zur Nordsee. Erst bis zum Morgen des 19.08. wurde das Starkregenband durch die abnehmenden Luftmassengegensätze immer schmaler und schwächer. Es löste sich am Abend des 19.08. auf, nachdem es verbreitet 50-100 mm, lokal auch über 150 mm über Norddeutschland hinterließ.

Lifted Index, CAPE und 850-hPa-pseudopotentielle Temperatur | Quellen: Wetter3
13.08.2015, 18 UTC 04.08.2015, 18 UTC 15.08.2015, 18 UTC 16.08.2015, 18 UTC



Blitze bei Weilerswist in der Nacht auf den 14.08., Shelf-Cloud über Belgien (oben) | © Daniel Lassahn
Sturmschäden bei Steckelsdorf am 15.08. (unten)| © Stormchaser Brandenburg

24-stündige Niederschlagsmenge am 10.08., 11.08., 15.08. und 16.08, sowie stündliche Niederschlagsmengen zwischen 13.08. und 15.08.
Datenquelle: DWD
Ort 15.08. RR
Wessobrunn-Puitl (BY)
Bernbeuren-Prachtsried (BY)
Westendorf, Kreis Ostallgäu (BY)
Bühne-Rimbeck (NS)
Neresheim (BW)
Schmieritz-Weltwitz (TH)
Ilmtal-Dienstedt (TH)
Kaufbeuren (BY)
Remseck/Neckar-Aldingen (BW)
Rettenberg-Kranzegg (BY)
68,9 mm
63,2 mm
62,8 mm
58,3 mm
53,9 mm
53,7 mm
46,6 mm
45,6 mm
43,3 mm
43,0 mm
Ort 16.08. RR
Wilsum (NI)
Bad Wörishofen (BY)
Remscheid-Lennep (NW)
Rettenberg-Kranzegg (BY)
Untrasried-Maneberg (BY)
Dillingen/Donau-Fristingen (BY)
Aitrang (BY)
Kempten (BY)
Biberbach-Markt (BY)
Kraftisried (BY)
Münster/Osnabrück (NW)
70,2 mm
59,6 mm
57,2 mm
53,2 mm
51,7 mm
48,7 mm
47,4 mm
46,6 mm
44,9 mm
44,3 mm
43,2 mm
Ort 17.08. RR
Gilserberg-Moischeid (HE)
Wohratal (HE)
Mansfeld-Annarode (SA)
Neustadt, Kreis Marburg-Biedenkopf (HE)
Presseck (BY)
Friedland-Groß Schneen (NI)
Eschwege (HE)
Knau (TH)
Berge/Niedersachsen (NI)
Weißensee-Ottenhausen (TH)
107.3 mm
106.5 mm
97.0 mm
93.0 mm
85.0 mm
84.5 mm
83.5 mm
83.1 mm
77.9 mm
71.3 mm
Ort 13.08.-15.08. RR Zeit bis
Schmieritz-Weltwitz (TH)
Vaihingen/Enz (BW)
Münster/Osnabrück (NW)
Kastl, Kreis Amberg-Sulzbach (BY)
Eichstätt-Landershofen (BY)
Ilmtal-Dienstedt (TH)
Remscheid-Lennep (NW)
Neubulach-Oberhaugstett (BW)
Bernbeuren-Prachtsried (BY)
Wolfach (BW)
Grieben (ST)
Weissach (BW)
Oberharmersbach (BW)
Renningen-Ihinger Hof (BW)
Olfen (NW)
Anklam (MV)
Rathebur (MV)
Seckach (BW)
Bühne-Rimbeck (ST)
Münchehofe (BB)
Steingaden-Lauterbach (BY)
Neustadt am Kulm-Filchendorf (BY)
Kaufbeuren (BY)
Wrixum/Föhr (SH)
Thalmässing (BY)
Dießen/Ammersee-Dettenschwang (BY)
Königsborn (ST)
Köln-Stammheim (NW)
Badewitz bei Zerbst (ST)
Herrenberg (BW)
Roding-Neubäu (BY)
Fichtelberg/Oberfranken-Hüttstadl (BY)
Bühne-Rimbeck (ST)
Nagold (BW)
Reimlingen (BY)
Kösching (BY)
Buchloe (BY)
Bad Bentheim (NI)
Dornum (NI)
Jeßnitz (ST)
Buchen, Kr. Neckar-Odenwald (BW)
Oberhausen-Buschhausen (NW)
Neumarkt-Sankt Veit (Kläranlage) (BY)
Jork-Moorende (NI)
51,9 mm
39,8 mm
38,9 mm
35,1 mm
34,2 mm
31,9 mm
31,2 mm
30,9 mm
30,6 mm
30,6 mm
30,5 mm
30,0 mm
28,0 mm
27,8 mm
27,8 mm
27,7 mm
26,7 mm
26,6 mm
26,3 mm
26,1 mm
25,9 mm
25,6 mm
25,3 mm
24,7 mm
24,7 mm
24,2 mm
24,2 mm
23,8 mm
23,4 mm
23,2 mm
23,1 mm
23,1 mm
22,9 mm
22,8 mm
22,4 mm
21,9 mm
21,3 mm
21,2 mm
21,2 mm
20,8 mm
20,7 mm
20,4 mm
20,0 mm
20,0 mm
14.08., 17 UTC
14.08., 18 UTC
15.08., 21 UTC
15.08., 21 UTC
15.08., 19 UTC
14.08., 15 UTC
15.08., 23 UTC
14.08., 17 UTC
14.08., 15 UTC
14.08., 16 UTC
15.08., 12 UTC
14.08., 18 UTC
14.08., 16 UTC
14.08., 18 UTC
15.08., 18 UTC
15.08., 23 UTC
15.08., 22 UTC
14.08., 20 UTC
14.08., 16 UTC
15.08., 15 UTC
14.08., 15 UTC
15.08., 22 UTC
14.08., 15 UTC
15.08., 01 UTC
15.08., 20 UTC
14.08., 16 UTC
15.08., 11 UTC
15.08., 21 UTC
14.08., 20 UTC
14.08., 18 UTC
15.08., 21 UTC
15.08., 23 UTC
14.08., 18 UTC
14.08., 17 UTC
14.08., 16 UTC
15.08., 18 UTC
14.08., 15 UTC
14.08., 19 UTC
15.08., 12 UTC
14.08., 22 UTC
14.08., 20 UTC
14.08., 01 UTC
14.08., 19 UTC
14.08., 22 UTC


Text: MB
13.-17. August 2015

aktualisiert: FB, 19.-21. August 2015


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