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Dienstag, 23. Juni 2009, 21:15 MESZ


Tropischer Wirbelsturm 03W
Taifun "Linfa"

Taiwan, Südostchina
21./22.06.2009


Satellitenbild: 20.06.2009, 05:25 UTC, AQUA VIS
Quelle: NASA Earth Laboratory


Mit "Linfa" traf zu Beginn der letzten Junidekade zum ersten Mal in der Saison 2009 ein tropischer Sturm auf die Südostküste Chinas. Heftige Regenfälle und orkanartige Böen führten sowohl dort als auch in Taiwan zu Schäden. Mindestens zwei Menschen kamen ums Leben.


Wetterlage und Entwicklung

"Linfa" ging am 17. Juni über dem Südchinesischen Meer aus einer tropischen Depression hervor und war der dritte tropische Sturm der Saison 2009 über dem Westpazifik. Wie seine beiden Vorgänger intensivierte sich auch "Linfa" zu einem Taifun und wies auf dem Höhepunkt der Entwicklung am Mittag des 20. mitteleuropäischer Zeit Mittelwinde von 75 kt (139 km/h) auf. In der Folge zog "Linfa" unter Abschwächung nordostwärts, durchquerte aber nicht wie erwartet die Formosa-Straße, sondern ging am 21. gegen 12 UTC als tropischer Sturm im Südosten Chinas nahe der Stadt Xiamen an Land. Am 22. und 23. streifte der übrig gebliebene Rest von "Linfa" als tropische Depression entlang der chinesischen Küste und verlagerte sich dann zum Ostchinesischen Meer.

Im Bereich des Sturms fiel am 21. vor allem im Südosten, am 22. in der Mitte Taiwans und im Südosten des chinesischen Festlandes ergiebiger Regen. Im Südosten von Taiwan kamen dabei verbreitet um 200 mm innerhalb von 24 Stunden zusammen, am meisten Niederschlag wurde in Taitung an der Ostküste mit 350 mm gemessen. Im Südosten Chinas stach Changting mit 84 mm binnen sechs Stunden bis zum 22., 12 UTC hervor. In Taoyuan in der Provinz Guangdong sollen Berichten zufolge insgesamt bis zu 387 mm gefallen sein, davon 191 mm innerhalb von nur einer Stunde. Dies wäre dort die höchste Regensumme der letzten 200 Jahre. Spitzenböen bis 107 km/h wurden am 21. in Xiamen registriert. Infolge der starken Regenfälle kam es zu Überflutungen und Erdrutschen. Davon betroffen waren vor allem die Provinzen Guangdong, Fujian und Zhejiang im Südosten des chinesischen Festlandes. Etwa 100 Häuser und rund 32.000 Hektar Ackerland wurden überschwemmt, erste Schätzungen bezifferten die Schäden umgerechnet auf etwa 50 Millionen US-Dollar. Zwei Menschen fanden den Tod, sechs wurden vermisst.
In Taiwan wurden zwei Personen durch umstürzende Bäume und zwei Mönche während einer Zeremonie durch eine zusammenbrechende Mauer verletzt. Mehr als 3.000 Häuser waren vorübergehend ohne Strom, der Schiffs- und Flugverkehr kam teilweise zum Erliegen.



Niederschlag

Interpolierte Niederschlagsmenge in Taiwan am 21. (links) und 22. (rechts)
Juni 2009. Quelle: Central Weather Bureau


Zugbahn/Satellitenbilder

Zugbahn "Linfa"
Quelle: www.solar.ifa.hawaii.edu
Zugbahn "Linfa"
Quelle: weather.unisys.com

20.06., 09:00 UTC, MTSAT-1 IR
Quelle: F. Valk
21.06., 09:00 UTC, MTSAT-1 IR
Quelle: F. Valk
22.06., 09:00 UTC, MTSAT-1 IR
Quelle: F. Valk


Text: CE


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