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Freitag, 24. September 2010, 14:30 MESZ
Taifun "Fanapi"
China, Taiwan Radarbild: 19.09.2010, 23:10 UTC Quelle: CWB |
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"Fanapi" war der fünfte Taifun der Taifunsaison im Westpazifik 2010. Auf seiner Zugbahn überquerte dieser Taiwan und erreichte die Provinzen Fujian und Guangdong im Südosten Chinas. Dort kamen mindestens 33 Menschen ums Leben. Auf Taiwan entstanden Schäden in Millionenhöhe.
Wetterlage und Entwicklung Östlich von Taiwan formierte sich am 14.09. bei 20° Nord und 129° Ost ein tropisches Tief mit maximalen Windgeschwindigkeiten um 55 km/h. Dieses zwölfte tropische Tief über dem Ostpazifik im Jahr 2010 verlagerte sich unter Intensivierung zunächst nordwestwärts, später nordwärts bis 23° Nord. Als Taifun der zweiten Kategorie bewegte sich das System mit Windgeschwindigkeiten um 160 km/h in den folgenden Tagen auf die Küste Taiwans zu. Aufgrund hoher Meeresoberflächentemperaturen und einer geringen vertikalen Windscherung konnte sich das System nochmals intensivieren und erreichte schließlich am 19.09., 00 UTC als Taifun der dritten Kategorie die Küste Taiwans. Die maximalen Windgeschwindigkeiten betrugen zu diesem Zeitpunkt bis zu 200 km/h. Innerhalb von zwölf Stunden überquerte "Fanapi" die Insel, schwächte sich dabei leicht bis zu einem Taifun der ersten Kategorie ab und erreichte das chinesische Festland am 20.09. gegen 00 UTC. Dort löste sich Fanapi rasch auf, sorgte aber für ergiebige Regenfälle.
Die ersten Ausläufer von "Fanapi" machten sich auf Taiwan am 19.09. bemerkbar. In den Morgenstunden regenete es in Tainan innerhalb von sechs Stunden 59 mm. In der Hauptstadt Taipeh waren es im gleichen Zeitraum 46 mm. Ergiebiger fielen die Niederschläge bis zum Mittag aus. In Hengchun regnete es bis zum 19.09., 12 UTC innerhalb von sechs Stunden 85 mm. Über 24 Stunden aufsummiert waren es hier insgesamt 106 mm. Weitaus höher fielen die Niederschläge bis zum 19.09., 20 UTC aus. Innerhalb von 24 Stunden regnete es in Tainan 182 mm und in Taidong 123 mm. Am 20.09. fielen die Niederschläge ähnlich ergiebig aus: In Taidong summierten sich die Regenmengen bis zum 20.09., 20 UTC auf 137 mm und in Tainan auf 136 mm. Innerhalb von zwei Tagen wurde die im September üblich Regenmenge von etwa 170 mm übertroffen. Angaben des taiwanesischen Wetterdienstes zur Folge fielen die Regenfälle, verursacht durch "Fanapi", weitaus höher aus. Innerhalb von 17 Stunden regnete es am 19.09. in Majia 690 mm, in Shangdewen 680 mm und in Weiliaoshan 632 mm. Medienberichten zur Folge fielen beim Durchzug des Taifuns örtlich bis zu 1400 mm Regen. Besonders kräftig fielen die Niederschläge am 20.09. im Südwesten Chinas aus. In Shangchuandao regnete es innerhalb von sechs Stunden 313 mm. Weitere derart hohe Regenmengen wurden nicht gemeldet. In Shanwei waren es innerhalb von 24 Stunden "nur" 104 mm. Am folgenden Tag meldete die Stadt Yangjiang mit 161 mm die höchste Tagesregenmenge. In Shanwei waren es am 21.09. 93 mm Regen. Nach Angaben des chinesischen Wetterdienstes wurden die ergiebigsten Regenfälle in der Stadt Yangchun mit 550 mm gemessen. Auf Taiwan forderte "Fanapi" mindestens drei Todesopfer und verursachte Schäden in Höhe von 220 Millionen US-Dollar. Der Flughafen in Kaohsiung wurde vorübergehend gesperrt und verschiedene Fährverbindungen wurden eingestellt. Besonders im Landesinneren waren Straßen auf Grund von Erdrutschen nicht passierbar. Aus Sorge vor Erdrutschen wurden in den Provinzen Hualien und Chiayi 2500 Menschen evakuiert. Zeitweise fiel in mehr als 314.000 Haushalten der Strom aus. Im Südosten Chinas wurden 89.000 Menschen vor drohenden Überschwemmungen und Erdrutschen in Sicherheit gebracht. Mindestens 55 Menschen kamen hier durch die Auswirkungen des Taifuns ums Leben. Insgesamt wurden 3700 Häuser zerstört und mehr als 7000 beschädigt. Die wirtschaftlichen Schäden belaufen sich nach ersten Schätzungen auf 315 Millionen US-Dollar. Wetterwerte
Satellitenbilder
Text: JQ
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