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Wettergefahren-Frühwarnung | Starkregen - China - Juni 2011
Wettergefahren-Frühwarnung - 
Übersicht


Montag, 20. Juni 2011, 23:55 MESZ


Starkregen/Überschwemmungen

China
14.-21.06.2010


Foto: Niederschlagsmessungen in Qu Xian
Quelle: CPC

Nicht selten kommt es in China in den Sommermonaten zu starken Regenfällen, die Überschwemmungen und Erdrutsche auslösen können. Bereits vor einem Jahr kamen im südchinesischen Bergland mehr als 300 Menschen in Folge starker Regenfälle ums Leben (siehe Artikel). In diesem Jahr haben nach Starkniederschlägen im Osten und Süden des Landes mindestens 177 Menschen ihr Leben verloren.


Wetterlage und Entwicklung

Ähnlich zu den Ereignissen im vergangenen Jahr ging den schweren Überschwemmungen die schwerste Dürre in den letzten 50 Jahren voraus. In vielen Regionen im Süden Chinas hatte es seit März nicht mehr geregnet. Am Mittel- und Unterlauf des Jangtse-Flusses waren 35 Millionen Menschen vom Aussetzen der Niederschläge betroffen. Nach ersten Schätzungen belaufen sich die Schäden der Dürreperiode auf 2,3 Millionen US-Dollar.
Zu einer Umstellung der Wetterlage kam es Anfang Juni mit Einsetzen des Südwestmonsuns, der die Sommermonate im Süden der Volksrepublik bestimmt. In einer feuchtwarmen Luft, die ihren Ursprung im südchinesischen Golf hatte, entwickelten sich immer wieder kräftige konvektive Systeme aus denen binnen kürzester Zeit die größten Regenmengen seit 20 Jahren fielen.
Bereits in der ersten Dekade des Junis entluden sich kräftige Schauer und Gewitter. In Guilin regnete es z.B. am 07.06. innerhalb von 24 Stunden 107 mm. Eine ähnlich hohe Menge wurde in Shaowu registriert. Medienberichten zur Folge summierten sich die Niederschläge verbreitet in wenigen Tagen auf 200 mm. Besonders kräftig fielen die Schauer ab dem 14.06. aus: Innerhalb von nur 24 Stunden registrierten die Wetterstationen in Jingdezhen und in Huang Shan 150 mm Regen. Diese Menge entspricht etwa einem zehntel des dortigen Jahresniederschlags. Bis zum 16.06. wurde sogar eine 72-h-Menge von 265 mm gemessen. An sechs weiteren Stationen wurden 72-stündige Regenmengen jenseits der 100 mm Marke aufgezeichnet. Auch die größten Städte entlang der Küste blieben nicht von den Unwettern verschont. Die Wetterstation in Shanghai meldete am 18.06. beispielsweise 156 mm Regen. Der absolute Rekordwert wurde aus Qu Xian gemeldet. In 72 Stunden regnete es dort 271 mm.
Durch die Unwetter sind bislang mindestens 177 Menschen ums Leben gekommen, zahlreiche werden noch vermisst. Besonders schwer betroffen ist die Provinz Zhjiang. Dort brachen bisher zwei Deiche, mehr als 20 Orte wurden überflutet und 2500 Häuser wurden zerstört. Nach Medienangaben sind derzeit bis zu zwei Millionen Menschen auf der Flucht vor den Wassermassen. Die bisherigen Schäden werden auf 540 Millionen Euro geschätzt.




Wetterwerte

Nachstehend die gemessenen 24-stündigen Regenmengen in ausgewählten Städten in Südchina vom 17.-19.06.2011, jeweils 08-08UTC. Quelle: wetteronline

Ort 17. 18. 19.
Wuhan
Macheng
Shanghai
Qu Xian
Shan Xian
4.1 mm
77.7 mm
42.0 mm
24.3 mm
3.0 mm
191.3 mm
133.0 mm
113.0 mm
8.0 mm
119.0 mm
0.0 mm
0.0 mm
6.0 mm
239.0 mm
122.3 mm


Niederschlag

Niederschlagsmessungen in Qu Xian, sowie prozentuale Abweichung vom mittleren Niederschlag im Mai 2011 | Quelle: CPC
Qu Xian


Satellitenbilder

METEOSAT VIS/IR Satellitenbilder vom 17.-19.06.2011
Quelle: F. Valk
17.06., 09:00 UTC 18.06., 09:00 UTC 19.06., 09:00 UTC


Text: JQ


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