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Mittwoch, 3. Oktober 2012, 20:45 MESZ


Tropischer Wirbelsturm 18W
Taifun "Jelawat"

Philippinen, Japan
23.09.-01.10.2012


Satellitenbild: 28.09.2012, 02:40 UTC, MODIS VIS
"Jelawat" liegt mit seinem Auge knapp östlich von Taiwan.
Quelle: NASA Earth Observatory


Ein Taifun der höchsten Kategorie 5 war Ende September / Anfang Oktober 2012 über dem Westpazifik unterwegs und brachte Teilen der Philippinen und Japans große Regenmengen von örtlich mehreren hundert Millimetern. Insgesamt kamen mindestens fünf Menschen ums Leben.


Wetterlage und Entwicklung

Zugbahn "Jelawat"
Quelle: weather.unisys.com
Der Taifun "Jelawat" ging am 23. September 2012 aus einem Tropensturm hervor, der zuvor schon einige Tage bei 12° nördlicher Breite und 130° östlicher Länge etwa 500 Kilometer östlich der Philippinen aktiv war. Dabei vollzog das System eine explosive Entwicklung; binnen nur 18 Stunden wurde aus dem Tropensturm ein Taifun der zweithöchsten Kategorie 4. Mit Erreichen 1-minütiger Mittelwinde von 130 kt (241 km/h) galt "Jelawat" ab dem Abend des 23.09. (UTC) als "Super-Taifun", einen Tag später erreichte er die höchste Kategorie 5. Zwischen dem 24.09., 18 UTC und dem 25.09., 18 UTC wies der Sturm mittlere Windgeschwindigkeiten von 140 kt (259 km/h) auf. Zu dieser Zeit bewegte er sich im Abstand von etwa 300 Kilometern parallel entlang der philippinischen Ostküste nordwestwärts, ehe zum 28.09. ein Einschwenken nach Nordosten erfolgte. Bereits in Abschwächung begriffen, aber noch immer als Kategorie-3-Taifun, steuerte "Jelawat" auf Japan und die vorgelagerten Inselgruppen zu. In der Nacht zum 30.09. (UTC) verlor er seinen Taifun-Status, wenige Stunden später zog das System als tropischer Sturm über den Südosten der japanischen Hauptinsel Honschū hinweg.

Aus Satellitendaten interpolierte Niederschlagsmenge in der Spur von
"Jelawat" vom 24.09. bis 01.10.2012.
Quelle: Tropical Rainfall Measuring Mission
Mittlere und maximale Regenmengen und
-intensitäten auf Kyūshū vom 24.09. bis
01.10.2012 aus Satellitendaten.
Quelle: Tropical Rainfall Measuring Mission

Obwohl nur am Rande von "Jelawat" gestreift, gingen Ende September auf den Philippinen heftige, teilweise gewittrige Regenfälle nieder. In der Provinz Zamboanga del Norte im Süden des Archipels mussten etwa 2.000 Menschen vor Überschwemmungen in Sicherheit gebracht werden. In Zamboanga-Stadt wurde der Notstand ausgerufen. In Folge der Unwetter starben mindestens drei Menschen; unter ihnen ein 5-jähriger Junge, der von einem umstürzenden Baum erschlagen wurde, sowie ein tödlich vom Blitz getroffener 31-jähriger Mann.

Am 29.09 um 0 UTC meldete Ishigakijima auf der gleichnamigen Insel eine 24-stündige Niederschlagsmenge von 272 mm, 43 mm mehr als im klimatologischen Mittel dort in einem gesamten Septembermonat fällt. Gleichzeitig wurden Orkanböen bis 170 km/h gemessen. In Miyakojima, 130 Kilometer nordöstlich von Ishigakijima gelegen, fielen im selben Zeitraum 256 mm - etwa ein Drittel mehr als nach dem langjährigen Septembermittel üblich. Dazu kamen Böen bis 150 km/h. Einen Tag später verzeichnete Naze auf der Insel Amami-Ōshima eine Tagessumme von 276 mm und Spitzenböen bis 172 km/h. Noch stärkere Böen wurden am 29.09. an der Kadena Air Base auf der Insel Okinawa mit bis zu 181 km/h beobachtet. Die größte 24-stündige Menge auf der japanischen Hauptinsel Honschū verbuchte bis zum 01.10., 0 UTC die Hauptstadt der Präfaktur Mie, Tsu, mit 155 mm für sich.

Nachstehend die jeweils fünf größten, in Zusammenhang mit "Jelawat" gemessenen 24-stündigen Niederschlagsmengen (jeweils bis zum angegebenen Termin) und Spitzenböen (mit Datum des Auftretens) in Japan. Quellen: DWD JavaMAP, WetterOnline
Niederschlag
Ort Summe bis
Naze
Ishigakijima
Miyakojima
Tsu
Miyazaki
276 mm
272 mm
256 mm
155 mm
131 mm
30.09., 0 UTC
29.09., 0 UTC
29.09., 0 UTC
01.10., 0 UTC
30.09., 0 UTC
Wind
Ort Böe Datum
Kadena Air Base
Naha/Flgh.
Ishigakijima
Miyakojima
Shimoji-shima/Flgh.
181 km/h
172 km/h
170 km/h
150 km/h
141 km/h
29.09.
29.09.
28.09.
28.09.
28.09.

Die intensiven Niederschläge blieben auch in Japan nicht ohne Konsequenzen. Mindestens zwei Menschen kamen ums Leben: Ein 29-jähriger wurde in Okinawa von hohen Wellen mitgerissen, zudem ertrank ein 56 Jahre alter Mann in der Präfaktur Mie. Weitere 181 Menschen wurden laut Angaben eines japanischen Fernsehsenders verletzt.


Text: CE



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