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Montag, 8. November 2010, 18:00 MEZ


Starkregen

Norditalien, Südalpen
30.10.-04.11.2010


Satellitenbild: NOAA18 IR/VIS
Quelle: Uni Bern/NOAA

Einen Monat nachdem heftige Regenfälle in der Toskana und Ligurien für Überschwemmungen und Erdrutsche gesorgt hatten, war Anfang November 2010 ein weiteres Mal der Norden Italiens betroffen. Regenmengen von mehr als 200 mm in 48 Stunden verursachten Überschwemmungen und Erdrutsche. Mindestens drei Menschen kamen ums Leben.


Wetterlage und Entwicklung

Ähnlich der Wetterlage Anfang Oktober in deren Folge es zu starken Regenfällen in Italien gekommen war, wurde die großräumige Wetterlage Ende Oktober/Anfang November durch einen Rücken über Mitteleuropa und einen Langwellentrog über Westeuropa bestimmt. Der Rücken erstreckte sich vom zentralen Mittelmeer bis nach Nordskandinavien und der Trog von den britischen Inseln bis Nordafrika. An der Südostflanke des sich nach Osten verlagernden Troges entwickelte sich am 31.10. in einer südwestlichen Strömung über Südfrankreich ein seichter Randtrog, sowie das schwache Bodentief "Xanthippe". Ohne wesentliche Intensivierung verlagerte sich dieses ostwärts in Richtung Golf von Genua. Ein an dieses Tiefdruckgebiet gekoppeltes Frontensystem sorgte ab dem 31.10. in Norditalien für den Beginn starker Regenfälle. Besonders an der Ostflanke von "Xanthippe" kam es zu starken Hebungsvorgängen, damit verbundenen Niederschlägen und sogar vereinzelten Gewittern. Der Grund für die starken Hebungsvorgänge war zum Einen starke Warmluftadvektion und zum Anderen die diffluente Strömung vorderseitig des Höhentroges. Besonders intensiv fielen die Regenmengen aus, da das Frontensystem und das Gebiet maximaler Hebung nahezu stationär über Norditalien verblieben. Erst ab dem 03.11. verlagerte sich "Xanthippe" in südliche Richtung.

Bodendruck-, 500-hPa- und Schichtdickenanalysen vom 31.10. bis 03.11.2010 | Quelle: wetter3.de
31.10.2010, 00 UTC 01.11.2010, 00 UTC 02.11.2010, 00 UTC 03.11.2010, 00 UTC
500-hPa-Geopotential und Vertikalbewegung vom 31.10. und 01.11.2010 | Quelle: wetter3.de
31.10.2010, 12 UTC 31.10.2010, 18 UTC 01.11.2010, 00 UTC 01.11.2010, 06 UTC

Im Gegensatz zu den Unwettern Anfang Oktober 2010 waren die Niederschläge im November von geringerer Intensität. Innerhalb von 24 Stunden fielen, wie z.B. am 01.11. in Sarzana, maximal 153 mm Regen. In Passo dei Giovi waren es an diesem Tag maximal 108 mm. Am folgenden Tag fielen die Niederschläge bereits etwas geringer aus: mit 113 mm wurde in Aviano die größte Tagessumme gemessen.
In Folge der Überschwemmungen und der Gefahr von Erdrutschen mussten 1.000 Familien evakuiert werden. Zeitweise waren mehr als 400 Feuerwehrmänner und 1.000 Freiwillige im Einsatz gegen die Wassermassen. Zahlreiche Schulen blieben im Raum Verona geschlossen. In der Region Treviso wurden mehrere Straßen nach Erdrutschen gesperrt und in der Stadt Motta di Livenza musste ein Krankenhaus komplett evakuiert werden.





Wetterwerte Nachstehend ausgewählte Niederschlagsmengen in Norditalien vom 31.10. bis zum 03.11.2010, jeweils 24-stündig bis zum angegebenen Termin. Quelle: DWD

Ort 31., 00 UTC 01., 00 UTC 02., 00 UTC 03., 00 UTC Summe
Passo dei Giovi
Turin
Limone
Aviano
Sarzana
23,8 mm
20,8 mm
15,8 mm
0 mm
0 mm
108,4 mm
38,0 mm
114,8 mm
81,2 mm
153,2 mm
55,2 mm
47,6 mm
93,4 mm
113,4 mm
45,6 mm
0 mm
4,2 mm
57,2 mm
30,0 mm
3,2 mm
187,4 mm
110,6 mm
281,2 mm
224,6 mm
202,0 mm



Text: JQ



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