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Montag, 26. Januar 2015, 13:30 MEZ


Sturm/Gewitter

Mittelmeerraum

22.-24.01.2015


Hagel in Motta Sant'Anastasia (IT)
am 22.01.2015
Quelle: Youreporter.it


Bereits kurz nach Monatsmitte des Januars 2015 etablierte sich über Westeuropa ein quasistationärer Trog, der an den Folgetagen nur sehr langsam ostwärts vorankam. Nach kräftigen Gewittern auf dem Westbalkan zum Ende der zweiten Januardekade wurde wenige Tage später der zentrale Mittelmeerraum von heftigen Gewittern heimgesucht. Betroffen war vor allem Süditalien mit Starkregen, Sturmböen und Hagelschlag. Ein kräftiger Mistral hatte in Südfrankreich Orkanböen zur Folge. Spitzenreiter an der französischen Mittelmeerküste war Cap Béar mit 146 km/h.



500-hPa-Geopotential/Bodendruck und Bodendruckanalysen | Quelle: wetter3.de
22.01.2015, 00 UTC 23.01.2015, 00 UTC 24.01.2015, 00 UTC
22.01.2015, 00 UTC 23.01.2015, 00 UTC 24.01.2015, 00 UTC

Schon kurz nach Monatsmitte etablierte sich über Westeuropa ein langwelliger Trog mit großer Amplitude. Die Trogachse erstreckte sich am 22.01. von Südskandinavien bis in den Süden Algeriens. In Verbindung mit eingelagerten Randtrögen kam es bereits ein paar Tage zuvor zu kräftigen Niederschlägen auf dem Westbalkan. Vorderseitig des Langwellentroges führten großskalige Hebungsvorgänge in feucht-warmer Luft zur Ausbildung von kräftigen Gewittern mit Starkregen, stürmischen Böen und Hagel. Besonders betroffen war davon Süditalien.
Die Bodendruckkonstellation war am 23.01. ideal für einen kräftigen Mistral und eine kräftige Tramontane in Südfrankreich. Westlich der Iberischen Halbinsel ein kräftiges Hochdruckgebiet mit einem Kerndruck von über 1035 hPa und über dem Mittelmeerraum ein umfangreiches Tiefdruckgebiet namens "Iustus" mit einem Kerndruck von unter 1000 hPa sorgten für einen starken Druckgradient und eine nördliche Strömung über dem westlichen Mittelmeerraum. Durch Kanalisierungseffekte im Rhônetal zwischen den Alpen und dem Massif central wehte an der französischen Mittelmeerküste ein heftiger Mistral. Von einer Tramontane spricht man, wenn der Wind aufgrund der Kanalisierung zwischen dem Massif central und den Pyrenäen beschleunigt wird und hohe Geschwindigkeiten erreicht. Von Orkanböen ist dann häufig der Westen der Region Languedoc-Roussillon betroffen.
In den genannten Regionen traten am 23.01. und 24.01. verbreitet schwere Sturmböen auf, lokal sogar schwere Orkanböen über 150 km/h. Am 24.01. war es nahezu im gesamten zentralen Mittelmeerraum unbeständig mit lokalen Gewittern und stürmischem Wind. Über größere Schäden war zunächst nichts bekannt.

Satellitenbild, Blitzkarte und Hagel | Quellen: NASA Worldview, Lightningmaps.org, Youreporter.it
22.01.2015 24-Blitze bis 23.01.2015, 00 UTC Hagel in Aci Sant'Antonio (IT) am 22.01.15

Satellitenbild, 10-m-Mittelwind und Spitzenböen Frankreich
Quellen: NASA Worldview, Wetter3.de, Datenquelle: DWD JavaMap
23.01.2015 24.01.2015, 00 UTC 23.-24.01.2015



Text: SB
26. Januar 2015


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