| Wetterlage und Entwicklung
 Kaltluft strömte an der Ostflanke des kräftigen und
umfangreichen Hochdruckgebietes "Cornelia", das mit
seinem Zentrum westlich von Irland lag, nach Süden in den
zentralen Mittelmeerraum. Dadurch bildete sich am 2.2.2005
über Süditalien ein Tiefdruckgebiet. Dieses Tief verlagerte
sich in den Folgetagen über Griechenland hinweg in die Ägäis
und zum Schwarzen Meer. Seine
größte  Intensität erlangte es aber erst, als
kontinentale Kaltluft in die Zirkulation mit einbezogen wurde;
sie strömte an der Südflanke des mächtigen nordosteuropäischen
Hochs "Ayaan" in den östlichen Mittelmeerraum, in 850 hPa
lagen die Temperaturen verbreitet unter -10°C.
Am 4.2.2005, 00 UTC, konnte das Tief einen Kerndruck von unter 1000 hPa aufweisen.
Ein kräftiger Druckgradient sorgte auf seiner Nordwestseite teilweise für Orkanböen,
die in Sliven (Bulgarien) am 3.2. 144 km/h in Böen erreichten, 
an der bulgarischen Schwarzmeerküste in Varna und Burgas
immerhin noch 122 km/h!.
Auch in der Ägäis und über Zypern fegten schwere Sturmböen
hinweg.
 Während an der Südküste der Türkei
heftige Gewitterregen niedergingen (Alanya 72 mm),
traten in der Kaltluft auf der Westseite ergiebige Schneefälle auf.
Besonders in Bulgarien türmte sich der Schnee in Verwehungen
stellenweise meterhoch auf. Varna meldete am 4.2.2005 eine (mittlere) Schneehöhe
von 50 cm, die Zufahrtsstraßen waren unpassierbar.
Unter Abschwächung zog das Tiefdruckgebiet weiter nach Osten
und sorgte auch im Nahen Osten noch für ergiebige gewittrige Niederschläge,
in Hochlagen fiel Schnee (Haifa 45 mm am 5./6.2.). 
Ebenso kam es im Westen der Türkei noch gebietsweise zu heftigem
Schneefall, am 7.2.2005 verzeichnete Istanbul eine Schneehöhe von
20 cm.
Auf dem Balkan kam es unter zunehmendem Hochdruckeinfluss zu extremen
Werten der Tiefsttemperatur. In der Nacht zum 7.2. kühlte es  zB in
Bukarest auf -23.2°C ab, in anderen Teilen Rumäniens sank
das Thermometer gar unter -30°C (zB Miercurea Civc -31.2°C).
 
 
| Bodendruckanalysen vom 2. bis zum 5.2.2005, jeweils 00 UTC Quelle: DWD/FU Berlin
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| 2.2.2005 | 3.2.2005 | 4.2.2005 | 5.2.2005 |  
| 850 hPa-Geopotential und -temperaturanalysen vom 2. bis zum 5.2.2005, jeweils 00 UTC Quelle: Wetterzentrale
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| 2.2.2005 | 3.2.2005 | 4.2.2005 | 5.2.2005 |  
| Blitzeinschläge vom 2. bis zum 5.2.2005, jeweils 00-23 UTC Quelle: Wetterzentrale
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| 2.2.2005 | 3.2.2005 | 4.2.2005 | 5.2.2005 |  
    
Niederschlag:
Nachstehend eine Auswahl der gemessenen Niederschlagsmengen vom 2. bis zum 7.2.2005,
jeweils von 06 UTC bis 06 UTC, sowie die Summe dieses 5-tägigen Zeitraums:
 
 
 
| Ort | 2./3.. | 3./4. | 4./5. | 5./6/ | 6./7. | Summe |  
| Haifa (Israel) Jerusalem (Israel)
 Tripoli (Syrien)
 Limnos (Griechenland)
 Alanya (Türkei)
 Anamur (Türkei)
 Antalya (Türkei)
 Basel Assad (Syrien)
 Izmir (Türkei)
 | 7 mm -
 4 mm
 11 mm
 1 mm
 3 mm
 17 mm
 6 mm
 35 mm
 | - -
 33 mm
 74 mm
 72 mm
 62 mm
 52 mm
 40 mm
 23 mm
 | 31 mm 42 mm
 39 mm
 -
 4 mm
 7 mm
 -
 16 mm
 -
 | 45 mm 37 mm
 18 mm
 -
 -
 -
 -
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 | 28 mm 28 mm
 12 mm
 -
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 -
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 | 111 mm 107 mm
 106 mm
 85 mm
 77 mm
 72 mm
 69 mm
 62 mm
 58 mm
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| 2.2.2005, 20:23 UTC N17 IR Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
 | 3.2.2005, 5:15 UTC, N15 IR Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
 | 3.2.2005, 20:01 UTC, N17 IR Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
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| 2.2.2005, 13:02 UTC N16 VIS Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
 | 4.2.2005, 12:39 UTC, N16 VIS Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
 | 5.2.2005, 12:20 UTC, N16 VIS Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
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| 3.2.2005, 13:00 UTC N16 VIS Quelle: M. Wienzek
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