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Sonntag, 19. August 2012, 21:45 MESZ


Tropischer Wirbelsturm 14W
Taifun "Kai-tak"

Philippinen, China, Vietnam
14.-18.08.2012


Satellitenbild: 13.08.2012, 22:16 UTC, Komposit IR-Bild
und Niederschlagsrate aus Satellitendaten (TRMM).
Quelle: Tropical Rainfall Measuring Mission


Mit "Kai-tak" setzte sich Mitte August 2012 die Serie tropischer Wirbelstürme über dem Westpazifik fort. Der fünfte Taifun binnen vier Wochen richtete durch heftige Regenfälle auf den Philippinen, im Süden Chinas und in Vietnam erhebliche Schäden an und kostete mindestens zwölf Menschen das Leben.


Wetterlage und Entwicklung

Zugbahn "Kai-tak"
Quelle: weather.unisys.com
"Kai-tak" ging aus einer tropischen Störung hervor, die sich am Abend des 10. (UTC) westlich von Guam über dem Westpazifik formierte. Am 12. wurde diese als tropische Depression klassifiziert, und etwa 18 Stunden später entstand der 13. tropische Sturm der Saison 2012 über dem Westpazifik, "Kai-tak". Mit zunächst geringer Verlagerungsgeschwindigkeit schlug dieser am 13. und 14. eine westliche Zugbahn ein und nahm Kurs auf die philippinische Hauptinsel Luzon. In der Nacht zum 15. (UTC) streifte das System noch immer als tropischer Sturm den Nordrand der Insel und zog in der Folge auf das Südchinesische Meer. Dort fand der Sturm günstige Entwicklungsbedingungen vor und intensivierte sich noch am Abend des selben Tages (UTC) zu einem Taifun der Kategorie 1. Am 16. gewann der Wirbelsturm an Fahrt und erreichte kurz vor dem Landgang in der Provinz Guangdong im Süden Chinas seinen Entwicklungshöhepunkt mit mittleren Windgeschwindigkeiten von 70 kt (130 km/h). Infolge des Landgangs schwächte sich der Taifun rasch ab und verlor binnen 12 Stunden den Status eines Wirbelsturms. Ohne nochmalige Intensivierung zog "Kai-tak" über den Golf von Tonkin hinweg in den Norden Vietnams, wo er am 18. in ein tropisches Tief überging.

Satellitenbilder (TERRA VIS) | Quelle: NASA Earth Observatory
13.08.2012, 02:30 UTC 16.08.2012, 03:00 UTC 17.08.2012, 03:40 UTC

Am 14. und 15. brachte der Taifun zunächst dem Norden der Philippinen ergiebigen Regen. Nachdem zwei beziehungsweise eine Woche zuvor bereits die beiden Taifune "Saola" und "Haikui" sowie heftige Monsunregenfälle weite Landstriche im Norden der Inselgruppe unter Wasser gesetzt hatten, fielen in Verbindung mit "Kai-tak" nun erneut mehrere hundert Millimeter Niederschlag. Die größte Regenmenge verzeichnete Baguio mit 443 mm innerhalb von 48 Stunden, in Iba an der Westküste summierten sich bis zum 15., 0 UTC innerhalb von 24 Stunden 307 mm. Eine ähnlich große 24-stündige Menge wurde bis zum 18., 0 UTC mit 303 mm in Dongfang in der chinesischen Inselprovinz Hainan gemessen. Im Norden Vietnams fielen am 17. und 18. verbreitet zwischen 50 und 150 mm, örtlich auch mehr (Sa Pa 161 mm). Von Ausläufern des Taifuns lediglich gestreift wurde entgegen anfänglicher Prognosen dagegen die Metropole Hongkong.

Nachstehend die jeweils fünf größten, in Zusammenhang mit "Kai-tak" gemessenen 24-stündigen Niederschlagsmengen (jeweils bis zum angegebenen Termin) auf den Philippinen, im Süden Chinas und in Vietnam. Quelle: DWD JavaMAP
Philippinen
Ort Summe bis
Iba
Baguio
Sinait
Baguio
Tuguegarao
307 mm
251 mm
245 mm
192 mm
168 mm
15., 0 UTC
15., 0 UTC
15., 0 UTC
16., 0 UTC
15., 0 UTC
China
Ort Summe bis
Dongfang
Yaxian
Danxian
Qinzhou
Nanning
303 mm
143 mm
134 mm
112 mm
107 mm
18., 0 UTC
18., 0 UTC
18., 0 UTC
18., 0 UTC
18., 0 UTC
Vietnam
Ort Summe bis
Sa Pa
Hanoi
Bach Long Vi
Hanoi
Phu Lien
161 mm
127 mm
114 mm
91 mm
91 mm
18., 12 UTC
18., 12 UTC
18., 12 UTC
17., 12 UTC
18., 12 UTC

Im Norden der Philippinen lösten die mit "Kai-tak" einhergehenden Regenfälle Überflutungen und Erdrutsche aus. Mehrere tausend Menschen mussten vor den Fluten in Sicherheit gebracht werden, nachdem in den Vorwochen bereits mehr als 200.000 Menschen in Notunterkünften untergebracht worden waren. Mindestens sieben Menschen kamen ums Leben. An der südchinesischen Küste kam es indes zu einer vier Meter hohen Sturmflut. Mehr als 10.000 Fischerboote wurden zur Sicherheit in die Häfen zurückbeordert. An mehreren Flughäfen mussten Flüge verschoben oder gestrichen werden, auch der Schnellbahnverkehr auf Hainan war beeinträchtigt. Zu Schäden und Behinderungen im öffentlichen Leben kam es vor allem in Zhànjiāng, wo Bäume und Schilder umgeworfen wurden und Geschäfte und Restaurants geschlossen blieben. Durch den Wirbelsturm wurde im Süden Chinas mindestens eine Person getötet. Der volkswirtschaftliche Schaden belief sich auf 315 Millionen US-Dollar. In Vietnam starben infolge von "Kai-tak" vier Menschen, unter ihnen ein Taxifahrer, der in der Hauptstadt Hanoi in seinem Auto von einem Baum erschlagen wurde. Zwei weitere Menschen kamen durch einen Stromschlag infolge einer herabfallenden Stromleitung ums Leben, eine Person wurde bei einem Erdrutsch getötet.


Text: CE



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