Freitag, 28. August 2015, 13:00 MESZ
Taifun "Goni" Philippinen, Japan, Korea, Russland 21.-26.08.2015 Satellitenbild von "Goni" als Taifun der Kategorie 3 zwischen den Philippinen und Japan 24.08.2015 Quelle: NASA Worldview |
|
In der zweiten Augusthälfte reifte der Taifun "Goni" über dem Nordwestpazifik auf seinem Höhepunkt zu einem tropischen Wirbelsturm der Kategorie 4 heran und beeinflusste gleich mehrere Inseln und Länder. Ab dem 21.08. sorgte "Goni" auf den nördlichen Inselgebieten der Philippinen für heftige Windböen und sintflutartige Regenfälle, die zu Überflutungen und Erdrutschen führten und mindestens 26 Menschen in den Tod rissen, weitere 40 einige Tage später in Nordkorea. Nach einem Rechtsschwenk zog der Taifun auf den Süden Japans zu, wo er ebenfalls extreme Orkanböen und heftigen Starkregen brachte, die zahlreiche Schäden anrichteten. Schließlich fielen nach deutlicher Abschwächung auch in Teilen Nordkoreas und im Südosten Russlands ergiebige Niederschläge.
Entstehung und Entwicklung Der fünfzehnte Sturm der westpazifischen Taifunsaison 2015 entstand am 13.08. als tropisches Tiefdruckgebiet südöstlich von Guam, wurde am 14.08. mit "Goni" benannt und am Folgetag zum Taifun heraufgestuft. Am 17.08. erfolgte eine rasche Verstärkung auf Kategorie 4 (1-Minuten-Mittelwind: 215 km/h, niedrigster Kerndruck: 935 hPa). "Ineng", wie er von der philippinischen Behörde PAGASA benannt wird, kam den Nordphilippinen sehr nahe, verlagerte sich nur sehr langsam und hinterließ heftigen Regen über der nördlichen philippinischen Insel Luzon: 717 mm in Baguio City, 583 mm in Laoag City mit Sturmböen (82 km/h). "Goni" vollzog einen scharfen Nordostschwenk am 22.08. Nach einer vorübergehenden Abschwächung verstärkte er sich erneut auf Kategorie 4 und traf beispielsweise die japanischen Ryukyu-Inseln mit extremen Orkanböen (256 km/h auf Ishigakijima) und heftigem Regen am 23.08. Am Morgen des 25.08. (Lokalzeit) ging "Goni" bei Arao auf Kyushu in Japan als Kategorie 3-Taifun an Land. In Makurazaki wurde eine Böe von 164 km/h verzeichnet, desweiteren Regenrekorde aufgestellt. Die Station auf dem Berg Unzen bei Nagasaki meldete 134,5 mm Regen in einer Stunde (Allzeitrekord), Miyagawa 677 mm in 24 Stunden bis 21:00 Uhr Lokalzeit (Monatsrekord August). Dieser zog weiter auf das Japanische Meer und schwächte sich damit allmählich zu einem Tropensturm ab, brachte aber besonders in Nordkorea weitere Starkniederschläge.
Auswirkungen Auf der Insel Guam, auf der die Schäden von "Soudelor" noch nicht komplett beseitigt sind, richtete "Goni" erneut Schäden an. Schäden an Infrastruktur und Landwirtschaft im Norden der Philippinen belaufen sich auf über 23 Mio. US-Dollar. Auf Kyushu (Japan) beschädigte der Taifun Häuser, Autos und flutete Straßen. In 470.000 Häusern fiel der Strom durch umgeknickte Strommasten aus, Flüge wurden gestrichen, Straßen- und Zugverkehr eingestellt. 600.000 Menschen wurden vor den Fluten in Sicherheit gebracht. Der Starkregen in Nordkorea richtete schwere Schäden an über 1000 Gebäuden an, landwirtschaftliche Flächen stehen unter Wasser (1 km² bei Rason City). Autos "schwimmten" durch die Straßen.
Text: FB/SB, 27./28. August 2015 |