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Sonntag, 21. August 2011, 23:00 MESZ


Schnee, Kälte

Neuseeland
13.-17.08.2011


Foto: Starker Schneefall in Taita,
Lower Hutt am Nachmittag des 15.08.2011.
Quelle: weatherwatch.co.nz

Ein heftiger Wintereinbruch suchte Mitte August 2011 Neuseeland heim. Weite Teile des Inselstaates lagen unter einer Schneedecke, selbst in Auckland fielen Schneeflocken. Im Süden mussten Straßen gesperrt und Flughäfen geschlossen werden, tausende Haushalte waren vorübergehend von der Stromversorgung abgeschnitten.


Wetterlage und Entwicklung

Verantwortlich für den außergewöhnlich kalten Witterungsabschnitt zeichneten ein quasistationäres Hochdruckgebiet mit Schwerpunkt südöstlich von Tasmanien sowie ein kräftiges Tief mit Zentrum in der Nähe des Rossmeers. In der mittleren und oberen Troposphäre reichte ein umfangreicher Langwellentrog weit nach Norden bis Neukaledonien, ihm gegenüber stand ein ausgeprägtes Höhenhoch mit Schwerpunkt südwestlich von Neuseeland. Auf diese Weise konnte sehr kalte Luft antarktischen Ursprungs weit nach Norden vordringen; in 850 hPa (ca. 1.500 Meter Höhe) wurden teilweise Temperaturen unter -5, in 500 hPa (ca. 5.500 Meter Höhe) selbst über der Nordinsel Werte unter -35 °C analysiert.

500-hPa-Geopotential und Bodendruck (links) sowie Bodendruckanalysen vom 15. bis 17.08.2011 | Quellen: Wetterzentrale / BOM
16.08.2011, 06 UTC 15.08.2011, 00 UTC 16.08.2011, 00 UTC 17.08.2011, 00 UTC

Neuseeländische Meteorologen schätzten den Wintereinbruch als fünfzigjähriges Ereignis ein. Selbst in Auckland auf der Nordinsel, der größten Stadt des Landes, mischten sich Schneeflocken in den Regen - zum ersten Mal seit den 1930er Jahren. Auckland liegt auf etwa 37° südlicher Breite und lässt sich auf der Nordhalbkugel etwa mit der Lage von Algier (Algerien) vergleichen. Allerdings verhindert in Auckland meist das warme Wasser des die Inseln umgebenden südlichen Pazifiks Schnee und extreme Kälte. Am 16. wurde am internationalen Flughafen der Stadt eine Höchsttemperatur von nur +8,6 °C gemessen und der Rekord des niedrigsten Maximums von +7,8 °C damit nur knapp verfehlt. Vor allem in den erhöhten Lagen der Südinsel kam eine üppige Schneedecke zustande, in den Skigebieten über 1.000 Meter Höhe fiel teilweise mehr als ein Meter Neuschnee binnen 24 Stunden (z. B. Mount Olympus 110 cm, Broken River 65 cm). Doch auch auf der Nordinsel und in tiefen Lagen bildete sich während der schauerartigen Niederschläge gebietsweise eine geschlossene Schneedecke aus. In Wanganui wurde es erstmals seit 1974 wieder weiß.

Satellitenbilder (NOAA-15 VIS/IR) | Quelle: Landcare Research
15.08.2011, 05:00 UTC 16.08.2011, 03:22 UTC 18.08.2011, 05:28 UTC

Infolge der Schneefälle waren auf beiden Inseln zahlreiche Straßen unpassierbar. Die Flughäfen von Dunedin und Queenstown mussten geschlossen werden, in Christchurch war nur eingeschränkter Betrieb möglich. Viele Schulen auf der Südinsel blieben geschlossen, im Norden waren nach Schnee- und Windbruch etwa 6.000 Haushalte ohne Strom. Auch in Christchurch kam es vorübergehend zu Stromausfällen.


Text: CE



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