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Montag, 03. April 2017, 11:15 MESZ
aktualisiert: 05. April 2017, 15:00 MESZ

Starkniederschläge

Kolumbien

01.-02.04.2017



Satellitenbild
vom 01. April 2017, 00:00 UTC
Quelle: Eumetsat

Anfang April 2017 ereigneten sich gewittrige Starkniederschläge in Südkolumbien, mit welchen Erdrutsche verbunden waren.


Rückblick des Unwetters

Um den Monatswechsel März/April 2017 ereigneten sich in Kolumbien schwere Unwetter mit heftigen Regenfällen und Gewittern. Diese sorgten in Teilen Kolumbiens für extremes Hochwasser und Erdrutsche. Besonders betroffen war der Süden von Kolumbien, insbesondere die Region um die 40.000 Einwohner-Stadt Mocoa. Dort kamen in wenigen Stunden vom 31. März auf den 1. April bis zu 130 mm Regen zusammen (Quelle: Wunderground). Durch die Erdrutsche, Hochwasser und Schlammlawinen wurden viele Straßen, Häuser und Stromleitungen zerstört, außerdem kamen mehr als 250 Menschen ums Leben.

In den nächsten Tagen werden weiter kräftige Niederschläge für Kolumbien vorhergesagt. Daher wird sich die Lage noch nicht entspannen und es ist mit weiteren Schlammlawinen zu rechnen, die Häuser zerstören können.

Die kräftigen Niederschläge könnten im Zusammenhang mit dem Küsten-El Niño mit 3-5 K höheren Wassertemperaturen zwischen Kolumbien und Peru stehen (siehe auch: Schlammfluten in Peru).

Dieses Phänomen tritt nicht zyklisch auf, hat jedoch Folgen für das Wetter in diesen Regionen. Während El Niño verändern sich die Strömungen im Pazifik.

Auch in Peru und Bolivien werden Starkniederschläge erwartet. Ob diese jedoch genauso heftige Folgen wie in Kolumbien mit sich bringen, bleibt abzuwarten.

Einordnung der Wetterlage

Die viel zu hohen Meerestemperaturen vor den Küsten zwischen Peru und Kolumbien stellen enorme Feuchtigkeit (siehe Abb.: Precipitable water) und Energie für entstehende Gewitter bereit, die die größten Regenmengen nahe der Anden durch Hebungs- und Staueffekte mit sich bringen. Eine Stromlinien-Analyse von Wunderground zeigt allerdings, dass zu diesem Zeitpunkt nordöstliche Winde herrschten, die Feuchtigkeit vom tropischen Atlantik Richtung Anden transportierten. Schon in den letzten Monaten kam es zu kräftigen Regenfällen und Erdrutschen, der März fiel in Kolumbien auch schon zu nass aus. In der Nacht auf den 1. April schlossen sich mehrere Gewitter zu einem Mesoscale Convective System (MCS) zusammen, welches nahezu ortsfest blieb. Das Schadensereignis erinnert an die Auswirkungen der Unwetter von Braunsbach und Simbach im letzten Jahr. Mocoa liegt in einem Tal mit steil aufragenden Bergflanken und drei Flussläufen in der Nähe. Die Wassermassen rissen Schlamm, Geröll und alles was in ihrem Weg lag, ins Tal.


Precipitable water | Quellen: Esrl NOAA,
01.-02.04.2017


Text: CL
03. April 2017

Update: FB, 05. April 2017


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