Banner
Der Internet Explorer bietet nur eine eingeschränkte Funktionalität. The browser you're using is only limited functionable.

Donnerstag, 15. Dezember 2016, 10:00 MEZ

Tropischer Wirbelsturm
Zyklon "Vardah"


Indien

11.-12.12.2016



Satellitenbild Zyklon "Vardah"
am 11.12.2016
Quelle: Earthobservatory NASA


Anfang Dezember 2016 entwickelte sich im Golf von Bengalen Zyklon "Vardah" aus einem Gebiet hochreichender Konvektion. Zuvor hatten die Gewitterzellen im Süden von Thailand für Überschwemmungen gesorgt, bei denen 14 Menschen ums Leben kamen. Als Zyklon der ersten Kategorie traf "Vardah" am 12.12. die Ostküste Indiens in der Nähe der Millionenstadt Chennai. Orkanböen und kräftiger Regen mit Mengen um 200 mm in 24 Stunden konnten beobachtet werden. In der Stadt geb es größere Schäden an Gebäuden, Autos und Straßen. Durch den Wirbelsturm starben in Indien mindestens 10 Menschen.


Überschwemmungen im Süden Thailands

Bevor sich Zyklon "Vardah" im Golf vom Bengalen am 07.12. aus einem Gebiet hochreichender Konvektion bildete, lagen eben jene Gewitterzellen weiter südöstlich über Teilen von Malaysia, Indonesien und Thailands. Im Süden Thailands regnete es am 01. und 02.12. sehr kräftig, über 200 mm Niederschlag konnten in 24 Stunden aufgezeichnet werden. Binnen 48 Stunden kamen in Nakonshi Thammarat 466,7 mm Regen zusammen. Die enormen Regenmengen führten zu Überschwemmungen, bei denen 14 Menschen ums Leben kamen. In den zu dieser Jahreszeit beliebten Touristenregionen waren über 500 000 Menschen von dem Hochwasser betroffen, 600 Straßen und 33 Brücken wurden beschädigt (Quelle: Weather.com).

24-h Regenmengen Thailand bis 02.12.2016, 00 UTC
Datenquelle: Ogimet
Ort Provinz RR
Songkhla
Kho Hong Agromet
Pattani
Narathiwat
Nakonshi Thammarat Airport
Yala Agromet
Phatthalung Agromet
Hat Yai Airport
Nakonshi Thammarat
Satun
Songkhla
Songkhla
Pattani
Narathiwat
Nakonshi Thammarat
Yala
Phattalung
Songkhla
Nakonshi Thammarat
Satun
224,9 mm
223,4 mm
219,2 mm
217,6 mm
206,3 mm
153,3 mm
130,6 mm
122,0 mm
84,9 mm
71,2 mm

Entwicklung im Golf von Bengalen

SST Indischer Ozean
08.12.2016, 06 UTC
© Tropicaltidbits
Nach den kräftigen Regenfällen zu Monatsbeginn in Thailand, verlagerte sich das Gebiet mit hochreichender Konvektion in der Folge über der Andamanensee nach Nordwesten. Eine bessere Organsiation der Konvektionszellen führte am 06.12. zur Einstufung als tropische Depression. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Niederschlagsgebiete im Bereich der Andamanen und Nikobaren Inseln. Port Blair, die Hauptstadt der Inselgruppe, maß am 07.12. eine 24 stündige Regenmenge von 167 mm. Auf den Havelock und Neil Islands waren zeitweise mehrere tausend Touristen gestrandet und konnten aufgrund von hohem Wellengang und kräftigem Regen zwischenzeitlich nicht auf die Hauptinseln gebracht werden. (Quelle: Skymetweather).
Die Zirkulation intensivierte sich am 07.12. soweit, dass am Boden geschätzte Windgeschwindigkeiten von 65 km/h herrschten und das System als tropischer Sturm mit Namen "Vardah" eingestuft wurde. Am darauf folgenden Tag veränderte "Vardah" seine Position im Bereich der Andamanen Inseln nur geringfügig und legte dabei etwas an Stärke zu (mittlere Winde von 84 km/h). Bei relativ warmen Meeresoberflächentemperaturen von 27 - 28 °C im Golf von Bengalen nahm die Zirkulation in der Nähe des Zentrums am 09. und 10.12. an Stärke zu. Die erste Wirbelsturmkategorie erreichte "Vardah" am 10.12. um 12 UTC. Die mittlerweile nach Westen führende Zugbahn brachte den Zyklon in Richtung der Küstengebiete der indischen Bundesstaaten Andhra Pradesh und Tamil Nadu im Südosten des Landes. Vor dem Landfall am 12.12. erreichte "Vardah" seinen Entwicklungshöhepunkt. Der Bodendruck lag bei ca. 982 hPa, die mittleren Windgeschwindigkeiten wurden auf 139 km/h geschätzt.

Satellitenbilder Zyklon "Vardah" | Quelle: Worlview NASA
07.12.2016 08.12.2016 09.12.2016
10.12.2016 11.12.2016 12.12.2016

Landfall in der Nähe der Millionenstadt Chennai

30-d RR Madras (Chennai)
bis 13.12.2016
© CPC NOAA
Zyklon "Vardah" machte am 12.12. Landfall in der Nähe der indischen Stadt Chennai im Südosten des Landes. In der viertgrößten indischen Stadt mit über acht Millionen Einwohner kam es zu großen Schäden. Windböen erreichten Orkanstärke, innerhalb von 24 Stunden fielen in der Stadt ca. 200 mm Regen. Darüber hinaus kam es an der Küste zu einer Sturmflut. Überschwemmungen in Chennai und Schäden an Gebäuden und Autos durch umgestürzte Bäume und Strommasten waren die Folge des Sturms. Es kam zu Behinderungen im Schienen- und Flugverkehr in Chennai.
Vor dem Eintreffen des Wirbelsturms evakuierten die Behörden über 10 000 Menschen. Mindestens 10 Menschen kamen durch "Vardah" ums Leben. Nach dem Erreichen des Festlands schwächte sich der Zyklon am 12.12. rasch ab. Bei seinem Weg nach Westen kam es noch zu Regenfällen im Landesinnern. Größere Schäden wurden dabei nicht beobachtet.

Satelliten- und Radarbild beim Landfall, Sturmdaten, Zugbahn | Quelle: CIMSS, IMD, Weather Unisys, Weather Unisys, Cyclonephase
12.12.2016, 07:30 UTC 12.12.2016, 12:49 UTC Zugbahn "Vardah" Sturmdaten

Text: JW
15. Dezember 2016


Visit us at
Facebook:

Information on warning levels and icons used
Information on meteoalarm.eu