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Dienstag, 25. Oktober 2016, 16:00 MESZ



Tropischer Wirbelsturm
Taifun "Haima"

Philippinen, China

18.-22.10.2016


Satellitenbild am 19.10.2016, 05:35 UTC
Quelle: NASA

Mitte Oktober 2016 folgte auf Supertaifun "Sarika" nur vier Tage später mit Supertaifun "Haima" der zweitstärkste tropische Wirbelsturm der Saison im Nordpazifik (Kategorie 5, max. 1-min 270 km/h, Kerndruck 900 hPa). Mit dem 22. Taifun des Jahres wurde das langjährige Mittel überschritten.
Der Entwicklungshöhepunkt wurde rund 300 Kilometer östlich von Luzon (Philippinen) erreicht. Der erste Landfall fand mit Kategorie 4 (225 km/h) am 19.10. in der Provinz Cagayan (Philippinen), der zweite Landfall mit Kategorie 1 in der Provinz Guangdong (China) statt. Im Bereich seiner Zugbahn richtete "Haima" einige schwere Schäden durch schwere Orkanböen, Sturmfluten und hohen Wellenschlag an. Durch den Sturm kamen mindestens 19 Menschen ums Leben.


Entwicklung

Anfang der zweiten Oktoberdekade verstärkte sich im Westpazifik eine tropische Störung unter günstigen Entwicklungsbedingungen, die am 15. Oktober zu Tropensturm "Haima" heraufgestuft wurde. Am 16. Oktober erreichte "Haima" Taifunstatus nordöstlich der Yap-Inseln und wurde am 17. Oktober im philippinischen Verantwortungsbereich "Lawin" genannt. Von 16. bis 18. Oktober folgte eine schnelle Intensivierung der Mittelwinde von 140 auf 260 km/h. In dieser Zeit fand ein Eyewall Replacement-Prozess statt. Schwache Windscherung und Wassertemperaturen um 30 °C ermöglichten die Entstehung des siebten Kategorie 5-Wirbelsturms des Jahres 2016 (der dritte im Oktober). Mit Annäherung an Luzon und durch die Interaktion mit der Landmasse nach dem ersten Landfall setzte die Abschwächung ein. Mit der Hintergrundströmung wurde der Wirbelsturm nordwestwärts nach China geführt.

Kerndruckverlauf, Zugbahn und Meeresoberflächentemperatur und 200-700 hPa Scherung (18.10., 21 UTC) | Quellen: Digital Typhoon, NOAA CIMSS

Windfelder | Quelle: NOAA SSD
18.10.2016, 18 UTC 19.10.2016, 18 UTC 20.10.2016, 18 UTC 21.10.2016, 18 UTC

Auswirkungen

7-d-RR bis 20.10.
Quelle: NASA IMERG
"Haima" erreichte etwas später als zuvor prognostiziert den Kategorie 5-Status und entwickelte ein enormes Schadenpotential durch umgestürzte Bäume, Erdrutsche und Überflutungen. Er war der erste Kategorie 4-Taifun seit "Nalgae" im September 2011 und traf am 19. Oktober 23 Uhr Ortszeit (15 UTC) auf den Norden Luzons und ging nur rund 200 Kilometer weiter im Nordosten an Land als "Sarika". Die Regenfälle summierten sich auf 361 mm in Baguio City und 245 mm in Tuguegarao City. In letztgenannter Stadt wurden fast 100 Prozent der Häuser beschädigt oder zerstört, oft wurden ganze Dächer abgerissen und die Trümmer verfrachtet. Orkanböen von mehr als 200 km/h richteten in den Provinzen Cagayan, Cordillera und Ilocos enorme Schäden an Infrastruktur und in der Landwirtschaft an. Die Sturmflut erreichte an der Küste 3 Meter über Normal. 100.000 Menschen wurden vor dem Eintreffen des Sturms in Notunterkünften untergebracht. Eine Katastrophe wie beim letzten noch stärkeren Sturm - Haiyan (2013) - konnte abgewendet werden.

Am 21. Oktober traf "Haima" gut 100 Kilometer östlich von Hongkong an Land und schwächte sich rasch ab. Dennoch ließen Orkanböen über 150 km/h Bäume umstürzen, die Straßen blockierten, Küstenstraßen wurden überflutet. Die Reste des ehemaligen Taifuns sorgten für größere Regenmengen in den Provinzen Guangdong, Jiangxi und Fujian. Es kam zu Stromausfällen, mehr als 700 Flüge wurden in Hongkong gestrichen, der Betrieb weiterer öffentlicher Verkehrsmittel und Einrichtungen wurde zeitweise eingestellt.


Text: FB
25. Oktober 2016



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