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Samstag, 17. Juli 2010, 16:30 MESZ


Ungewöhnliche Kälte

Südamerika
14.-17.07.2010


Tägliche Temperaturabweichung vom
langjährigen Mittel, sowie Höchst-
und Tiefstemperaturen Buenos Aires.
Quelle: CPC

Nach dem global wärmsten Juni seit Beginn der Wetteraufzeichungen dominierten Mitte Juli 2010 auf der südlichen Hemisphäre die negativen Temperaturabweichungen. Besonders stark betroffen waren einige Staaten Südamerikas: hier kamen in Folge dieser Kältewelle mindestens fünf Menschen ums Leben.


Wetterlage und Entwicklung

Bis ins Amazonasbecken stieß an der Ostflanke eines ausgedehnten Hochdruckgebietes ab dem 13.07. antarktische Kaltluft vor und sorgte dort für Tageshöchstwerte um 25°C. In Chile, im Norden Argentiniens und im Süden Brasiliens trat in den Nächten bei klarem Himmel verbreitet Frost auf. Nur langsam verlagerte sich das Hochdruckgebiet ostwärts, so dass sich erst am 17.07. allmählich wieder wärmere Luft durchsetzen konnte. Verantwortlich für den plötzlichen Kälteeinbruch könnte die Umstellung der in den letzten Monaten vorherschenden "El Niño" Situation auf die "La Niña" Situation gewesen sein, die sich an der Westküste Südamerikas durch niedrige Temperaturen und geringen Niederschlag bemerkbar macht.

Bodendruckanalysen, sowie 850-hPa-Wind vom 13. bis 16.07.2010 | Quelle: ECMWF
13.07.2010, 00 UTC 14.07.2010, 00 UTC 15.07.2010, 00 UTC 16.07.2010, 00 UTC
500-hPa-Geopotential und 850-hPa-Temperatur vom 13. bis 16.07.2010 | Quelle: ECMWF
13.07.2010, 00 UTC 14.07.2010, 00 UTC 15.07.2010, 00 UTC 16.07.2010, 00 UTC

Die niedrigsten Temperaturen wurden in der chilenischen Stadt Balcameda gemessen. Schon bei Beginn der Kälte am 13.07. betrug die maximale Temperatur 0°C. In der Nacht auf den 15.07. kühlte die Luft auf weniger als -20°C ab. In der folgenden Nacht wurden dort -15°C gemessen. Auch im Süden Brasiliens wurden unterdurchschnittliche Temperaturen registriert. In Passo Fundo zum Beispiel beträgt das Monatsmittel im Juli 12°C; zuletzt wurden dort in Folge der Kätewelle Höchsttemperaturen um 10°C gemessen. Die tiefste Temperatur in Brasilien verzeichnete die Wetterstation in Foz do Iguacu mit -1°C. In Paraguay gab es ebenfalls Abweichungen vom langjährigen Mittel: in Asuncion beispielsweise betrug die Höchsttemperatur am 16.07. 13°C. Dieses ist eine Abweichung von 4°C. In Argentinien waren nicht allein die tiefen Temperaturen eine Folge der Kältewelle. In den Provinzen um Buenos Aires und Mendoza fiel sogar Schnee. In Buenos Aires war dieses der zweite Schneefall seit 91 Jahren.
Wichtige Highways in Argentinien mussten in Folge der Schneefälle gesperrt werden. Auf glatten Straßen kam es außerdem zu einigen Unfällen. Mindestens fünf Menschen kamen in Folge der Kälte ums Leben.



Wetterwerte

Tägliche Temperaturabweichung vom langjährigen Mittel, sowie Höchst- und Tiefstemperaturen in Concepcion (Chile) und Buenos Aires (Argentinien)
Quelle: CPC
Concepcion Buenos Aires

Meeresoberflächentemperatur-Anomalie August 2009 bis
Juli 2010 im Ostpazifik, Beginn von La Niña Mitte Mai 2010
Quelle: CPC/NOAA


Text: JQ



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