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Samstag, 8. November 2008, 18:30 MEZ
Starkniederschlag/Rekordwärme Südalpen/Bayern 04./05.11.2008 Satellitenbild: 04.11.2008, 12:29 UTC, NOAA-18 VIS/IR Quelle: B. J. Burton |
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Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen gingen Anfang November 2008 in den Südalpen ergiebige Niederschläge nieder. Teilweise gab es Erdrutsche und Steinschläge. In Bayern stellte sich eine ausgeprägte Föhnsituation ein, örtlich wurden neue Temperaturrekorde für November verzeichnet.
Wetterlage und Entwicklung Nachdem vor allem der südliche Teil der Alpen bereits Ende Oktober von ergiebigen Niederschlägen in Form von Regen und Schnee heimgesucht wurden (siehe Artikel), kam es nur eine Woche später in den gleichen Regionen erneut zu teilweise kräftigen Niederschlägen. Über Südwesteuropa lag dabei ein hochreichender Tiefdruckkomplex - ein Relikt des mächtigen Langwellentroges, der sich vor Wochenfrist über Westeuropa südwärts ausgedehnt hatte. Um das Höhentief mit Zentrum über der Iberischen Halbinsel schwenkte am 4. November ein markanter Kurzwellentrog über Nordafrika und das westliche Mittelmeer nordwärts und initiierte bei den Balearen die Entwicklung des kräftigen Tiefdruckgebietes "Britta". Bis zum 6. zog "Britta" über die Côte d'Azur zur Mitte Frankreichs. Auf der Vorderseite des Tiefs wurde mit einer südlichen Strömung warme und feuchte Mittelmeerluft gegen die Alpen geführt. Der Hebungsantrieb resultierte am 4. aus dynamischen Vorgängen im Bereich des Kurzwellentroges, unterstützend wirkte besonders am Nachmittag Warmluftadvektion im weit aufgespannten Warmsektor des Tiefs. Ab den Mittagsstunden des 4. kamen in den südlichen Schweizer Alpen, hauptsächlich im Kanton Tessin, von Süden her kräftige Regenfälle auf. Dabei wurden bis zum späten Abend häufig stündliche Regenraten zwischen 5 und 10 mm beobachtet. Bis zum Morgen des 5., 06 UTC summierten sich 24-stündig bis 80 mm in Locarno-Monti. Normalerweise fallen dort im gesamten Monat November 133 mm Niederschlag, sodass das Soll binnen eines Tages bereits mehr als zur Hälfte erfüllt war. Ähnlich hohe Werte wurden mit 69 mm am Lago di Robiei und mit 64 mm in Stabio gemessen. Im Zuge der Kaltfrontpassage war es zuvor schon am Vormittag des 4. auf Korsika zu kräftigen Schauern und Gewittern gekommen. In Bastia fielen innerhalb von sechs Stunden bis 12 UTC 77 mm, bis 18 UTC am Abend zählte der Messbecher weitere 48 mm. Im Südosten der Insel verzeichnete Solenzara zwischen 06 UTC und 18 UTC 124 mm. Hohe Regenmengen wurden auch aus Südfrankreich sowie aus Osttirol und Kärnten in Österreich gemeldet. Bis zum 5., 06 UTC verbuchte das zwischen Nizza und Marseille gelegene Le Luc 93 mm binnen 24 Stunden; Kötschach-Mauthen, Dellach im Drautal und Lienz registrierten bis zum selben Termin jeweils knapp 45 mm in zwölf Stunden. Durch die kräftigen Regenfälle, die in der Südschweiz schon seit dem 02.11. auftraten und im Zeitraum bis zum 05.11. verbreitet zwischen 100 und 200 mm Regen hinterließen, kam es zu Erdrutschen und Steinschlägen. Im Tessin fuhr ein Güterzug gegen einen Erdrutsch und entgleiste. Nördlich der Alpen setzte sich am 5. ausgeprägter Föhn durch. Südlich der Donau stiegen die Temperaturen verbreitet auf Höchstwerte um +20 °C, an vier Stationen in Bayern (Regensburg, Straubing, München/Flgh. und Mühldorf) wurden neue Rekorde für den Monat November aufgestellt. Über die Gipfel der Alpen fegte Föhnorkan mit Spitzenböen bis 151 km/h auf dem Patscherkofel in den Tuxer Alpen und 133 km/h auf der Zugspitze. Text: CE
Wetterwerte Nachstehend eine Auswahl gemessener Regenmengen in der Schweiz vom 04.11., 06 UTC bis 05.11., 06 UTC sowie ein Vergleich mit den langjährigen Mittelwerten für November (soweit vorliegend). Des Weiteren die Stationen in Deutschland, an denen am 05.11. Temperaturrekorde für November ein- oder neu aufgestellt wurden. Quellen: DWD, klimadiagramme.de
Niederschlag und Temperatur
Satellitenbilder
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