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Donnerstag, 9. November 2017, 21:00 MESZ



Tropischer Wirbelsturm
Taifun "Damrey"

Vietnam

03.-04.11.2017


Satellitenbild am 03.11.2017, 02:15 UTC
Quelle: NASA

Anfang November 2017 zog der zehnte Taifun der nordpazifischen Wirbelsturmsaison mit dem Namen "Damrey" auf das vietnamesische Festland. Neben Orkanböen lösten mitgeführte Regenfälle in Verbindung mit der Vorgeschichte schwere Überschwemmungen aus, bei denen mindestens 89 Menschen ums Leben kamen. Der Taifun war in der Region der stärkste seit 2001.


Entwicklung

"Damrey" hatte seinen Ursprung am 31. Oktober nahe der Philippinen als tropisches Tiefdruckgebiet 28W. Von dort formierte und verstärkte sich 28W im Südchinesischen Meer auf dem Weg nach Westen bis zum 2. November zu einem Tropensturm. Am 3. November erreichte "Damrey" Taifunstatus und die größte Intensität. Dabei wurde ein minimaler Kerndruck von 970 hPa mit maximalen Mittelwinden von 165 km/h (Kategorie 2) beobachtet. Der Landfall erfolgte am 4. Oktober in der südlichen Küstenregion Vietnams, in der Provinz Khánh Hòa. Anschließend schwächte sich der Taifun rasch ab und löste sich am 5. November auf. Die weiträumigen Überflutungen beschädigten oder zerstörten 100.000 Häuser. Es kam zu Strom- und Ernteausfällen. Besonders betroffen waren die Touristenstädte Hoi An und Nha Trang. Die gemessenen Werte betrugen 255 mm in Qui Nhon am 04.11., 130 mm in Nha Trang und 102 mm in Da Nang (Quelle: watchers.news).

Einordnung

Die nordwestpazifische Taifunsaison verläuft in diesem Jahr ruhiger als in den letzten Jahren - gegenläufig zum Atlantik. Bislang entwickelten sich 10 Taifune, bei einer saisonalen Anzahl von 16. Die Accumulated Cyclone Energy (ACE) beträgt aktuell (9.11.) 153 Einheiten, bei einem Mittelwert von 297 und einer Prognose von 255 für die gesamte Saison (Quelle: Wikipedia).
Dennoch haben sich in dieser Saison zwei Aktivitätsschwerpunkte herausgebildet: in China etwa von Hainan bis Taiwan inklusive Hong Kong und Macau beispielsweise mit den Stürmen Merbok, Taifun Nesat, Haitang, Taifun Hato, Pakhar, Taifun Khanun und Haikui, der zweite Vietnam.
Dort trafen im Juli zum ersten Mal im selben Monat seit 1971 zwei Tropenstürme auf Zentral-Vietnam: Talas und Sonca. Der Kategorie 3-Taifun Doksuri richtete im September Schäden an. Das tropische Tief 23W brachte sogar noch stärkere Überflutungen und 83 Todesopfer (Quelle: Wunderground). Zum Teil setzten sich die Auswirkungen abgeschwächt in Laos, Thailand und Kambodscha fort. 29W brachte 946 mm Regen zwischen dem 3. und 6. November nach Malaysia (Provinz Penang), mit einem neuen Tagesrekord von 458 mm, welche den am 15.09.2017 aufgestellten Rekord von 270 mm pulverisierte (Quelle: watchers.news). Das Wasser stand fast 4 Meter hoch in den Straßen. Die Schäden allein durch Doksuri und Damrey werden auf eine Milliarde US-Dollar geschätzt.
Taifun Lingling traf am 11.11.2001 auf Zentral-Vietnam und hatte Mittelwinde von 180 km/h inne. Ein Tag zuvor bis zu 215 km/h (Kategorie 4). Die meisten Opfer forderte der Taifun auf den Philippinen (171). Der tödlichste Taifun des gesamten 20. Jahrhunderts in Vietnam war Linda am 02.11.1997 (mehr als 3000).

Kerndruckverlauf, Zugbahn, Meeresoberflächentemperatur und Niederschlag | Quellen: Digital Typhoon, NOAA, eTRaP

Windfelder | Quelle: NOAA SSD
03.11.2017, 00 UTC 03.11.2017, 12 UTC 04.11.2017, 00 UTC 04.11.2017, 12 UTC


Text: FB
9. November 2017



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