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Sonntag, 21. März 2010, 17:45 MEZ


Tropischer Wirbelsturm 20P
Zyklon "Ului"

Salomonen, Nordostaustralien
11.-21.03.2010


Satellitenbild: 19.03.2010, 03:35 UTC, AQUA VIS
Quelle: NASA Earth Observatory

"Ului" vor der nordostaustralischen Küste


Über eine Woche lang zog "Ului" Mitte März 2010 seine Bahn durch den Südpazifik. Innerhalb von nur 24 Stunden intensivierte sich der anfänglich tropische Sturm zu einem Kategorie-5-Zyklon, was seit Hurrikan "Wilma" im Jahre 2005 keinem anderen tropischen System mehr gelungen war. Schäden richtete "Ului" auf den Salomonen und im Nordosten Australiens an.


Wetterlage und Entwicklung

Die tropische Depression 20P, aus der "Ului" später hervorgehen sollte, formierte sich bei Vanuatu, einem Inselstaat etwa 1000 Kilometer südöstlich der Salomonen. Noch vor der Klassifizierung als tropischer Sturm fiel dort am 10. in Zusammenhang mit dem System zum Teil kräftiger Regen; beispielsweise meldete Sola, das kleine Verwaltungszentrum der nördlichsten Provinz Torba, eine 24-stündige Niederschlagsmenge von 115 mm bis zum 11., 0 UTC.
Erst am Abend des 11. (UTC) intensivierte sich 20P zu einem tropischen Sturm und erhielt somit den Namen "Ului". Dieser schlug zunächst einen nordwestlichen bis westlichen Kurs ein und zog einige hundert Kilometer südlich an den Salomonen vorbei. Zu dieser Zeit hatte sich "Ului" innerhalb von nur 24 Stunden (12., 18 UTC bis 13., 18 UTC) zu einem Zyklon der höchsten Kategorie fünf entwickelt, eine der explosivsten Entwicklungen eines tropischen Wirbelsturms die je beobachtet wurde. Zuletzt gelang dies Hurrikan "Wilma" im Jahre 2005 (siehe Artikel). Ausläufer von "Ului" erfassten sodann auch die südlichen und westlichen Teile der Salomonen, wo zum Beispiel in Munda 80 mm Regen binnen eines Tages (bis 15., 0 UTC) fielen.

Zum 16. und 17. bog der Zyklon nach Südwesten ein und bewegte sich fortan unter kontinuierlicher Abschwächung Richtung nordostaustralische Küste, die er am 20. gegen Mittag (UTC) nördlich der Stadt Mackay im Bundesstaat Queensland erreichte. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich "Ului" allerdings schon zu einem tropischen Sturm mit mittleren Windgeschwindigkeiten von 45 kt (83 km/h) und Böen bis 55 kt (102 km/h) abgeschwächt. Entsprechend ging die größte Gefahr von intensiven Regenfällen aus, wie sie insbesondere an der Küste zwischen Proserpine und Mackay denn auch beobachtet wurden. Die höchste 24-stündige Niederschlagsmenge bis zum 20., 23 UTC wurde an der Station Clarke Range in der dort etwa 800 Meter hoch aufragenden Great Dividing Range mit 452 mm gemessen. Finch Hatton, ganz in der Nähe in einem Tal auf etwa 150 Meter über dem Meeresspiegel gelegen, stand dem mit 332 mm nur wenig nach. In Mackay wurden zwischen 136 und 169 mm registriert.

Da sich "Ului" meist über dem offenen Meer bewegte, hielten sich die Schäden in Grenzen. Einzig von den Salomonen liegen Berichte über weggeschwemmte Häuser entlang den Küsten vor. In Australien beschädigte der Sturm Dächer und Stromleitungen entlang der Nordostküste. In Mackay, Proserpine und Collinsville waren etwa 60.000 Häuser vorübergehend ohne Strom.



Wetterwerte

Nachstehend die höchsten in Queensland (Australien) gemessenen 24-stündigen Regenmengen bis zum 20.03.2010, 23 UTC. Quelle: Bureau of Meteorology

Ort Summe
Clarke Range
Finch Hatton
Rowallan Park
Mt. Jukes
Hannaville
452 mm
332 mm
261 mm
258 mm
236 mm


Niederschlag

Interpolierte 24-stündige Niederschlagsmenge in
Queensland am 20.03.2010
Quelle: Bureau of Meteorology
24-stg. Niederschlagsmengen an Stationen
in Queensland bis zum 20.03.2010, 23 UTC
Quelle: Bureau of Meteorology


Zugbahn/Satellitenbilder

Zugbahn "Ului"
Quelle: www.solar.ifa.hawaii.edu
Zugbahn "Ului"
Quelle: weather.unisys.com

Satbildanimation vom 11., 0 UTC bis 21.03.2010, 12 UTC
in 3-h-Schritten / Größe ca. 2 MB
| Bildquelle: DWD JavaMAP


Text: CE



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