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Mittwoch, 4. Dezember 2013, 17:00 MEZ


Glatteisregen

MItteleuropa

28.11.2013


Temperaturen und Wettermeldungen
am 28.11.2013, 6 UTC. Rote Symbole
zeigen gefrierenden Regen oder Eisnebel an.
Quelle: DWD Ninjo

Sehr zeitig in diesem Winterhalbjahr stellte sich bereits Ende November 2013 über Mitteleuropa die erste Glatteislage ein. Nach eingeflossener Polarluft, die mit frühwinterlichem Hochdruckeinfluss zur Ruhe kam, strömte am 28.11. mit einer Warmfront in den mittleren Luftschichten mildere und frostfreie Luft ein. Leichter Regen fiel vor allem in der Mitte und im Süden Deutschlands auf den noch gefrorenen Boden und führte zu Glatteis mit Verkehrsbehinderungen und zahlreichen Unfällen.



Wetterlage und Entwicklung

Bereits Ende November 2013 trat im Winterhalbjahr 2013/2014 über Mitteleuropa die erste gefährliche Glatteislage auf. Für die Ausbildung von Glatteis zeigen sich häufig dieselben meteorologischen Vorgänge verantwortlich. Zuvor fließt meist aus nördlichen Richtungen hochreichend kalte und trockene Polarluft ein, die unter einem Hochdruckgebiet zur Ruhe kommt und vor allem in windschwachen und wolkenarmen Nächten zu strengem Frost führt. Gerät die ausgekühlte Region nun unter schwachen Tiefdruckeinfluss, so wird mit den zugehörigen Frontensystemen an der Warmfront vor allem in den höheren Luftschichten mildere frostfreie Luft herangeführt. Frischt der Wind dabei nicht allzu stark auf, kann sich unterhalb einer sich bildenden Temperaturinversion bodennah die schwere Kaltluft mit Temperaturen von teilweise deutlich unter 0 °C weiterhin halten. Bereits nur geringe Niederschläge im Umfeld der Warmfront können dann gefährliches Glatteis hervorrufen. In der Höhe schmilzt der Niederschlag in der milderen Luft zu Regen oder Nieselregen, der in die darunter liegende Kaltlufthaut fällt, aber vorerst nicht gefriert, sondern nur unterkühlt seinen flüssigen Aggregatzustand beibehält. Erst bei Kontakt mit kalten Gegenständen oder mit der gefrorenen Vegetation oder dem Boden gefriert der Regen sofort und es bildet sich Glatteis. Nur zögerlich setzt sich nach der Warmfront die mildere Luft auch in den bodennahen Luftschichten durch. Bersonders in abgeschatteten Tallagen, wo die Warmluft am schlechtesten durchgreifen kann, bleibt die vorgelagerte frostige Polarluft am längsten erhalten.

Synoptische Situation über Mitteleuropa am 28.11.2013, 00 UTC | Quelle: wetter3.de
Druckverteilung 850-hPa-Temperatur 850-hPa-Ps.pot.temp. 925-hPa-Wind

Radiosonde Meiningen
28.11.2013, 12 UTC
© University of Wyoming
Am 28.11. stellte sich genau solch eine Wetterlage über Mitteleuropa und dort speziell über Mittel- und Süddeutschland ein, als nach einem sich zurückziehenden Hochdruckgebiet von Norden her eine schwache Warmfront aufzog und im Laufe des 28.11. Deutschland südwärts überquerte. Nördlich der Mittelgebirgsschwelle setzte sich die milde, frostfreie Luft im Flachland rasch durch. In der Mitte und im Süden der Republik hielt sich aber bodennah noch längere Zeit die kalte Polarluft. Gebiete südlich der Donau warteten sogar mit mäßigem Frost unter -5 °C auf. Am schneebedeckten Alpennordrand zeigte das Quecksilber am Morgen sogar bis zu -15,9 °C in Reit im Winkl (BY). In der Höhe kam die mildere Luft im Tagesverlauf immer weiter nach Süden voran. Exemplarisch ist dies am Radiosondenaufstieg von Meiningen (TH) zu sehen, bei dem sich die Warmluftadvektion rund um 800 hPa mit leicht positiven Temperaturen bemerkbar machte. Gefrierender Regen setzte während der Nacht zunächst in Hessen, Thüringen und Westsachsen ein und erfasste tagsüber Bayern und Baden-Württemberg. Glatteis führte zu zahlreichen Verkehrsunfällen und Straßensperrungen, mitunter gab es Schwerverletzte. In Oberbayern und am Alpenrand kam in der Höhe die mildere frostfreie Luft nie an. Dort bietete die Warmfront in der nachwievor genügend kalten und gealterten Polarluft lediglich leichte Schneefälle.

Temperaturen und Wettermeldungen am 28.11.2013 | Quelle: DWD Ninjo
00 UTC 06 UTC 12 UTC 18 UTC

Text: DK
4. Dezember 2013


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