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Sonntag, 12. Juli 2009, 19:45 MESZ


Starkregen

Baltikum, Südskandinavien
08.-11.07.2009


Satellitenbild: 09.07.2009, 12:26 UTC, NOAA-19 VIS/IR
Quelle: B. J. Burton

Starke Regenfälle gab es zum Ende der erste Julidekade 2009 rund um die Ostsee. Besonders betroffen war Schweden, wo zum Teil um 100 mm fielen. Örtlich kam es zu Überschwemmungen, über größere Schäden wurde jedoch nichts bekannt.


Wetterlage und Entwicklung

An der Kaltfront von Tiefdruckgebiet "Rainer" mit Zentrum über Südnorwegen entstand im Übergangsbereich zwischen feuchtwarmer Luft im Osten und kühlerer Luft im Westen am 08.07.2009 über Polen das Tief "Steffen". Unter der Vorderseite eines markanten Kurzwellentroges in der Höhe fand es optimale Voraussetzungen für eine rapide Entwicklung vor. Innerhalb von 24 Stunden fiel der Luftdruck in seinem Inneren um rund 15 hPa; am 9. um 00 UTC wurde das Tief mit einem Kerndruck von unter 990 hPa über dem südlichen Teil des Bottnischen Meerbusens analysiert. Dort nahm "Steffen" eine quasistationäre Lage ein, verlagerte sich fortan kaum noch und löste sich zum 11. langsam auf.

Bodendruckanalysen vom 08. bis 11.07.2009, jeweils 00 UTC
Quelle: FU Berlin / DWD
08.07.2009, 00 UTC 09.07.2009, 00 UTC 10.07.2009, 00 UTC 11.07.2009, 00 UTC
500-hPa-Geopotential und Bodendruck vom 08. bis 11.07.2009, jeweils 00 UTC
Quelle: Wetterzentrale
08.07.2009, 00 UTC 09.07.2009, 00 UTC 10.07.2009, 00 UTC 11.07.2009, 00 UTC

Sowohl dynamische Hebungsantriebe auf der Vorderseite des in der Höhe nordost- bzw. nordwärts schwenkenden Kurzwellentroges als auch durch um das Tief herumgeführte Warmluft induzierte Hebungsprozesse sorgten für länger anhaltende und kräftige Regenfälle im Bereich des Tiefs. Zum Teil fielen diese schauerartig verstärkt und von Gewittern begleitet. In Roomassaare auf Saaremaa, der größten Insel Estlands, fielen innerhalb von 24 Stunden bis zum 9., 06 UTC 40 mm. Utö, eine finnische Inseln in der Ostsee, verzeichnete bis zum selben Termin 69 mm binnen zwölf Stunden. Besonders kräftig regnete es in Schweden. In Gävle im Südosten des Landes summierten sich im Zeitraum 9., 06 UTC bis 10., 06 UTC 80 mm, davon allein 66 mm innerhalb eines halben Tages bis zum 9., 18 UTC. Die größte Menge in einer Stunde betrug 14 mm zwischen 12 und 13 UTC.
Kräftige Regenfälle gingen in Verbindung mit Tief "Rainer" derweil auch im Süden Norwegens nieder; in Lillehammer beispielsweise kamen innerhalb von 48 Stunden bis zum 9., 06 UTC 68 mm zusammen.

Vor allem im Westen Schwedens gab es örtliche Überschwemmungen. In Åmål, einer Kleinstadt in Dalsland, wurden rund 100 Keller und einige Straßen überflutet, die daraufhin gesperrt werden mussten.



Wetterwerte

Nachstehend links ausgewählte 24-stündige Niederschlagsmengen vom 08. bis 11.07.2009 in Schweden (jeweils bis zum angegebenen Tag, 06 UTC) sowie rechts die größten gemessenen 24-stündigen Niederschlagsmengen in Schweden bis zum 11.07.2009, 06 UTC. Quellen: DWD, SMHI

Ort 09. 10. 11. Summe
Gävle
Måseskär
Films Kyrkby
Floda
Nordkoster
12 mm
<1 mm
31 mm
5 mm
<1 mm
80 mm
19 mm
35 mm
31 mm
10 mm
2 mm
55 mm
3 mm
1 mm
15 mm
94 mm
74 mm
69 mm
37 mm
25 mm
Ort 11.
Rörastrand (Götaland)
Ed (Götaland)
Måseskär (Götaland)
Lysekil (Götaland)
Hattsjöbäcken (South Norrland)
64 mm
56 mm
55 mm
54 mm
52 mm


Niederschlag

Interpolierte Niederschlagsmenge vom
07.07., 06 UTC bis 12.07., 06 UTC in
Finnland. Quelle: FMI


Satellitenbilder

08.07., 09:21 UTC, NOAA-17 VIS/IR
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
09.07., 14:38 UTC, NOAA-15 VIS/IR
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
10.07., 08:35 UTC, NOAA-17 VIS/IR
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern


Text: CE


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