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Montag, 15. Mai 2006, 14:00 MESZ


Nachtfrost


Deutschland
14./15.5.2006


Satellitenbild: 14.4.2006, 20:46 UTC, NOAA 17 IR
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern


Wetterlage und Entwicklung
Schon einige Tage vorher deutete es sich an, dass die Eisheiligen in diesem Jahr zumindest im Norden Deutschlands ihre frostige Visitenkarte abgeben würden. Und tatsächlich war es die Kalte Sophie (Sophia), die in der Nacht zum 15.5.2006 an einigen Stellen leichten Luftfrost brachte.
Und wie immer bedarf es bei Nachtfrösten im Frühjahr einer bestimmten Druckkonstellation, nämlich eines Tiefdruckgebiets über dem skandinavischen Raum und einems westlich und südwestlich davon liegenden Hochs. Dann kann Kaltluft aus Norden nach Mitteleuropa strömen und bei klaren Nächten durchaus noch einmal für Nachfröste sorgen.
Zunächst allerdings war von kalter Luft wenig zu spüren: Am Samstag entwickelten sich in feucht-warmer Luft in Deutschland noch zahlreiche und zum Teil kräftige Gewitter, die in Frankfurt zB 22 mm Regen brachten. Die Kaltluft war aber schon auf dem Weg nach Süden, die Kaltfront des Tiefs "Daniela" über Nordskandinavien hatte am 13.5.2006, 00 UTC, bereits die mittlere Nordsee erreicht. Tags darauf drang die Kaltfront dann nach Deutschland ein, sie wurde auf ihrem Weg nach Süden allerdings immer langsamer und schwächer und als Warmfront des Tiefs "Erika" westlich von Irland quasistationär. In den Süden und Südwesten Deutschlands gelangte die Kaltluft nicht. Während das Tief "Daniela" nach Nordosten abzog, stieg der Luftdruck über der Nordsee kräftig und das Hochdruckgebiet "Romin" bildete sich; es verlagerte sich in die Nordhälfte Deutschlands und sorgte für Wetterberuhigung und Wolkenauflösung. Die Nacht vom 14. auf den 15.5.2006 verlief vielerorts in der Nordhälfte gering bewölkt oder sternenklar, so konnte das Thermometer in der trockenen Luft weit absinken und an manchen Orten den Gefrierpunkt unterschreiten. Wie so oft wurde es auch dieses Mal in Fassberg (Niedersachsen) in der Lüneburger Heide am kältesten (-1.1°C), aber auch in Schleswig-Holstein trat hier und da Luftfrost auf. Bodenfrost meldeten u.a. die Flughäfen in Berlin (-3°C), Hamburg (-2°C) oder Hannover (-1°C). In 5 cm Höhe über dem Erdboden registrierte die Station Baruth in Brandenburg den tiefsten Wert mit -5°C. Die im Laufe der Nacht von Westen hereinziehenden Cirruswolken behinderten die Abkühlung nur unwesentlich.
Die gemessenen Tiefsttemperaturen lagen nicht in der Nähe der bisherigen Rekorde; abseits der Küsten und der Inseln erlebten nahezu alle Stationen in Deutschland in der Vergangenheit in der mittleren Maidekade (11.-20.5.) schon Frost, Hamburg beispielsweise maß am 11.5.1938 eine Tiefsttemperatur von -4.8°C.

Bodendruckanalysen vom 13. bis zum 15.5.2006, jeweils 00 UTC:
Quelle: FU Berlin / DWD
13.5.2006, 00 UTC 14.5.2006, 00 UTC 15.5.2006, 00 UTC
850 hPa- Geopotential und -Temperatur vom 13. bis zum 15.5.2006, jeweils 00 UTC:
Quelle: Wetterzentrale
13.5.2006, 00 UTC 14.5.2006, 00 UTC 15.5.2006, 00 UTC

Temperatur

Nachstehend die Stationen in Deutschland mit Luftfrost in der Nacht vom 14.5. auf den 15.5.2006.

Ort Tmin
Fassberg
Pelzerhaken
Stiege
Quickborn
Dornick
Holzdorf
Genthin
Itzehoe
Hohn
Harzgerode
Schierke
-1.1°C
-0.8°C
-0.7°C
-0.6°C
-0.6°C
-0.5°C
-0.4°C
-0.3°C
-0.1°C
-0.1°C
-0.1°C

14.5.06, 15:06 UTC, N VIS
Quelle: DLR
14.5., 15:59 UTC, N15 VIS
Quelle: Uni Bern
15.5.06, 9:47 UTC, N14 VIS
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern



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