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Montag, 19. Januar 2009, 17:00 MEZ


Starkregen

Nordalgerien, Nordtunesien, Süditalien
12.-14.01.2009


Satellitenbild: 13.01.2009, 11:59 UTC, NOAA-18 VIS/IR
Quelle: B. J. Burton

Starke und von Gewittern begleitete Regenfälle suchten Mitte Januar 2009 Teile Nordafrikas und Süditalien heim. Örtlich fiel knapp das Doppelte des durchschnittlichen Monatsniederschlags, teilweise kam es zu Überschwemmungen und Erdrutschen.


Wetterlage und Entwicklung

Am 11. entstand ein zunächst flaches Tiefdruckgebiet über dem Westen Libyens, das auf seinem Weg nach Norden am 12. auf die Vorderseite eines Höhentiefs über Algerien geriet. Das Tief verstärkte sich daraufhin und wies seinen niedrigsten Kerndruck am Abend des 13. mit unter 1000 hPa knapp westlich von Sizilien auf. Während das Höhentief der Frontalzone eingegliedert wurde und als Höhentrog nordostwärts ablief, schwächte sich das Bodentief vom 14. an über der Mitte Italiens merklich ab und löste sich am 15. vollständig auf.
In einem breiten Streifen vom Norden Algeriens und Tunesiens bis nach Süditalien gingen kräftige und zum Teil gewittrige Regenfälle nieder. In der nordostalgerischen Hafenstadt Skikda summierten sich binnen eines Tages bis zum 13., 06 UTC 82 mm, in Annaba im selben Zeitraum 73 mm. In Siliana im Norden Tunesiens wurden 86 mm verzeichnet, in der Hauptstadt Tunis 63 mm. Damit fiel dort innerhalb von 24 Stunden mehr als die durchschnittliche Niederschlagsmenge im Januar von 60 mm. In Palermo, der Hauptstadt Siziliens, konnten zwischen dem 12., 06 UTC und dem 14., 06 UTC 136 mm Regen gemessen werden; das ist fast die doppelte Menge des sonst üblichen Niederschlags im gesamten Monat. Auch in Enna und Lecce im Süden des italienischen Festlandes regnete es stark; die 48-stündigen Niederschlagsmengen betrugen dort 116 bzw. 67 mm.

In manchen Gegenden im Süden Italiens kam es zu Überschwemmungen und Erdrutschen, beispielsweise in Enna. Die Bahnstrecke zwischen Messina und Catania musste wegen Erdrutschgefahr gesperrt werden. Bei Salerno trat der Fluss Sarno über die Ufer und setzte Felder und Häuser unter Wasser. Kleinere Orte im Inneren der Region Kalabrien waren vorübergehend von der Außenwelt abgeschnitten. Auch aus Neapel wurden Überschwemmungen gemeldet. Über größere Schäden im Norden Afrikas liegen keine Berichte vor.

Text: CE

Bodendruckanalysen vom 12. bis 14.01.2009, jeweils 00 UTC
Quelle: FU Berlin / DWD
12.01.2009, 00 UTC 13.01.2009, 00 UTC 14.01.2009, 00 UTC
500 hPa-Geopotential und Bodendruck vom 12. bis 14.01.2009, jeweils 00 UTC
Quelle: Wetterzentrale
12.01.2009, 00 UTC 13.01.2009, 00 UTC 14.01.2009, 00 UTC


Wetterwerte

Nachstehend eine Auswahl gemessener 24-stündiger Niederschlagsmengen in Algerien (DZ) und Tunesien (TN), jeweils bis zum angegebenen Tag um 06 UTC. Dazu 12-stündige Summen aus Italien, jeweils bis zum angegebenen Termin. Quelle: DWD

Ort 13. 14. Summe
Bejaia (DZ)
Skikda (DZ)
Annaba (DZ)
Beja (TN)
Siliana (TN)
El-Kala (TN)
Tunis (TN)
70 mm
82 mm
73 mm
74 mm
86 mm
82 mm
63 mm
39 mm
18 mm
20 mm
30 mm
3 mm
-
10 mm
109 mm
100 mm
93 mm
104 mm
89 mm
82 mm
73 mm
Ort 12.,
18 UTC
13.,
06 UTC
13.,
18 UTC
14.,
06 UTC
Summe
Palermo
Enna
Lecce
54 mm
20 mm
-
-
39 mm
-
42 mm
32 mm
37 mm
40 mm
25 mm
30 mm
136 mm
116 mm
67 mm


Satellitenbilder

12.01., 09:36 UTC, NOAA-17 VIS/IR
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
13.01., 12:03 UTC, NOAA-18 VIS/IR
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
14.01., 11:53 UTC, NOAA-18 VIS/IR
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern



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