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Samstag, 1. September 2007, 10:00 MESZ


Waldbrände

Griechenland
24.-27.08.2007


Satellitenbild: 26.08.2007, VIS
Quelle: NASA / Reuters


Wetterlage und Entwicklung

Rund ums Mittelmeer sind Waldbrände während der heißen und trockenen Sommermonate nicht ungewöhnlich; sie gehören dort zum natürlichen Zyklus - in jedem Jahr entzünden sich einzelne Feuer meist durch Blitzeinschläge.
Allerdings sind die Waldbrände in den vergangenen Jahren immer großflächiger und verheerender geworden. Die Ursache dafür lag aber nur in den seltensten Fällen in den meteorologischen Bedingungen, nur einer von 100 Bränden entstand durch Blitzeinschlag.
In den Hochsommermonaten fällt in einigen Regionen im langjährigen Mittel überhaupt kein Niederschlag, in Athen beispielweise im Juli und August zusammen gerade einmal 7 mm. Tageshöchstwerte der Temperatur von 40 Grad C oder mehr sind keine Seltenheit. Ein einmal ausgebrochener Waldbrand kann da schnell zu einer ernsthaften Bedrohung werden. Die wichigste Rolle spielt dabei der Wind.
Im östlichen Mittelmeer und in der Ägäis stellt sich im Sommer häufig eine lokales Windphänomen ein: Der Etesien (oder türkisch Meltemi). Dieser Nord- bis Nordostwind entsteht durch den Druckunterschied zwischen einem Tief über Südwestasien/Kleinasien und hohem Druck über dem zentralen Mittelmeer bzw. dem Balkan. Oft unterstützt noch ein türkisches Hitzetief diesen Wind.
Nach recht windschwachen Bedingungen an den Vortagen begann sich am 23.8. der Etesien auszubilden. Der Wind drehte in Griechenland auf meist nordöstliche Richtungen und legte an Stärke zu. Am 25. meldete Athen Mittelwinde bis 50 km/h. Auch die Luft trocknete rasch aus, Föhneffekte im Lee der Berge taten hier ein übriges. Meldete Araxos auf dem Peleponnes am 23.8. noch relative Feuchtigkeiten bis 94%, betrug der höchste Werte am 24. nur 40% und am 25. 57%.
Die Waldbrände in Griechenland brachen überwiegend am Freitag, 24.8.2007, aus. Angefacht durch den Wind und bei extrem trockener Luft breiteten sie sich rasch aus und vernichteten binnen dreier Tage eine Fläche von 183.990 ha, die doppelte Fläche Berlins. Die Waldbrände loderten vor allem auf der Halbinsel des Peleponnes und auf Euböa. Während des gesamten Sommer verbrannten in Griechenland 269.000 ha Wald, 110 Dörfer wurden zerstört.

Text: BM

Bodendruckanalysen vom 22. bis 30.08.2007, jeweils 00 UTC
Quelle: FU Berlin / DWD
22.08.2007, 00 UTC 23.08.2007, 00 UTC 24.08.2007, 00 UTC
25.08.2007, 00 UTC 26.08.2007, 00 UTC 27.08.2007, 00 UTC
28.08.2007, 00 UTC 29.08.2007, 00 UTC 30.08.2007, 00 UTC
500 hPa-Geopotential und -Temperatur vom 24. bis 27.08.2007, jeweils 00 UTC
Quelle: Wetterzentrale
24.08.2007, 00 UTC 25.08.2007, 00 UTC 26.08.2007, 00 UTC 27.08.2007, 00 UTC


Wetterwerte

Nachstehend Angaben zu Temperatur, Feuchtigkeit und Windverhältnisse im Zeitraum vom 22. bis zu, 30.8.2007 an den Stationen Araxos und Andravida (nordwestlicher Peleponnes) sowie Athen (Quelle: wunderground):

Athen Eleftherios Araxos Andravida


Satellitenbilder

24.08.2007, AQUA VIS
Quelle: NASA Earth Obs.
25.08.2007, AQUA VIS
Quelle: NASA Earth Obs.
26.08.2007, AQUA VIS
Quelle: NASA Earth Obs.



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