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Dienstag, 28. September 2010, 15:30 MESZ


Tropensturm "Matthew"

Mittelamerika
25.-28.09.2010


Satellitenbild: 25.09.2010, 05:45 UTC; GOES-13 IR
Quelle: NASA


Gut eine Woche nachdem Hurrikan "Karl" den Osten Mexikos überquert hatte (siehe Artikel), sorgte weiter südlich der Tropensturm "Matthew" in vielen Staaten Mittelamerikas für ergiebige Regenfälle. Mindestens 14 Menschen kamen durch den sechsten Tropensturm der Saison 2010 ums Leben.


Wetterlage und Entwicklung

Aus einzelnen konvektiven Zellen, welche sich an der Nordküste Südamerikas gebildet hatten und sich zu einem mesoskaligen konvektiven System zusammenschlossen, ging am 23.09. das 15. tropische Tief der atlantischen Hurrikansaison 2010 hervor. Bereits in den Tagen zuvor sorgte das mesoskalige System in Venezuela für starke Regenfälle. Mindestens sieben Menschen verloren dort in Folge von Überschwemmungen ihr Leben.
Aus dem tropischen Tief entwickelte sich am 23.09., 21:00UTC bei 14° Nord und 77° West der Tropensturm "Matthew". Dieser verlagerte sich westwärts und erreichte 21 Stunden nach seiner Entstehung die Küste Nicaraguas in der Nähe der Stadt Puerto Cabezas. Die Windgeschwindigkeiten betrugen zu diesem Zeitpunkt bis zu 80 km/h. Innerhalb von zwölf Stunden überquerte der Tropensturm den äußersten Nordosten Nicaraguas, sowie den Osten Honduras'. Ohne weitere Intensivierung zog der Sturm nochmals kurzzeitig über den Golf von Mexiko bevor dieser am 25.09., 18:00UTC Belize und gut sechs Stunden später Guatemala, sowie den Süden Mexikos erreichte. Über Land schwächte sich der Tropensturm rasch zu einem tropischen Tief ab, sorgte dort aber für ergiebige Regenfälle. In Puerto Barrios (Guatemala) regnete es zwischen dem 24.09. und 25.09. innerhalb von 24 Stunden 116 mm. Weiter landeinwärts waren es in Flores am gleichen Tag 58 mm. In Honduras wurde in La Ceiba an diesem Tag die größte Niederschlagsmenge gemessen. Insgesamt regnete es 64 mm, 34 mm davon fielen innerhalb von sechs Stunden. Auf Grund der geringen Messnetzdichte und der Variabilität der Niederschläge ist nicht auszuschließen, dass örtlich deutlich höhere Regensummen gefallen sind. In Mexiko setzten die starken Regenfälle einen Tag später ein. Bis zum 26.09., 12:00 UTC regnete es in 24 Stunden in Tuxtla 54 mm und in Cristobal las Casas 84 mm. In den folgenden zwölf Stunden meldeten die Wetterstationen in Arriaga und Coatzacoalcos mit 67 mm, bzw. 87 mm die höchsten Regensummen. Bis zum 27.09., 12:00 UTC kamen in Coatzacoalcos nochmals 148 mm hinzu. Somit regnete es dort innerhalb von 24 Stunden 235 mm. Da sich die Reste des Tropensturms "Matthew" nicht weiter verlagerten, hielten die Niederschläge in Coatzacoalcos auch am folgenden Tag an. Innerhalb von zwölf Stunden regnete es bis zum 28.09., 00:00 UTC weitere 172 mm. Somit ergibt sich eine 24-stündige Niederschlagssumme von 320 mm. Dieses entspricht annähernd der Regenmenge, die in Karlsruhe innerhalb von sechs Monaten fällt. In Mittelamerika hat es seit 60 Jahren in den Sommermonaten nicht mehr so viel geregnet wie in diesem Jahr.



Wetterwerte

Interpolierte Niederschlagsmengen in Süd- und Mittelamerika, jeweils 24-stündig vom 23.-27.09. Quelle: CPC
23.09.2010 24.09.2010 26.09.2010 27.09.2010


Wöchentliche Niederschlagsmengen vom 20.-27.09. in
Nord- und Südamerika. Quelle: CPC





Satellitenbilder/Zugbahn

Zugbahn "Matthew"
Quelle: wunderground
24.09., 11:45 UTC, GOES-13 IR
Quelle: NASA
25.09., 11:45 UTC, GOES-13 IR
Quelle: NASA
26.09., 11:45 UTC, GOES-13 IR
Quelle: NASA


Text: JQ



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