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Samstag, 20. August 2005, 14:00 MESZ


Starkniederschläge


Alpenraum bis Balkan
14.-19.8.2005


Satellitenbild: 17.8.2005, 11:39 UTC, NOAA 18 VIS
Quelle: L. Hamilton


Wetterlage und Entwicklung
Wie beständig und wetterwirksam Höhentiefdruckgebiete sein können, zeigte sich auch im Zeitraum vom 14. bis zum 20.8.2005. Einem eigenständigen Höhenwirbel geht fast immer ein Abschnürungsprozess voraus, wenn ein umfangreicher sich von Nord nach Süd erstreckender Höhentrog in seinem mittleren Bereich abgebaut wird und der Südteil als Höhentief übbrigbleibt. Diese Höhentiefs können sich zu allen Jahreszeiten als über viele Tage hinweg beständig erweisen und zu intensiven und manchmal auch überraschenden Wetterentwicklungen führen. Nicht immer zeichnet sich gleichzeitig auch am Boden im Druckfeld ein Tiefdruckgebiet deutlich ab.
Das Höhentief entstand vom 14. auf den 15.8.2005, am Boden zog das zugehörige Tiefdruckgebiet "Lars" von England südostwärts und lag am 15.8.2005, 00 UTC mit seinem Zentrum über Deutschland, tags darauf bereits über Ungarn. Intensive Hebungsprozesse sowie eine nord - bis nordöstliche Anströmung sorgten an den Nordalpen für langanhaltende und ergiebige Regenfälle. Wie meist bei solchen Konstellationen traten auch dieses Mal die heftigsten Niederschläge im Chiemgau, im Werdenfelser Land und in den österreichischen Bundesländern Salzburg, Tirol und Oberösterreich auf; in Salzburg fielen 159 mm, auf dem Feuerkogel sogar 189 mm, die Niederschlagsintensitäten betrugen bis zu 80 mm in 12 Stunden. In den Folgetagen verlagerte sich mit dem Höhentief auch die Hauptniederschlagsaktivität weiter nach Osten auf den Balkan. Zu den kräftigen Niederschlägen gesellten sich Gewitter, die bis zu 65 mm (Kischinau, Moldawien) brachten; insgesamt summierte sich auch hier der Niederschlag gebietsweise auf über 150 mm (zB Cernovcy, Ukraine).
Im Nordosten Rumäniens starben durch Hochwasser 11 Menschen, nahe Sibiu in Siebenbürgen stürzten 1500 Kubikmeter Geröll auf eine Eisenbahnstrecke. 1100 Menschen wurden in Sicherheit gebracht, 4000 Häuser und 700 Brücken zerstört. Zum wiederholten Male in diesem Sommer blieb auch Bulgarien nicht von den Unwettern verschont, 15 Städte befinden sich weiter im Notstand, insgesamt belaufen sich die Schäden diesen Sommer auf bislang 500 Mio Euro, ein Viertel der 7.4 Mio Bulgaren waren oder sind von den Hochwassern betroffen, große Anbauflächen zerstört.

Bodendruckanalysen vom 14. bis zum 19.8.2005, jeweils 00 UTC
Quelle: FU Berlin / DWD
14.8.2005, 00 UTC 15.8.2005, 00 UTC 16.8.2005, 00 UTC
17.8.2005, 00 UTC 18.8.2005, 00 UTC 19.8.2005, 00 UTC
Bodendruck und 500 hPa-Geopotentail vom 8.8.2005 bis zum 11.8.2005, jeweils 00 UTC:
Quelle: Wetterzentrale
15.8.2005, 00 UTC 16.8.2005, 00 UTC 17.8.2005, 00 UTC
Blitzeinschläge vom 15.8.2005 bis zum 18.8.2005, jeweils 00-23 UTC:
Quelle: Wetterzentrale
15.8.2005, 00 UTC 16.8.2005, 00 UTC 17.8.2005, 00 UTC 18.8.2005, 00 UTC

Niederschlag und Temperatur

Nachstehend eine Auswahl an gemessenen Niederschlagsmengen vom Sonntag, 7.8.2005, 06 UTC, bis zum Freitag, 12.8.2005, 06 UTC, jeweils 24-stündig:

Ort 14./15. 15./16. 16./17. 17./18. 18./19. 19./20. Summe
Salzburg (Österreich)
St. Wolfgang (Österreich)
Feuerkogel (Österreich)
Bad Goisern (Österreich)
Rudolfshütte (Österreich)
Wendelstein (Deutschland)
Cernovcy (Ukraine)
Kichinau (Moldawien)
Botosani (Rumänien)
Rosiori de Vede (Bulgarien)
21 mm
22 mm
27 mm
27 mm
23 mm
10 mm
-
2 mm
-
14 mm
74 mm
83 mm
67 mm
64 mm
42 mm
70 mm
-
-
-
-
55 mm
45 mm
84 mm
17 mm
46 mm
57 mm
-
-
-
78 mm
6 mm
2 mm
11 mm
2 mm
-
-
49 mm
-
15 mm
29 mm
-
-
-
-
5 mm
-
74 mm
65 mm
74 mm
-
3 mm
-
-
-
1 mm
12 mm
30 mm
2 mm
14 mm
24 mm
159 mm
152 mm
189 mm
110 mm
117 mm
149 mm
153 mm
69 mm
103 mm
145 mm

14.8.05, 15:41 UTC, N12 VIS
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
15.8.05, 15:16 UTC, N12 VIS
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
16.8.05, 14:52 UTC, N12 VIS
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
17.8.05, 14:28 UTC, N12 VIS
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
18.8.05, 11:25 UTC, N18 VIS
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
14.8.05, 12:09 UTC, N18 VIS
Quelle: L. Hamilton



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