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Samstag, 28. Januar 2012, 14:30 MEZ


Tropischer Wirbelsturm 08S
Zyklon "Funso"

Mosambik, Malawi
20.-27.01.2012


Satellitenbild: 26.01.2012, 11:10 UTC, AQUA VIS
Quelle: MODIS Rapid Response


Ein kräftiger tropischer Wirbelsturm, Zyklon "Funso" verweilte Ende Januar 2012 über mehrere Tage hinweg über der Straße von Mosambik im südlichen Indischen Ozean. Anhaltende, ergiebige Regenfälle führten in dem ostafrikanischen Staat sowie in Malawi zu Überschwemmungen, mindestens 25 Menschen kamen ums Leben.


Wetterlage und Entwicklung

"Funso" war der fünfte (benannte) tropische Sturm und der dritte Zyklon der Saison 2011/12 im Indischen Ozean. Er entstand zum Ende der zweiten Januardekade aus einem Gebiet mit hochreichender und ungeordneter Konvektion in der Straße von Mosambik. In einer Umgebung mit geringer Windscherung in höheren Schichten der Troposphäre waren optimale Entwicklungsbedingungen gegeben, sodass das System am Morgen des 19. (UTC) als tropischer Sturm klassifiziert werden konnte. "Funso" intensivierte sich rasch und überschritt nur rund 18 Stunden später die Schwelle zu einem Zyklon der ersten Kategorie. Bis zum 23. änderte der Zyklon seine Position kaum, vollführte vor der Küste von Mosambik gar eine Drehbewegung. In dieser Zeit intensivierte sich der Zyklon zu einem Sturm der zweithöchsten Kategorie 4 analog zur Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala. Am frühen Morgen des 24. (UTC) schätzte der französische Wetterdienst Météo-France maximale 10-minütige Mittelwinde von 195 km/h ab, am Morgen des 25. (UTC) konnten 1-minütige Mittelwinde von 120 kt (222 km/h) analysiert werden. Damit hatte "Funso" der bis zu dieser Zeit etwas nach Süden gezogen war, seinen Entwicklungshöhepunkt erreicht. In der Nacht zum 28. (UTC) verlor er seinen Status als tropischer Wirbelsturm.

Satellitenbilder, Meteosat-7 IR | Quelle: F. Valk
20.01.2012, 18 UTC 22.01.2012, 18 UTC 24.01.2012, 18 UTC 26.01.2012, 18 UTC

Die über einen Zeitraum von mehreren Tagen quasistationäre Lage des Zyklons führte zu andauernden und heftigen Regenfällen vor allem in Mosambik und Malawi, wo es verbreitet zu Überschwemmungen kam. Teilweise wurden bereits zuvor durch monsunale Regenfälle verursachte Überschwemmungen verschärft. Zudem traten zahlreiche Flüsse über die Ufer. Aus Mosambik selbst lagen keine Niederschlagsmessungen vor, die Gesamtregenmenge dürfte sich jedoch verbreitet auf mehrere hundert Millimeter belaufen haben. Passend dazu betrugen die stündlichen, aus Satellitendaten abgeschätzten Regenmengen in einem weitläufigen Gebiet um 10 mm (s. Grafik). Im Umfeld des Auges konnten später Niederschlagsmengen um 50 mm innerhalb von einer Stunde abgeleitet werden.

Zugbahn und Satellitenanalysen | Quellen: weather.unisys.com, nasa.gov
Zugbahn "Funso" Zugbahndaten "Funso" Nds.-analyse (TRMM),
23.01.2012, 14:51 UTC
3-d-Analyse (TRMM),
26.01.2012, 20:13 UTC

Über die Anzahl der Toten wurden unterschiedliche Meldungen verlautbart. In einigen Medienberichten war von 25, in anderen von mehr als 30 Toten in den beiden ostafrikanischen Staaten Mosambik und Malawi die Rede. Von dem Sturm selbst waren mehr als 3 Millionen Menschen betroffen; allein in Mosambik verloren etwa 56.000 Menschen ihr Zuhause.


Text: CE



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