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Donnerstag, 10. Oktober 2013, 23:00 MESZ


Tropische Wirbelstürme

22W "Fitow" und 23W "Danas"

Nordwestpazifik
Ostchina, Südkorea, Japan

06.-09.10.2013



Taifune "Fitow" und "Danas" am 06.10.2013, 1:15 UTC
Quelle: EUMETSAT


Gleich zwei kräftige tropische Wirbelstürme bildeten sich Anfang Oktober 2013 über dem Nordwestpazifik. Taifun "Fitow" suchte nach langem Weg über den Pazifik und das Ostchinesische Meer die chinesischen Provinzen Zhejiang, Fujian und Jiangxi heim, der tropische Wirbelsturm "Danas" traf auf Südkorea und Teile Japans. In der südjapanischen Präfektur Okinawa gab es schwere Sturmschäden, heftige Regenfälle lösten in Ostchina Überschwemmungen und Erdrutsche aus.



Während es über dem Atlantik in den letzten Wochen mit Ausnahme von Tropensturm "Karen" relativ ruhig war, entwickelten sich über dem Westpazifik immer wieder teilweise kräftige tropische Sturmsysteme, so auch Anfang Oktober 2013, als gleich zwei Taifune den Osten Chinas, Südkorea und Teile Japans bedrohten. Taifun "Fitow" startete zu Monatsbeginn als Tropensturm nördlich von Belau, zog unter Verstärkung nordwärts und erreichte am 03.10. den Status eines Taifuns der ersten Kategorie. Südlich der japanischen Präfektur Okinawa änderte "Fitow" ab dem 04.10. seine Zugrichtung und schlug einen nordwestlichen Kurs ein, bis er am 06.10. an der ostchinesischen Küste an Land ging und sich nachfolgend rasch abschwächte. Zuvor lief der Taifun im Seegebiet zwischen Okinawa und Taiwan zu seiner Höchstform auf. Die stärksten Windgeschwindigkeiten konnten mit bis zu 168 km/h am 05.10. beobachtet werden. Damit gehörte "Fitow" zu seinem Entwicklungshöhepunkt der Wirbelsturmkategorie 2 an.

Zugbahn und Daten von "Fitow" (links) und "Danas" (rechts) jeweils graphisch (oben) und tabellarisch (unten)
Quellen: Weather Unisys, wunderground.com

Kräftiger als "Fitow" fiel der tropische Wirbelsturm "Danas" aus, der sich ab dem 03.10. aus einer tropischen Depression bei Guam formierte und ab dem 05.10. als Taifun geführt wurde. Unter Intensivierung zog "Danas" nordwestwärts, um zur Zeit seiner stärksten Ausprägung mit voller Wucht die Präfektur Okinawa im Süden Japans zu überqueren. Vorübergehend erreichte "Danas" am 07.10. den Status eines Supertaifuns mit maximalen Windgeschwindigkeiten von bis zu 232 km/h. Danach begann der Taifun über dem Ostchinesischen Meer und bereits in den Gefilden der mittleren Breiten mit der planetarischen Frontalzone zu interagieren. Kühlere Meeresoberflächentemperaturen und zunehmende Windscherung ließen den tropischen Wirbelsturm rasch schwächer werden und deformierten stark das System, was auch auf den Satellitenbildern deutlich zu sehen ist. Beeinflusst von der Westwindzone schwenkte "Danas" unter Abschwächung auf eine nordöstliche Zugbahn und entschied sich für den Weg Richtung Japanisches Meer durch die Meerenge zwischen Südkorea und den japanischen Inseln Kyushu und Honshu. Damit wurde das umliegende Festland nur von den Ausläufern des Sturms gestreift. "Danas" war in dieser Saison nach "Usagi" und "Utor" bis jetzt der drittstärkste Taifun im westpazifischen Raum.

Satellitenbilder von "Fitow" und "Danas" vom 01.10. bis 08.10.2013 jeweils 1:32 UTC | Quelle: CIMSS

Taifun "Danas" am 07.10.2013, 0:55 UTC, AVHRR/Metop-B Satellit | Quelle: EUMETSAT

"Danas" wütete besonders in Okinawa. Auf den Inseln wurde eine Spitzenböe von 162 km/h registriert, bis über 10 Meter hohe Wellen und eine Sturmflut sorgten an den Küstenabschnitten für schwere Sturmschäden. Später streiften Ausläufer von "Danas" Südkorea und die Inseln Kyushu und Honshu. Bis 09.10., 0 UTC regnete es in Pohang in Südkorea 115 mm in 24 Stunden. In Japan wurde in Okinoerabu bis 08.10., 0 UTC eine Tagessumme von 155 mm gemessen. Weitaus heftiger fielen die Niederschläge mit "Fitow" über Ostchina aus. Sintflutartige Regenfälle lösten Überschwemmungen und Erdrutsche aus. Rund 750.000 Einwohner wurden in den Provinzen Zhejiang, Fujian und Jiangxi vorsorglich evakuiert. Bis 07.10., 0 UTC kamen in Ruian 24-stündig 350 mm zusammen, in Fuding waren es 198 mm. Einen Tag später war auch die Metropole Shanghai von kräftigen Regenfällen betroffen. Dort konnten innerhalb 24 Stunden 222 mm Regen gemessen werden. "Fitow" zerstörte im Osten Chinas zahlreiche Häuser, brachte Stromausfälle und legte großräumig den Flug-, Bahn- und Schiffsverkehr lahm. Von mindestens 2 Todesopfern wird berichtet.

Niederschlagsradarbilder Japan und Umgebung | Quelle: AMeRAS
06.10.2013, 00 UTC 07.10.2013, 00 UTC 08.10.2013, 00 UTC 09.10.2013, 00 UTC


Text: DK
10. Oktober 2013


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