Mitte September entwickelte sich im Westpazifik der bis dato stärkste tropische Wirbelsturm im Jahr 2018. "Mangkhut", der ein
Kategorie 5-Taifun war, erreichte Mittelwinde bis 150 kt (280 km/h) und Windböen bis 180 kt (333 km/h). Mit voller Stärke
traf "Mangkhut" auf die Nordinsel der Philippinen und forderte dutzende Menschenopfer.
Deutlich abgeschwächt zog "Mangkhut" (Kategorie 2) zwei Tage später über Hongkong und das chinesische Festland hinweg.
Entwicklung
"Mangkhut" erreichte bereits 1000 km östlich von den Philippinen die höchste Wirbelsturmkategorie. Dank der perfekten Bedingungen
(28 - 30°C warmes Wasser und wenig vertikale Windscherung) schwächte sich der Supertaifun auf seinem Weg zu den Philippinen nicht ab.
Mit mittleren Windgeschwindigkeiten bis zu 280 km/h und Böen von über 300 km/h erfolgte am Freitag den 14.09.2018 der Landgang
nördlich der philippinischen Provinz Luzon.
Mit schweren Orkanböen jenseits der 120 km/h fegte Supertaifun "Mangkhut" über das Land und zerstörte ganze Dörfer,
entwurzelte Bäume und deckte viele Dächer ab. Das Hauptproblem bestand allerdings in dem sintflutartigen Regen.
So fiel am 15. September im Westen in Baguio binnen 24h 543 mm Regen. Zum Vergleich fallen in Manila im August durchschnittlich
486 mm Regen, auf das ganze Jahr verteilt 2201 mm( Quelle: DWD). Somit sind diese Niederschlagmengen extrem viel, aber für diese
Region nicht aussergewöhnlich. Durch den enormen Regen wuchsen die Gebirgsbäche rasch zu reißenden Flüssen und spülten diverse
Bergdörfer in ihren Fluten mit. Da in der Region sehr häufig Sturzfluten und Erdrutsche bei heftigem Regen auftreten,
wurde den Menschen geraten ihre Häuser und die Gegend zu verlassen. Als "Mangkhut" das Festland verlassen hat und sich über dem
Südchinesischen Meer befand, entsprach er der Kategorie 1 und besaß kein ausgeprägtes Auge mehr, welches sich über Land
aufgelöst hat.
Auf dem Meer konnte sich "Mangkhut" wieder verstärken. Allerdings blieb vor dem Landgang in China nicht genügend Zeit, um ein
ausgeprägtes Auge zu bilden. Die China Meteorological Agency (CMA) stufte Sonntag um 6 UTC, drei Stunden vor dem Landgang,
"Mangkhut" zu einem Sturm der Kategorie 2/Kategorie 3 mit 2-min-Mittelwinden von 173 km/h ein. Am 16.09.2018 um 9 UTC traf
das Zentrum von Taifun "Mangkhut" 130 km westlich von Hong Kong auf chinesisches Festland, sodass Hong Kong mit knapp 7,5 mio.
Einwohner den stärksten Winden ausgesetzt war. So wurde auf einer kleinen Insel vor Hong Kong eine Windböe von 205 km/h
gemessen. Auch in Macao, 70 km vom Zentrum entfernt, gab es schwere Orkanböen, verbunden mit einer 2-Meter hohen Sturmflut,
die den ganzen Hafen flutete. In der Sonderverwaltungszone Hong Kong kam es zu einer Sturmflut, die mehrere kleine Inseln
überschwemmte. Dazu gab es einen erheblichen Schaden an der Infrastruktur. Stromleitungen wurden zerstört, Bäume entwurzelt,
Baukräne sind eingeknickt, Gerüste sind eingestürzt und Fenster barsten. Den Schaden den der Taifun angerichtet hat, geht
schätzungsweise in die Milliarden, sodass Taifun "Mangkhut" einer der 10 teuersten Taifune in Asien werden kann.
links: 48h-Gesamtniederschlag, rechts: maximale Windböen
Datenquelle: ogimet |
Ort |
Land |
Regenmenge |
Baguio (15.-16.09)
Iba (15.-16.09)
Laoag (15.-16.09)
Yangjiang (16.-17.09)
Dagupan (15.-16.09)
Subic Bay (15.-16.09)
Hong Kong Airport (16.-17.09)
Clark Ab (15.-16.09)
Manila ( 15.-16.09)
Shanwei (16.-17.09)
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Philippinen
Philippinen
Philippinen
China
Philippinen
Philippinen
China
Philippinen
Philippinen
China
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833 mm
397 mm
341 mm
291 mm
225 mm
218 mm
195 mm
149 mm
117 mm
116 mm
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Ort |
Land |
Windböe |
Cheung Chau
Waglan Island
Shangchuan Dao
Lau Fau Shan
Gaoyao
Laoag
Ta Kwu ling
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China
China
China
China
China
Philippinen
China
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205 km/h
166 km/h
159 km/h
155 km/h
148 km/h
133 km/h
112 km/h
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Text: DF 20. Septmeber 2018
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