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Montag, 09. November 2009, 15:30 MESZ


Tropischer Wirbelsturm 23W
Taifun "Mirinae"

Philippinen
30.10.-02.11.2009


Satellitenbild: 30.10.2009, Aqua VIS
Quelle: MODIS Rapid Response System


Eine Woche, nachdem sich der tropische Wirbelsturm "Lupit" kurz vor Erreichen der Philippinen plötzlich abschwächte, nach Nord abdrehte und somit keine Schäden verursachte, traf am 30. Oktober der tropische Wirbelsturm "Mirinae" auf die Ostküste der Insel Luzon. Mindestens 20 Todesopfer hat dieser auf den Philippinen gefordert. Drei Tage später traf "Mirinae" auf die Südostküste Vietnams und kostete dort mindestens 98 Menschen das Leben.


Wetterlage und Entwicklung

Aus einer tropischen Depression ging am 26.10. bei etwa 12° nördlicher Breite und 149° östlicher Länge der tropische Sturm "Mirinae" hervor. Innerhalb von zwei Tagen verstärkte sich dieser über dem Westpazifik soweit, dass er am 28.10. als Taifun der Kategorie 2 eingestuft wurde. Die mittleren Windgeschwindigkeiten betrugen zu diesem Zeitpunkt bis zu 90 kt (166 km/h). Relativ schnell bewegte sich der Taifun weiter westwärts und traf am 30.10. auf die Ostküste der Insel Luzon. Zu diesem Zeitpunkt wurde "Mirinae" nun mit Windgeschwindigkeiten um 55 kt (102 km/h) wieder zum tropischen Sturm herabgestuft.
Auf seiner Zugbahn in Richtung Westen über das südchinesische Meer richtete "Mirinae" keine weitere Schäden an, verstärkte sich allerdings wieder und traf als Taifun der Kategogie 1 am 02.11. mit mittleren Windgeschwindigkeiten um 65 kt (120 km/h) nahe der Stadt Qui Nohn auf das vietnamesische Festland. Dort löste sich der tropische Wirbelsturm am gleichen Tag auf. Wie bei den drei Wirbelstürmen in den fünf Wochen zuvor stellte sich auch bei "Mirinae" nicht der Wind, sondern die kräftigen Regenfälle als die Hauptursache für große Schäden heraus. Dieses Mal fielen die größten Niederschlagsmengen in den mittleren Teilen der Insel Luzon, so dass der in den Wochen zuvor arg gebeutelte Norden außen vor blieb. An der Wetterstation Alabat fielen innerhalb von 24 Stunden 350 mm Regen. Im selben Zeitraum fielen in der Hauptstadt der Philippinen Manila 85 mm. Dass die Regenfälle zeitweise eine sehr hohe Intensität aufwiesen belegen die Messungen an der Wetterstation in Tanay. Binnen sechs Stunden summierten sich die Regenmengen hier auf 106 mm. Zum Vergleich: In Karlsruhe fallen in einem Jahr durchschnittlich 770 mm Niederschlag.

Infolge der Regenfälle gab es verbreitet Überschwemmungen in denen die meisten der mindestens 20 Todesopfer ertranken. Zahlreiche Menschen mussten sich vor den Wassermassen auf die Dächer ihrer Häuser retten. In der Provinz Batangas südlich von Manila wurde eine Brücke zerstört, in einigen Orten fiel der Strom aus und in der Hauptstadt wurde am internationalen Flughafen vorrübergehend der Flugverkehr eingestellt.

Auch im Vietnam gab es besonders in der Provinz Phu Yen in Folge des Taifuns schwere Überschwemmungen. In den Wassermassen verloren mindestens 98 Menschen ihr leben, rund 20 Personen galten zuletzt als vermisst. Zeitweise waren 2000 Soldaten im Einsatz um den Betroffenen zu helfen. Rund 700 Häuser wurden durch "Mirinae" zerstört und weitere 13000 beschädigt.

Wetterwerte

Nachstehend ausgewählte Regenmengen vom Norden der philippinischen Hauptinsel Luzon vom 31.10.2009, jeweils 24-stündig von 00 UTC bis 00 UTC bis zum angegebenen Termin (Quelle: DWD) und aus Vietnam vom 2. und 3.11.2009 jeweils 24-stündig von 00 UTC bis 00 UTC bis zum angegebenen Termin (Quelle: wunderground.com)

Ort 31.10.
Alabat
Tanay
Taybas
Daet
Manila
350 mm
157 mm
154 mm
150 mm
85 mm
Ort 02.11. 03.11.
Qui Nhon
Nha Trang
Da Nang
202 mm
21 mm
48 mm
2 mm
149 mm
0 mm

Zugbahn/Satellitenbilder

Zugbahn "Mirinae", 30.10.2009, 00 UTC
Quelle: JTWC

29.10., 09:00 UTC, MTSAT1 IR
Quelle: F. Valk
30.10., 09:00 UTC, MTSAT1 IR
Quelle: F. Valk
31.10., 09:00 UTC, MTSAT1 IR
Quelle: F. Valk


Text: JQ




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