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Samstag, 12. April 2014, 14:00 MESZ


Kräftige Gewitter

USA

02.-04.04.2014


Hagel in Denton, Texas, am 03.04.2014
Quelle: wunderground.com

Anfang April 2014 entluden sich über den USA die ersten kräftigen Gewitter des Jahres. Vor allem von Texas und Oklahoma über die Mississippiregion bis nach Illinois und Tennessee gab es Schäden durch Superzellen, Großhagel, Tornados und Downbursts. Denton in Texas maß eine Spitzenböe von 131 km/h, dazu wurde 11 cm großer Hagel beobachtet.



Alljährlich nimmt über den USA zum späten Frühjahr und zum Frühsommer hin die Gewitter- und damit verbundene Unwetteraktivität zu. In diesem Zeitraum sind die atmosphärischen Bedingungen am günstigsten für die Auslösung von hochreichender Konvektion, die sich nicht selten zu mächtigen Gewittersystemen mit Starkregen, Hagel, Downbursts und Tornados organisiert. Verschiedene Vorgänge sorgen in ihrer Kombination für die Bereitstellung der drei atmosphärischen Grundzutaten, die für hochreichende Konvektion nötig sind: niedertroposphärisch reiches Angebot an Feuchte, Labilität und einen Hebungsmechanismus. Alle Voraussetzungen waren auch Anfang April 2014 gegeben, als vorderseitig eines Leetroges durch großräumige Hebungsprozesse eine Zyklogenese über den Great Plains und über dem Mittleren Westen in Gang kam. Auf seiner Ostseite führte das Tief bodennah feuchtwarme Luft vom Golf von Mexiko weit nordwärts. In der mittleren und oberen Troposphäre floss aus Westen und Nordwesten bereits kühlere Luft ein. Zudem wurde über der stark angefeuchteten Grenzschicht von den höher gelegenen Plains eine EML (elevated mixed layer, deutsch: abgehobene durchmischte Schicht) ostwärts advehiert. Dies führte oberhalb der Grenzschicht zu einer kräftigen vertikalen Temperaturabnahme und zum Aufbau großer Labilität, die exemplarisch auch der Radiosondenaufstieg über Springfield (Illinois) zeigt. Dort konnte eine potentiell verfügbare Konvektionsenergie von über 1600 J/kg beobachtet werden. Im Vorfeld einer durchschwenkenden Kaltfront wurden im Laufe des 03.04. kräftige Gewitter ausgelöst, die bis in den 04.04. hinein anhielten und ostwärts vorankamen.

Synoptische Situation am 03.04.2014, 12 UTC | Quellen: wetter3.de, University of Wyoming
500-hPa-Geopot./Bodendruck 850-hPa-Äquiv.pot. Temperatur Radiosonde Springfield (IL)

Satellitenbild USA vom 03.04.2014, 20:45 UTC mit kräftigen Gewitterzellen über den Great Plains | Quelle: NOAA NNVL

Meldungen, 03.04.,
© SPC
Betroffen waren die Gebiete von Texas und Oklahoma über die Mississippiregion bis nach Tennessee und Illinois. Vor allem anfangs entstanden nach Südwesten hin einzelne kräftige Superzellen, die großen Hagel produzierten und Orkanböen verursachten. Der größte beobachtete Hagelkorndurchmesser trat mit 11 cm in Denton in Texas auf, dort fegten auch Orkanböen bis zu 131 km/h hinweg. Tornadomeldungen gingen aus Nordtexas, Missouri und Illinois ein. Im weiteren Verlauf organisierten sich die Gewitter zu einer Gewitterlinie, die auf ihrem Weg weiter ostwärts in Arkansas, Mississippi und Tennessee schwere Sturmböen brachte.

Niederschlagsradarbilder USA | Quelle: NCAR
04.04., 00 UTC 04.04., 06 UTC 04.04., 12 UTC 04.04., 18 UTC

Text: DK
12. April 2014


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