Sonntag, 22. Oktober 2017, 10:50 MESZ
Tropischer Wirbelsturm; Taifun 25W "Lan" - Warnung
Japan
Ausgegeben am: Sonntag, 22.10.2017, 10:50 MESZ
Gefahr von Schäden durch Orkanböen und Sturmflut im Küstenbereich vor allem von Honshu (Japan);
Gefahr von Überschwemmungen und Erdrutschen durch Starkniederschläge - Zentraljapan
22. - 23.10.2017
Das 25. tropische Gebilde der diesjährigen Wirbelsturmsaison
im Westpazifik "Lan" erreichte die zweithöchste Wirbelsturmkategorie
und avancierte zu einem Supertaifun. Die mittleren Windgeschwindigkeiten betrugen heute um 00 UTC 125 kt (232 km/h), in Böen
waren es 150 kt (278 km/h).
Aktuell (06 UTC) hat sich der Taifun etwas abgeschwächt und
die Mittelwinde werden mit 115 kt (213 km/h) angegeben.
Unter weiterer Abschwächung verlagert sich "Lan"
mit immer rascher werdenden Zuggeschwindigkeit von rund 50 km/h in nordöstliche Richtung.
Der riesige Wolkenschirm auf dem Satellitenbild über der Japanischen See
verrät bereits
die beginnende Interaktion mit der außertropischen Westwindzone,
durch die der Taifun in den kommenden 24 bis 48 Stunden seine tropischen Eigenschaften
weitgehend verloren haben wird und sich als außertropisches Tiefdruckgebiet
in die planetarische Westwindzone eingliedert.
Auch wenn die "Extratropical Transition, ET" bevorsteht und sich das Sturmfeld
noch über Wasser befindet, stellt der Taifun
eine ernstzunehmende Gefahr für weite Teile Japans dar.
Die prognostizierte Zugbahn und Verlagerungsgeschwindigkeit lässt den Wirbelsturm
heute Abend (UTC) mit seinem Zentrum auf das japanische Festland übertreten, voraussichtlich
in der Präfektur Shizuoka, rund 100 Kilometer südwestlich von Tokio.
Kurz danach überquert "Lan" auch den Großraum Yokohama/Tokyo,
bevor er in der Nacht in die Weiten des Nordpazifiks entschwindet.
Gefahr besteht im Küstenbereich durch hohen Wellenschlag und eine Sturmflut,
die an Anlagen der Küstenbefestigung Schäden anrichten kann.
Windböen in Zentrumsnähe erreichen mehr als 130 km/h und
lassen in Küstennähe an Gebäuden und Infrastruktureinrichtungen (z.B.
Stromversorgung) weitere Schäden erwarten.
Dazu kommen enorme Niederschläge, die innerhalb weniger Stunden mehr als 300 mm erreichen
und Überschwemmungen und Erdrutsche auslösen können.
Davon ist auch der Großraum Tokyo/Yokohama betroffen
Das Radarbild oben zeigt bereits die mit dem Wirbelsturm in Zusammenhang stehenden
Niederschlagsgebiete, die große Teile Honshus überdecken - das Wirbelzentrum
taucht aber auf dem Radarbild eben erst am unteren Bildrand auf und die stärksten Niederschläge
stehen Japan in den kommenden Stunden erst noch bevor.
eingerichtet am: 22. Oktober 2017, 10:50 MESZ BM
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