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Freitag, 10. Dezember 2010, 21:00 MEZ
Starkregen Spanien, Portugal 04.-06.12.2010 Satellitenbild: 05.12.2010, 12:58 UTC, NOAA-19 VIS Quelle: B.J. Burton |
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Heftige Regenfälle, Gewitter und sogar Tornados richteten Anfang Dezember 2010 auf der iberischen Halbinsel schwere Schäden an. In der spanischen Stadt Ecija stand das Wasser zeitweise zwei Meter hoch, so dass mehr als 3000 Menschen vor den Überflutungen in Sicherheit gebracht werden mussten. Zwei Menschen kamen in Folge der Unwetter ums Leben.
Wetterlage und Entwicklung Die Ausläufer des ausgedehnten Tiefdruckgebietes "Monika", welches sich Anfang Dezember über dem Atlantik entwickelte, brachten die schweren Gewitter und Regenfälle. Die Zyklogenese von Tief "Monika" vollzog sich ab dem 1. Dezember über dem Nordatlantik, etwa 20° östlich von Neufundland. Zentral unter einem Höhentrog gelegen, intensivierte sich das System zunächst nur zögerlich. Bis zum 05.12., 06 UTC sank der Druck im Zentrum des Tiefs auf unter 980 hPa. An der Ostflanke des Tiefs "Monika" stellte sich eine kräftige südliche Strömung ein mit welcher warme Luftmassen subtropischen Ursprungs nordwärts transportiert wurden. Die warmen maritimen Luftmassen trafen über Portugal und Spanien auf deutlich kältere Luftmassen polaren Ursprungs, so dass es zu intensiven Hebungsvorgängen entlang dieser Luftmassengrenze kam (vgl. Artikel). Das Zusammenwirken von massiver Warmluftadvektion, sowie Hebungsantriebe dynamischen Ursprungs sorgten in einer instabil geschichteten Luftschicht für starke Konvektion und damit verbundenen Gewittern. Etwas 150 km nördlich von Lissabon wurde sogar ein Tornado beobachtet. Das allmählich an Einfluss gewinnende Hoch "Warren" sorgte für ein Ende der kräftigen Regenfälle.
Besonders in Andalusien im Süden Spaniens fielen die Niederschläge besonders kräftig und regional sehr variabel aus. Die höchste Niederschlagsmenge verzeichnete am 05.12. die Wetterstation in Moron de la Frontera mit 29,0 mm. 22,0 davon fielen im Zeitraum von 18 UTC-00 UTC. Die zweithöchste Niederschlagsmenge wurde in Jerez de la Frontera mit 25,9 mm registriert. Stärker regnete es an diesem Tag bereits in Portugal. In Vila Real im Norden des Landes summierten sich die Regenmengen innerhalb von 24 Stunden auf 83 mm. In Braganca waren es im gleichen Zeitraum 75 mm. Kräftiger als am Vortag fielen die Regenfälle in Spanien am folgenden Tag aus. In Grazalema regenete es an diesem Tag 82,3 mm, 45 mm davon binnen sechs Stunden. In Ecija belief sich die Tagessumme auf 70,4 mm, wobei gut die Hälfte hiervon in den Abendstunden gemessen wurde. In Portugal wurden am 06.12. diese Regenmengen nicht erreicht. Mit einer Tagessumme von 35 mm regnete es in Vila Real somit innerhalb von 48 Stunden 118 mm. Im Mittel fällt hier diese Regensumme im gesamten Dezember. Am 07.12. kam es in Andalusien ein weiteres Mal zu heftigen Regenfällen. In Cazalla de la Sierra betrug die Regensumme an diesem Tag 92,3 mm was ebenfalls annähernd der durchschnittlichen Regenmenge im Monat Dezember entspricht. 50 mm der Regensummme an diesem Tag prasselten innerhalb von sechs Stunden nieder.
Besonders schwer betroffen war die Stadt Ecija in der Nähe von Sevilla. 30 Prozent der historischen Altstadt standen unter Wasser nachdem der Fluss Genil über die Ufer getreten war. In weiten Teilen der Provinz wurden Straßen und Eisenbahnstrecken schwer beschädigt. In Cordoba wurden mehr als 100 Menschen aus ihren Häusern nachdem Dämme entlang des Flusses Guadalquivir zu brechen drohten. Wetterwerte Nachstehend die größten gemessenen 24-stündigen Niederschlagsmengen in Andalusien (Spanien) vom 05.-07.12.2010 Quelle: aemet.es
Satellitenbilder
Text: JQ
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